Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
Vom Netzwerk:
tig zu helfen, nicht gebrochen. Da mächtige Vampire selten in Not gerieten, war diese Situation nicht alltäglich, und der Blutrausch mit allen Kons e quenzen nicht zu verachten. Der Rausch erreichte seinen Kopf.
    Nachdem Leyla im Umkleidezimmer verschwunden war, hatte er mit der scharfen Kante seines Siegelrings seine Brust aufgeritzt. In dem Moment, als das Blut hervorquoll und seinen Duft verströmte, hatte sich die Verletzte mit erstaunlicher Kraft erhoben und ihre tr o ckenen Lippen auf die Wunde gelegt. Sie trank in großen Schlucken. Er hatte gehofft, dass alles vorbei sei, bevor Leyla zurückkehrte, da ihm leise Zweifel kamen, ob es richtig war, sie mit hierher zu ne h men.
    Es gab genug Frauen, die bei dem Anblick von Fjodoras umfangreicher Garderobe z u mindest für eine Weile abgelenkt wären. Doch hätte er wissen müssen, dass sich Leyla davon nicht beei n drucken lassen würde. Viel früher als erwartet kam sie zurück. Als sie am Fußende des Be t tes auf ihn herunter sah, konnte er durch den roten Schleier vor seinen Augen sehen, was der Anblick in ihr auslöste. Ihr Schmerz durc h zuckte ihn, schnitt ihm mitten durchs Herz. Sie schwankte, und schien bemüht zu verstehen, doch er war nicht in der Lage ihr zu erklären, was vor sich ging. Bestürzt stellte er fest, dass er ihre menschlichen Empfindungen unte r schätzt hatte. Vielleicht war es doch zu lange her, und die Erinnerung an seine eigene Menschlic h keit lag zu weit zurück.
    Unfähig zu reagieren, wirkte ihr fassungsloser Anblick wie ein Schlüsselreiz und löste ein Wiedererleben früherer Gefühlszustä n de aus. Der Flashback vereinte sich mit dem intens i ven Erlebnis des Blutrausches. Am Rande der Ekstase war er nicht mehr in der Lage gewesen, zu spr e chen.
    Ja, es war ein Fehler, sie mitzunehmen, und wenn er könnte, würde er es rückgängig machen. Verflucht, dabei sollte es ein Ze i chen seiner Loyalität sein. Sie sollte sehen, dass der Bluttausch mit der Unbekannten nichts weiter war, als ein Akt der Hilfsberei t schaft. Inmitten seiner verschwommenen Wahrnehmung wurde ihm nun der Egoismus seiner Han d lung bewusst. Er hatte sie dabei zusehen lassen, wie er mit seinen eigenen Dämonen kämpfte. Etwas in ihm hatte sich mit aller Kraft zu ihr hin gezogen, doch nur seine Hand war zu einer zaghaften Bewegung fähig gewesen. Der Drang, die fremde Frau von sich zu stoßen, um Leyla in seine Arme zu reißen, war beinahe schmerzhaft, da sein Körper wie gelähmt war, und er dem Wunsch nicht entsprechen konnte. Als sie aus dem Raum stürmte, übermannte ihn die Verzweiflung wie eine alles verze h rende Woge. Blutrote Punkte tanzten vor seinen Augen. Er warf den Kopf in den Nacken, fletschte die Zähne und sein tiefes Grollen hallte von den Gewölb e wänden wider. Der Zorn gab ihm die Kraft, sich über die Erregung hinwegzusetzen, und die Frau von sich zu stoßen. Im nächsten Moment rammte er seine Reißzähne in den we i ßen Hals der Frau und saugte ihr Blut, als wolle er sich einen Teil von dem zurückholen, was er verloren hatte. Sie stöhnte unter seinem brutalen Griff lus t voll auf. Sie war von seiner Art.
    Als er später erwachte, blieb er noch auf dem Bauch liegen und wartete, bis das Hä m mern in seinem Kopf nachließ. Seine Augen fühlten sich verquollen an wie nach einem Alkoholrausch, mit dem Unterschied, dass ihm nicht schlecht war. Blut konnte einen Rausch verursachen, aber niemals Übelkeit. Langsam nahm er die weichen D e cken unter seiner Brust wahr und richtete sich auf. Sofort wurde der Kopfschmerz von einem Prickeln in seinem ganzen Körper vertrieben und ließ ihn munter werden. Schwungvoll hob er die Beine an, um sich auf den Bettrand zu setzen, und genoss die wohlige Kraft in seinen Gliedmaßen, als er sich streckte. Es war eine Weile her, dass er die machtvolle Essenz von Meistervampirblut gespürt hatte, sodass es ihn ein bisschen b e nommen machte. Das würde gleich vergehen.
    Mit beiden Händen strich er sein Haar nach hinten und suchte nach seinem Gumm i band, um es zusammenzubinden. Dabei sah er die Fremde, frisch geduscht und reglos in einem von Fjodoras aufwendigen Gewändern, neben dem Bett auf einem Lehnsessel sitzen. Das silberblonde Haar fiel in Strähnen über ihre Brust. Inzwischen war es Abend. Sein Verstand arbeitete wieder gla s klar.
    „Wer bist du?“ Seine Stimme klang zorniger als beabsichtigt. Die Frau konnte nichts für sein Dilemma.
    „Ich bin Iduna.“
    „Iduna, und weiter?“
    „Es

Weitere Kostenlose Bücher