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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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identischen Tätowierungen an ihren Körpern. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich bei den T o ten um Gothics handelt, also Mitglieder einer jugendlichen Subkultur, in deren Kre i sen besonders Ihre Musik großen Anklang findet. Können Sie mir dazu etwas sagen?“
    „Bizarr“, wiederholte er, als würde ihm das Wort besonders gut gefallen. „Ich dachte, Sie arbeiten in Vampirangelegenhe i ten?“
    „Beantworten Sie einfach meine Fragen, Bragi. Umso schneller sind wir fertig. Wo waren Sie gestern Nacht?“
    „Sie verdächtigen mich, weil ich neu in der Stadt bin.“ Tiefschwarze Augenbrauen hoben sich langsam. „Ich hinterlasse keine Leichen.“
    Das war deutlich. Dann gehörte Bragi zu den Vampiren, die sich selbstverständlich an Menschen nährten und keine Spuren hi n terließen. Abgesehen davon war ein Schussopfer nicht die Handschrift eines Vampirs. Es lag auch nicht in ihrer Macht, einen Va m pir für sein Fehlverhalten zur Verantwortung zu ziehen. Schon gar nicht, wenn er damit hausi e ren ging. Für derartige Regelverstöße war der Meistervampir zuständig. Wenn sie ihn auf fr i scher Tat ertappen würde, könnte sie ihn auf der Stelle vernichten. Da dem im Moment nicht so war, beschloss sie, seine provozierende Äußerung zu ignori e ren.
    „Ich wiederhole, wo waren Sie gestern Nacht?“
    „Ich hatte einen Auftritt, dafür gibt es genug Zeugen.“ Sein gelangweilter Tonfall passte zu seiner selbstgefälligen Miene.
    „Ich kann mir gut vorstellen, dass es Ihnen nicht an Zeugen mangelt. Ihre Bandmitglieder ha l ten vermutlich treu zu Ihnen.“
    „Ich habe keine Band. Für jeden Auftritt stelle ich mir einen neuen Trupp zusammen.“
    Er lehnte sich mit einem mephistolischen Lächeln zurück. Er war sich seiner Anzi e hungskraft bewusst, und sie konnte ihm seine Attraktivität nicht absprechen. Er verstand es, seine Attribute aus jugendlicher Schönheit und der Erfahrung von Jahrhunderten perfekt einz u setzen.
    „Tatsächlich? Anscheinend wimmelt es nur so von musikalischen T a lenten.“
    „Absolut nicht. Ich übertrage ihnen die Fähigkeit, jedes erdenkliche Instrument zu b e dienen.“
    „Mit anderen Worten, während ich hier mit Ihnen sitze, könnte ich gleichzeitig Ukulele spi e len?“
    „Eine ausgezeichnete Wahl. Möchten Sie es versuchen?“
    „Genug geplänkelt. Wie lautet Ihr richtiger Name?“
    Schatten huschten über Bragis selbstgefälliges Antlitz. Sein Lächeln erstarrte. Für einen Auge n blick ließ ein unsicheres Zwinkern seine Lider flattern. Erstaunt beobachtete sie das kaum sichtbare Miene n spiel, als wäre ein Vorhang von seinem Gesicht gezogen worden. Für einen Moment wirkte er unsicher und sah dabei so unschuldig aus wie ein Kleinkind. Das war mehr als eine Sti m mungsschwankung. Es schien, als wäre er mit einem Mal eine völlig andere Person.
    „Bragi. Ich heiße Bragi.“
    Die Antwort kam einen Hauch zu hastig. Er verengte die Augen zu Schlitzen, als suche er etwas in der Luft. Sein irritierter G e sichtsau s druck erweckte den Anschein, als müsse er überlegen, wie er hieß, und dass ihn seit langer Zeit niemand mehr danach gefragt hatte. Von einem Me n schen hätte sie in diesem Moment die Ausweispapiere verlangt. Bei ihm blieb ihr nichts anderes übrig, als sein Schweigen als Hinweis z u nehmen, dass sie vorerst nicht mehr über ihn erfahren würde. Ein Versuch war es wert gewesen. Bragi war ein Vampir, und somit war sein bürgerlicher Name irrelevant. Rudger stellte eine Ausnahme dar, indem er denselben Namen trug wie zu Lebzeiten.
    Seine nun hämische Mi e ne sendete unheilvolle Signale. „Ich kann Sie riechen, Leyla.“
    Die feinen Härchen an ihren Armen richteten sich auf. „Schön, aber fürs Erste reicht es, wenn Sie mich sehen und hören.“
    „Ich rieche Sie, obwohl Sie die Beine übereinandergeschlagen h a ben.“
    Er saß da und hob witternd die Nase. Mit einer bleichen Hand fuhr er in seinen Hemdausschnitt und liebkoste sich selbst mit langsam kreisenden Bewegungen. Eine aufgerichtete Brus t warze blitzte zwischen seinen Fingern hervor.
    Leylas Muskeln in ihren Oberschenkeln verkrampften. Sie wurde in ihrem Beruf oft mit ob s zönen Angriffen konfrontiert, für die sich manchmal nicht einmal Worte fanden. Sie schluckte. Der Kerl schaffte es tatsächlich, Übelkeit zu verurs a chen.
    „Wirkt das bei Ihren Groupies?“
    „Ah, die Groupies …“ Er seufzte, leise und genussvoll. Dabei strich er sich mit dem Daumen seiner anderen Hand über

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