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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Leyla, dass etwas im Argen lag. Auch die plötzliche Anwesenheit von Göttern ve r hieß nicht unbedingt Gutes. Genauer betrachtet war das Resultat ihrer Überlegungen, sowohl im Rahmen ihrer Ermittlungen als auch in Anb e tracht der göttlichen Besucher, ernüchternd.
    „Ich werde helfen“, sagte Iduna.
    Ihr Gesicht war steinern, doch in ihren Augen funkelte es. Aus welchen Motiven sie auch immer handelte, es wäre dumm gew e sen, das Angebot auszuschlagen. Entweder sie hatte sonst nichts zu tun oder sie meinte es ernst. Wie dem auch sei, Leyla würde ihre Hilfe a n nehmen, schließlich war es nicht alltäglich, dass eine Göttin ihren Beistand anbot.
    „Danke.“
    Einer leisen Befangenheit folgend, steckte Leyla ihre Hände in die Jackentaschen. Unter Me n schen würde man sich in solchen Momenten freundschaftlich die Hände reichen. Aus irgendeinem Grund em p fand sie diese Geste als unangebracht. Ihre Finger ertasteten den Zettel, auf dem sie die Triskele gezeichnet hatte. Dass die Tätowi e rungen auf dem Hals der toten Mädchen im Park dieses Symbol darstellten, hatte sie inzwischen herausgefunden. Der Ursprung lag sowohl in der keltischen als auch german i schen Mythologie. Er stand für den Weg des Lebens, unter der Berücksichtigung der magischen Zahl drei. Ebenso war inzw i schen klar, dass dieses Motiv ein Duplikat von Bragis Hautmal war, und zurzeit in Tattoo Studios Hochkonjunktur genoss, weil die Anzahl seiner vorwiegend weiblichen Fans zunahm. Damit dürfte dieses Geheimnis gelüftet sein. Dennoch konnte es nicht schaden, Iduna das Motiv zu zeigen.
    „Kennst du dieses Zeichen?“ Die Göttin betrachtete die geschwung e nen Linien auf dem Blatt. Dabei verschleierte sich ihr Blick, als würde sie durch das Blatt hi n durch ins Nichts starren. Da sie keine Antwort gab, setzte Leyla erneut an. „Das ist eine Triskele. Ihre mythologische Bedeutung liegt im Zusammenhang verschiedener Zyklen, wie Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft oder G e burt, Leben, Tod.“
    Idunas Blick fuhr hoch. „Das habt ihr euch so ausgedacht. Das ist Bragis Göttermal. J e der Gott trägt vom Anbeginn seiner Zeit an ein Mal, als sichtbares Erkennungszeichen, mit dem wir uns identifizieren kö n nen, wenn wir weltliche Körper bewohnen.“
    „Bewohnen? Das ist aber sehr verharmlost ausgedrückt. Hört sich nach einem Gütesi e gel an.“
    Ein leicht geneigter Kopf schien ihre Geste zu sein, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. Leyla trat einen Schritt zurück, als Iduna mit einer Hand ihr langes Haar anhob, sich vornüber beugte und ihren ungeschützten Nacken darbot. Diese ungewohnt demütige Haltung löste in Leyla den Impuls aus, sie bei den Schultern zu packen und wieder aufz u richten. Stattdessen wurde ihre Aufmerksamkeit auf den Haaransatz der Göttin gelenkt. Zum Vo r schein kam die wesentlich deutlichere Ausführung des Hautmals, wie sie es zuvor bei Sandra gesehen hatte. Die wulstigen, kleinen Hauterhebungen bildeten einen Kreis, indem sich ein Sonneng e bilde und der Körper einer Frau darstellten. Das Mal war eindeutig fester Bestandteil der Haut und nicht künstlich angefertigt wo r den. Es war kein Tattoo und kein Bran d mal.
    „Überträgt sich das Zeichen auf den Wirtskörper?“
    „Ja, es zeigt, dass der Körper von einem Gott berührt wurde.“
    „Ich verstehe. Ich denke, wir sollten uns um dich und Bragi kümmern.“ Bevor die beiden Got t vampire noch weitere Zeichen auf Körper unschuldiger Menschen hinterließen, weil sie möglicherweise ständig in irgendwelche prekären Situationen gerieten, wä h rend sie aneina n der suchten.
    Blauschwarze Augenbrauen schossen in die Höhe. Eine echte G e fühlsregung.
    „Komm, er müsste jetzt in seiner Garderobe sein, um sich für seinen Auftritt vorzubere i ten. Es ist an der Zeit, dass ihr ein paar Dinge mite i nander klärt.“ Leyla nickte ihr zu und kurz darauf bestiegen sie den Aufzug, der sie zum Roten Palais brachte. Sie hatte eine Gö t tin als Partnerin gewonnen.

13
     
    S
    ie fanden Bragi auf dem Gang vor dem Roten Palais. Wie immer erwachte das Leben im Etablissement, sobald die Sonne untergegangen war. Natürlich war er nicht allein, sondern umringt von jungen Frauen. Es musste sich um Groupies ha n deln, denn der gewöhnliche Besucherstrom setzte immer erst ein, wenn die unteren Ebenen des Aurodom ihre Spätvo r stellungen gestartet hatten. Vermutlich hatte er seine Gesellschafterinnen durch die Privatgänge hereingebracht. Die Mädchen bi e

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