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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Leyla ohnehin nicht aus. Ihre Hand zog sich fester um den Kolben ihrer Waffe. Sie kämpfte den Drang nieder, Ariane ins Knie zu schießen, um sie kampfunfähig zu machen. Fieberhaft übe r legte sie ihren nächsten Schritt.
    Arianes Gesichtsausdruck hatte sich verhärtet. „Du kapierst das nicht. Wirst du auch nie, weil du niemals Kinder haben wirst. Du bist ja nicht besser als die beiden, treibst es mit einer Leiche. Zugegeben, eine wir k same Verhütungsmethode ist das allemal.“
    „Lass uns damit aufhören, bitte.“ Leyla streckte ihre waffenlose Hand zu einer beschwicht i genden Geste aus, und machte einen Schritt auf sie zu. Gleichzeitig bemerkte sie eine Bewegung an Ari a nes Arm.
    „Weißt du was, Leyla? Es war mir schon immer scheißegal, was du e r zählst.“
    Sie zielte mit ihrer Pistole und schoss.
    Ein dumpfer Schlag traf sie mit unvorstellbarer Wucht unterhalb der Schulter und schien im nächsten Moment ihren Brustkorb zu sprengen. Gleißender Schmerz zog wie eine Fe u erwalze durch ihre Eingeweide, brannte sich bis in die Zehenspitzen. Einen furchtbaren Moment lang setzte ihr Herzschlag aus und ihre Atmung stand still, während Ariane sich umdrehte und davo n lief.
    Der Knall hallte wie ein nicht enden wollendes Echo in ihrem Kopf wider. Blitze zuc k ten wild vor ihren Augen. Sie schlug mit dem Gesicht im nassen Gras auf. Instinktiv griff sie an die Wunde und fühlte, wie warme Flüssigkeit den Stoff ihrer Jacke durc h tränkte. Sie musste sich konzentrieren, um zu atmen. Mit zitternden Fingern nestelte sie am Klettve r schluss ihrer Schutzweste und rutschte an dem blutverschmierten Stoff ab. Panik stieg in ihr auf, als das beklemmende Gefühl zunahm. Sie musste das Ding lo s werden. Beherzt griff sie erneut zu und riss mit einem Ruck an dem Verschluss. Vom Schmerz überwältigt schrie sie auf. Stoßweise rasten ihre Ate m züge durch die Lungen und trieben mit jeder Bewegung weitere Schockwellen durch ihren Körper. Die Kugel musste von größerem Kaliber gew e sen sein als üblich, und hatte die Weste an einer Nahtstelle durchdrungen. Verdammt, sie hätte das poröse Ding längst austauschen mü s sen. Schutzwesten waren nicht kugelsicher, schon gar nicht bei Schüssen aus unmittelbarer Nähe. Ein gehemmter Durchschuss verlor zwar einiges an Stoßkraft, konnte aber dennoch ernsthafte Verletzungen nach sich zi e hen. Es war nicht ihre erste Schussverletzung, doch sie hatte verdrängt wie verdammt weh es tat. Tausend Messerstiche schienen ihr Gewebe zu zerfetzen. Schweiß rann in ihre Augen, als sie versuchte, sich aufzurichten. Keuchend brach sie wieder zusa m men. Hilfe suchend blickte sie über die Grashalme und erkannte nur sch e menhaft die kämpfenden Vampire auf der Lichtung. Sie kamen aus dem Wald gerast und griffen ziellos an. Ihr Fauchen und u n menschliches Brüllen überlagerte die Warnrufe der Menschen. Schüsse wurden in kurz hintereinander folgenden A b ständen abgegeben. Niemand nahm Notiz von ihr. Sie lag zu weit weg, sodass kein verirrter Schuss sie treffen konnte. Einem durchgeknallten Vampir im Blutrausch bot sie jedoch eine leic h te Mahlzeit.
    Der Kampflärm wurde unerträglich laut und hämmerte mit dem Druck ihres stoßenden Atems in ihrem Kopf. Sie musste hier weg. Mit übermenschlicher Kraft wälzte sie sich zur Seite und robbte auf den Abhang des Hügels zu. Sie presste beide Hände auf die Wunde und versuchte, mit den Ellenbogen den Aufpralldruck von ihrer Brust abzuwehren, wä h rend sie sich hinunter rollen ließ. Krampfhaft kniff sie die Augen zu. Der Schmerz war unerträglich und raubte ihr den Atem. Ein lautes Stöhnen riss ihre z u sammeng e bissenen Zähne auseinander.
    Unten angekommen lag sie wie gelähmt auf dem Rücken und sah mit verschwommenem Blick in den abendlichen Himmel. Sie war aus der Gefahrenzone, hatte aber die Möglichkeit verringert, dass sie jemand finden würde. Das kalte Gefühl der Unvermei d lichkeit ergriff sie. Sie zitterte unkontrolliert, ihrer Ke h le entkam ein Schluchzen.
    Noch immer hörte sie Kampfgeräusche. Es waren nur noch vereinzelte Schüsse zu hören, was vermutlich bedeutete, dass die Vampire die Oberhand gewannen. Hoffentlich hatten sich Marie und die Jungs in Sicherheit gebracht. Angestrengt versuchte sie, ihre bleischweren Lider offen zu halten. Ihr Mund wurde trocken und sie fühlte sich wie b e täubt. Ihr Kopf kippte zur Seite, ein Schwall von Übelkeit überkam sie. Dann wurde es dunkel.
     
    *
     
    Rudger hatte schon

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