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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Persönchen. Springt uns doch glatt aus dem Kranke n wagen“, rief einer der Pfleger.
    In dem Moment bäumte sich das Mädchen erneut auf und warf sich mit der ganzen Kraft ihres Körpers gegen die Männer. Wild schreiend versuchte sie, sich zu befreien.
    „Die ist doch irre. Bring mal die Zwangsjacke her, anders kriegen wir die kleine Furie nicht bewältigt.“
    Abrupt hielt das Mädchen inne. Ihr Kopf kippte zur Seite, als hätte sie erneut das Bewusstsein verloren. Plötzlich zuckte ihr schlanker Körper wie unter einem Stromschlag. Dann schoss ihr glühender Blick zu dem Krankenpfleger.
    „Irre? Du nennst mich irre, Menschlein? Wie kannst du es wagen?“
    Ihre sonore Stimme troff von Verachtung. Sie blickte zu dem Einsneunzig-Kollos auf, der e i nen ihrer Arme festhielt. Der Mann starrte verblüfft auf das zerlumpte Mädchen hinab, das nun mit einer anderen Frauenstimme sprach. Langsam richtete sie sich zwischen den beiden auf. Sie hielt die Arme locker zur Seite, und reckte ihr Kinn vor. Das dunkle, kurz geschnittene Haar stand wirr in alle Richtungen. Ihre Haltung wirkte stolz und wide r sprach dem verschmutzten Gesicht auf merkwürdige Weise. Der feste Griff der Krankenpfl e ger erweckte den Eindruck, als gewährten sie ihr sanftes Geleit.
    „Ich – bin – eine – Göttin!“, sprach sie mit wohlklingender Sti m me. „Und ihr gehört in den Boden gestampft.“
    Zornig blickte sie von einem zum andern. Ihre Augen klar und braun. Unter der Schmutzschicht auf ihrem Gesicht erschien eine arr o gante Miene voller Abscheu.
    Leyla betrachtete die Szene fassungslos. Sie kannte das Mädchen.
    „Rolf, das ist Sandra von Rode. Ich kenne die Familie.“
    „Ich verstehe.“ Rolf nickte. Er kannte den Polizeibericht.
    Leyla näherte sich behutsam dem Mädchen. „Sandra, kannst du mich hören?“
    Sandras Kopf fuhr in ihre Richtung. Gleichzeitig verstärkten die Kra n kenpfleger ihren Griff. Mit nach innen gekehrtem Blick, als würde sie Bildern folgen, die nur für sie sichtbar waren, musterte das Mädchen Leyla von oben bis unten. Ein leichtes Stirnrunzeln überzog Sandras Stirn.
    „Sie kennt dich. Sie vertraut dir.“ Sandra sprach in der dritten Person. Ihre Stimme hatte einen klirrenden Beiklang. Beim Reden legte sie den Kopf schräg, als lausche sie einer fremden Sti m me.
    Plötzlich fuhren Schatten über ihr Gesicht, ein heftiges Schaudern fuhr durch den zierlichen Körper. Zurück blieb das schmutz i ge Gesicht eines verwahrlosten Mädchens.
    „Bitte … helfen Sie mir, Leyla. Holen Sie sie hier raus.“
    „Was soll ich rausholen, Sandra? Wen meinst du?“
    Leyla sprach eindringlich und versuchte Augenkontakt zu ihr herzuste l len. Doch Sandra starrte ins Unendliche, als wollte sie die Bedeutung dessen abschätzen, was sie da erzählte. Dann brach ihr Blick und sie sackte in sich zusammen. Die Krankenpfleger brauchten einen Moment, um sich aus ihrer E r starrung zu befreien.
    „Was war das denn?“, fragte ein Pfleger und starrte verdattert auf se i nen Kollegen.
    „Die ist durchgedreht, gehört in die Geschlossene. Wir fahren am besten gleich zum Alexianer Krankenhaus.“ Die Männer schü t telten fassungslos den Kopf. Einer von ihnen griff nach der Zwangsj a cke, die der Fahrer des Wagens ihm reichte. Schnell zogen sie die Gurte an Sandras schlaffem Körper fest, und schnallten sie auf die Trage.
    Rolf und Leyla traten einen Schritt zurück.
    „Ich bin zwar kein Arzt“, sagte Rolf. „Aber für mich steckt in dem kleinen Körper mehr als eine Person.“
    Leyla musste ihm zustimmen. „Ich denke, es ist am Besten, wenn ich ihre Schwester M a rie informiere. Mal sehen, ob ich mehr über das Mädchen und ihre Vorli e ben in Erfahrung bringen kann.“
    Rolf nickte. „In Ordnung. Weißt du, wie alt sie ist?“
    Sie überlegte kurz, ob Marie das Alter ihrer Schwester jemals e r wähnt hatte. „Achtzehn oder neunzehn.“
    „Ich werde den Vater benachrichtigen. Sie hatte keine Ausweispapiere bei sich. Solange wir nicht sicher sind, dass sie volljährig ist, müssen wir den Erziehungsberechtigten info r mieren. Willst du noch mal zum Tatort zurück?“
    „Nein, ich habe genug gesehen. Ich fahre ins Büro und versuche h e rauszufinden, ob es in letzter Zeit noch weitere Aktivitäten in S a chen Geisterbeschwörung gegeben hat.“
    Bei der Gelegenheit wollte sie auch ein paar Nachforschungen über den neuen Star am Rockhimmel anstellen. Die Tätowieru n gen an den Hälsen der Leiche befanden sich an de

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