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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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erregt und gleichzeitig aggressiv. Seine Oberlippe zuckte über seinen Reißzähnen, als sein vampir i scher Instinkt das pulsierende Leben der Fans wahrnahm. Sie boten sich ihm an. Er brauchte sich nur zu bedienen. Doch er hatte gelernt, seine Verachtung für ihre unterwürfige Hingabe zu verbergen, und sein gespieltes Lächeln ve r zückte die Gören immer wieder aufs Neue. Sie merkten nicht, dass er sie keines Blickes würdigte, während er nonchalant unleserliche Aut o gramme auf alles setzte, was ihm hingehalten wurde. Über den Pulk hi n weg fiel sein Blick auf eine Frau. Sie lehnte lässig an der Mauer des gegenüberliegenden Bahnhofsgebäudes und schien nicht das geringste Interesse an dem lautstarken Tumult vor dem Kino zu haben. Sie zündete sich eine Zigarette an, und fuhr mit einer Hand langsam durch den platinblonden Kur z haarschnitt. Währenddessen beobachtete sie beiläufig das Geschehen. Als sie Bragis Blick begegnete, schnellte eine ihrer schmalen Augenbra u en in die Höhe. Sie spitzte die Lippen und fuhr sich lasziv an ihrem schwanenhaften Hals en t lang. Ein Zucken fuhr durch Bragis Lenden. Ansche i nend war heute sein Glückstag. Mit einer befehlenden Handbewegung wies er seine Sicherheitsleute an, die Fans von ihm fer n zuhalten. Langsam ging er auf die Frau zu. Der Duft ihres Blutes ließ es in seiner Kehle pochen. Er musterte sie beim Näherkommen. Der Schaft ihrer hochhackigen Stiefel lief bis zur Mitte ihrer Obe r schenkel. Der Rest ihrer endlos langen Beine war in Jeans gehüllt. Aus der Nähe sah er, dass sie vom Alter her die Mutter der meisten seiner Fans sein konnte. Doch die Reife mac h te die schlanke Frau noch attra k tiver. Sie rührte sich nicht von der Stelle, als sein Blick über ihr Dekolleté fiel und den Ansatz von kleinen, festen Brüsten musterte, sondern l ä chelte ihn auffordernd an.
    „Ich nehme an, Sie kommen nicht zur Autogrammstunde“, sagte Br a gi.
    „Nein, aber ich hätte nichts gegen eine Signatur von Ihnen einzuwe n den.“
    Ihre Stimme klang rauchig. Sie lächelte und stieß sich von der Mauer ab. Ihr kurzer L e dermantel schwang auf, als sie eine Hand auf ihre schmale Hüfte legte. Auf gleicher Augenhöhe angekommen, blickte sie ihn herausfordernd an. Sie schien sich ihrer Wi r kung bewusst zu sein. War sie eine Edelprostituierte oder einfach auf ein Abenteuer aus? Ihm sollte es egal sein, diese Frau kam ihm gelegen. Es war nichts Neues, das Frauen auf ihn zu kamen, doch bei dieser war irgendwas anders – reizvoller. Er hatte eine Vorliebe für selbstbewusste Frauen. Ein Merkmal der modernen Zeit. Sie wussten, was sie wollten, und nahmen es sich. Ein Ve r halten, das in früheren Zeiten ausschließlich Männern vorbeha l ten war. Es war umso befriedigender eine starke Frau in die Knie zu zwi n gen und zu töten.
    „Komm mit.“ Bragi deutete auf die schwarze Stretchlimousine auf dem Parkstreifen.
    Eine Augenbraue hob sich skeptisch und ihre Lippen formten einen angedeuteten Schmol l mund. „Zu auffällig, finden Sie nicht? Mein Wagen steht oben auf dem Parkdeck. Dort können wir unsere kleine Unterha l tung etwas privater gestalten.“
    „Wie Sie meinen“, entgegnete er und folgte ihr zu der Auffahrt neben dem Aurodom.
    Sofort setzte sich eine Gruppe Fans in Bewegung, als seien sie Motten und er das Licht. S i cherheitsleute eilten herbei, und Bragi gab knappe Anweisungen, dass er für den Rest der Nacht nicht gestört werden möchte. Er legte der Frau die Hand auf den Rücken und stieg mit ihr den Weg zum Parkdeck hinauf. Die beleuchteten Bodenplatten ließen das schwarze Leder ihrer Stiefel glänzen. Ihre Absätze klackerten im rhythmischen Abstand ihrer Schritte. Begeisterte und enttäuschte Rufe der von Sicherheitsleuten z u rückgehaltenen Fans verhallten hinter ihnen. Solange er sich im Parkhaus befand, würden seine Leute jede Zufahrtmöglic h keit sperren lassen.
    „Verraten Sie mir Ihren Namen?“
    Sie lachte gurrend und blickte ihn vielsagend von der Seite an. „Namen sind unwichtig.“
    „Stimmt.“ Genau das, hatte er zu Leyla Barth gesagt.
    Fasziniert betrachtete er ihr Profil, während sie neben ihm herging. Nur hin und wieder blickte sie ihn an und schmunzelte dabei wie jemand, der etwas im Schilde führte. Das kannte er von sich selbst, wenn er jagte und sein Opfer ihm schon in die Falle gega n gen war. Vertauschte Rollen. Ziemlich mutig für einen Menschen, denn Bragi ließ sich nur selten jagen.
    Sie erreichten einen Transporter

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