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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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fügt sich beisammen, was z u sammengehört. Euer Haar schimmert in denselben orangegoldenen Tönen wie das edle Gestein.“ Ein seltener Anflug von Roma n tik schwang in ihrer Stimme mit.
    Sie hatte an alles gedacht und hielt die Tür stets von innen verri e gelt, damit niemand sie bei ihren stundenlangen Liebesspielen überraschen konnte. Es erregte sie, ihm dabei zuz u sehen, wenn er die Bauernmädchen aussaugte, die sie ihm bei Gelegenheit wie Wildbret pr ä sentierte.
    Rudger genoss die Gunst der Zarin über viele Monate, bis er eines T a ges weit vor seiner Zeit erwachte und Katharina rittlings auf sich fand. Das schwache Licht der heruntergebrannten Kerzen warf einen gold e nen Schimmer auf ihre schweißbenetzten Brüste. Den Kopf in den Nacken gelegt, kitzelte ihr langes Haar über seine Beine. Rhythmisch b e wegte sie sich auf ihm und bot das Bild einer gleichermaßen schönen wie unbeschreiblich gefährlichen Dämonin. Sein er i giertes Glied steckte in ihr, als gehöre es nicht zum Rest seines Körpers. Vollkommen verloren in ihrer Ekstase bemerkte sie nicht einmal, dass sie den Toten unter sich zum Leben erweckt hatte. Er tra u te seinen Augen nicht, sein Verstand brauchte bedenklich lange, um Schärfe zu erlangen. Unfreiwillig in die Rolle des Opfers gebracht, fühlte er sich ausgeliefert. Gleich zeitig r e agierte sein Körper mit einer Wollust, gegen die er sich nicht zu wehren ve r mochte.
    Gelang es ihr, ihn im Todesschlaf zu reiten, könnte sie ihn auch jederzeit vernichten. Ohnehin spürte sie die meisten seiner g e heimen Schlafplätze auf. Es fiel ihm immer schwerer, die Kontrolle über seine Instinkte zu wahren. Der Blutdurst war beim Erw a chen am grö ß ten und Sex steigerte ihn zur unberechenbaren Gier. Sie spielte mit dem Feuer, war süchtig nach der Gefahr. Und wenn seine Reißzähne in ihren weißen Hals stießen, stöhnte sie vor Lust. Jedes Mal kostete es ihn mehr Kraft sich zurückzuhalten, um sie nicht völlig auszusaugen und d a durch zu töten. Es war an der Zeit, diese Affäre zu beenden.
     
    *
     
    In Gedanken überschlug Leyla die Zeitangaben. Schlagartig wurde ihr klar, dass sich Rudger damals mit Katharina in dem legend ä ren Geschenk des preußischen Königs, Friedrich Wilhelm I., an den russischen Zaren, Peter der Große, getroffen hatte. Ihr war es zu ve r danken, dass das Meisterwerk deutscher Bernsteinschnitzer 1763 sein endgültiges Aussehen erhalten hatte. Drei Jahre, bevor Rudger sie traf. Leyla löste sich aus seinem Arm und hockte sich auf die Knie, um ihn besser ansehen zu können. In seinen Augen lag ein fiebriger Glanz. Sie fragte sich, ob seine Leidenschaft der ehemaligen Geliebten oder dem Ber n steinzimmer galt. Zumal er ein ausgeprägtes Faible für wertvolle Antiquitäten hatte. Inzw i schen war der Wert des achten Weltwunders, wie es unter selbst ernannten Schatzsuchern gern genannt wird, ins Unermessl i che gestiegen. Sofern es auffindbar wäre.
    „Das Bernsteinzimmer gilt inzwischen als Legende. Es ist seit über sechzig Jahren ve r schollen“, sagte sie.
    „Und genau so lange suche ich es schon.“
    „Wie meinst du das?“ Das musste ein Scherz sein. Sein ernster Gesichtsausdruck ließ sie den Gedanken alle r dings gleich wieder verwerfen.
    Mit einer bedächtigen Bewegung stellte er sein Glas auf den Tisch. Sein Haar war inzwischen getrocknet und fiel in goldenen Wellen über sein Hemd. Das Leder des Sofas knirschte leise, als er seine Position änderte und sich ihr zuwandte. „Katharina en t lohnte mich großzügig für meine Dienste als Herrscher der Nacht. Innerhalb der kaiserlichen Pr i vatgemächer waren ihre Liebhaber ihr ebenbürtig. Doch an mir schätzte sie besonders, dass ich nie den Versuch unternommen hatte, mich in ihre Politik einzum i schen. Vielleicht war das der Grund, dass mein Geschenk damals einen eher sentimentalen als materiellen Wert hatte. Aber wie ich schon sagte, sie war ihrer Zeit voraus und ahnte, dass man erst in Z u kunft dieses außergewöhnliche Kunstwerk zu schätzen wissen würde.“
    „Aus heutiger Sicht betrachtet, hat sie damit richtig gelegen. Ich habe mich immer gefragt, wem es gehört, falls man es eines T a ges entdecken würde. Allerdings habe ich dabei eher an Deutsc h land oder Russland gedacht, nicht an eine einzelne Person.“
    Bei der es sich um einen Vampir handelte, was die Besitzansprüche zusätzlich erschweren würde. Zumal es so etwas, wie Wel t kulturerbe gab. Andererseits hatte Rudger damals e

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