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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Dort blieben sie stehen wie ang e nagelt.
    Antonio sah seine Chance und eilte herbei. Die Frauen ließen sich widerstandslos zum Hinte r ausgang führen.
    Wortlos ging Iduna an Bragi vorbei in einen der angrenzenden Räume. Mit keiner sich t baren Geste hatte sie ihm zu Verstehen geg e ben, ihr zu folgen. Doch er tat es, und dabei spiegelte sich in seinem Gesicht eine arrogante Erwartungsfreude. Männer, dachte Leyla und rollte die Augen. Erwartete er tatsächlich, dass Iduna ein paar Rivalinnen ausgeschaltet hatte, um ihn für ein Schäfe r stündchen für sich zu haben?
    Ganz so falsch lag er damit nicht, zumindest was die Rivalinnen betraf. Leyla nickte A n tonio zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass er nun für Ordnung sorgen konnte, und folgte den beiden in das kleine Büro, in dem sich Aktenordner stapelten. Zahlreiche Überwachungsmonitore pflaste r ten die Wände, Kameras, von denen Leyla bislang nichts wusste, schienen jeden Winkel des Roten Palais auszuleuchten.
    Bragi lehnte an einem Sideboard und stützte sich mit beiden Händen darauf ab. Sein schwarzes Seidenhemd war nur halb zug e knöpft und hing locker über seiner Jeans. Ein Amulett ruhte auf seiner bleichen Brust und das grobe Lederband, an dem es befe s tigt war, bot einen seltsamen Kontrast zu den reichen und filigranen Verzierungen des Schmuc k stücks. Wie üblich trug er sein glattes Haar offen, sodass die Farbe mit dem des Hemdes verschmolz. Nachdem Leyla hinter Iduna den Raum betreten und die Tür geschlossen hatte, konnte man sein Erstaunen fast mit den Händen greifen. Zwei Frauen mit ihm in einem Raum. Das war ganz nach seinem Geschmack. Doch ehe er zu einer schlüpfrigen Bemerkung ansetzen konnte, wurde er von Iduna abgelenkt.
    Sie sprach ihn an und besah sich forschend sein Gesicht, als suche sie nach Ähnlichkeiten. Wie es jemand tut, der nicht ganz s i cher ist, eine bekannte Person vor sich zu haben. Ihre herrische Stimme hatte einen sanften Unterton, als sie seinen Namen au s sprach.
    „Klar, ich bin es, meine Schöne.“ Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus und stieß sich vom Schrank ab, um auf sie zuzugehen. „Geiles Ou t fit.“ Sein Blick glitt abschätzend über Idunas Körper. „Sag bloß, du hast mich schon wieder vergessen?“
    „Schweig, Vampir!“, fuhr sie ihn an. „Mit dir habe ich nicht gespr o chen.“
    Bragi wich einen Schritt zurück. Er folgte ihr mit den Augen ohne sich zu rühren, während sie ihn langsam umkreiste. Seine Mi e ne verriet einen Hauch Unsicherheit. Sein Gri n sen verrutschte leicht. Er schien noch immer ein Sexspielchen zu erwarten. Ihr Kopf n ä herte sich dem seinen, als lausche sie etwas, das nur sie hören konnte.
    Leyla beschloss, in sicherer Entfernung zur Tür zu bleiben. Was auch immer hier vorging, es sah nach Ärger aus. Die Luft im Raum schien sich zu erwärmen. Bragi hatte noch nicht begriffen, dass die Vampir-Iduna, die er neulich mit Leichtigkeit in seinen Bann zi e hen konnte, nicht mehr allein war.
    „Du hast dich von einem Vampir verdrängen lassen.“ Es schien, als spräche sie mehr zu sich selbst, denn gleichzeitig blickte sie durch Bragi hindurch. „Lass ihn sofort an die Obe r fläche“, befahl sie nun, direkt an ihn gerichtet.
    Mit offenem Mund starrte er sie an, wie jemand, der nicht fassen kann, dass man sein Geheimnis gelüftet hat. Die Erwartung s freude in seiner Miene schmolz dahin. Seine Lässigkeit hatte er inzwischen eingebüßt und schien langsam zu ahnen, dass es ung e mütlich für ihn wurde.
    „Du solltest wissen, dass der Gott dich erwählt hat und nicht umgekehrt. Es ist eine Ehre, deinen Körper mit Bragi teilen zu dü r fen. Du hast ihn geschwächt. Bragi erträgt kein Blu t vergießen. Er ist ein Poet, ein Feingeist.“
    „Er ist ein unerträglicher Feigling“, presste Bragi zwischen den Zähnen hervor.
    Mit einem Satz war sie so nah vor seinem Gesicht, dass er nach hi n ten taumelte und hart gegen das Sideboard rempelte.
    „Du Dummkopf. Er könnte dich mühelos vernichten. Deine Haut zum Platzen bringen, bis sie sich abschält und nur ein Häu f chen Asche übrig bliebe.“
    Um die Wirkung ihrer Worte zu veranschaulichen, zielte sie mit dem Finger auf ihn und vollzog eine kreisende Bew e gung in der Luft. An Bragis glatter Wange riss die Haut und hinterließ eine kla f fende Wunde.
    „W… was? Verdammtes Miststück!“ Entsetzt legte er die Hand da rauf. Blut quoll zw i schen seinen Fingern hervor und hinterließ eine rote Spur auf der

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