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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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auf.
    Das wilde Brausen in seinem Körper, das der sexuellen Erregung gleichkam, nur ohne die Süße, und sich ausschließlich im Kampf bemerkbar machte, rauschte durch seine Adern. Sein Blickfeld verengte sich. Unbändige Aggression jagte wie ein Feuer s turm durch seine Brust.
    Sie war in der Nähe und schwebte in Lebensgefahr. Zielsicher ergriff er den Hals des nächs t besten Vampirs und zog in aus der Menge. Er hielt ihn im Würgegriff nah vor sein Gesicht.
    „Wo ist die Wal a kuzjæ?“
    Der Vampir löste sich aus seiner Erstarrung und glotzte ihn aus blu t unterlaufenen Augen an. Anstatt zu antworten, fing er an wie verrückt um sich zu schlagen. Rudger lockerte seinen Griff, fasste jedoch beim Herabgleiten den zappelnden Körper am Haa r schopf und hielt ihn weiter fest. Mit der anderen Hand drehte er schwungvoll seine Katana in die richt i ge Position und ließ es auf den Hals des Vampirs niedersausen.
    Leylas Stimme hallte wie ein einsames Echo durch seinen Kopf. Doch er konnte keine verständlichen Worte ausmachen. Es w a ren schmerzerfüllte Laute, die ihn innerlich vibri e ren und seine Anspannung nahezu unerträglich ansteigen ließ. Seinen Geist hatte er verschlossen, wie er es immer tat, sonst würde ihn das Chaos aus Gedanken und rasenden G e fühlen jeder einzelnen Person in seiner näheren Umgebung in den Wahnsinn treiben. Nur vor Leyla konnte er sich nicht verschließen, dafür sorgte das Band, we l ches sie beide seit ihrer Geburt miteinander verband. Nicht nur in Situationen der Gefahr war er dafür dan k bar.
    Er rannte los und kämpfte sich erneut durch die Menge. Um ihn herum flogen die blut i gen Fetzen von Körpern, die sich zu nahe an ihn herangewagt hatten.
    Er hatte das Schlachtgetümmel schließlich hinter sich gelassen und befand sich nahe beim Gebäude. Mit langen Schritten spurt e te er eine Erhebung hinauf und wusste, dass er sie auf der anderen Seite fand, bevor er sie wirklich sah. Reglos lag sie in einer Blu t lache auf dem Rücken. Der Anblick fegte seinen Zorn fort. Nur das pan i sche Klopfen in seinem Hals blieb, als er den Abhang hinunte r eilte.
    *
     
    Eine sanfte, vertraute Stimme holte sie ins Bewusstsein zurück. Alles in ihr sträubte sich dagegen und wünschte sich die gnädige Du n kelheit. Der Schmerz kehrte zurück, ehe sie begriff, was mit ihr geschah. Jemand hob sie hoch und im nächsten Moment lag ihre kalte Wange nicht mehr im Gras, sondern gegen eine warme Schulter gelehnt. Als sie die Augen öffnete, sah sie ein mit blo n den Bartstoppeln überzogenes Kinn. Ru d gers Gesicht lag im silbrigen Schein des Mondes. Seine Wangen waren angespannt und seine Lippen fest zusammengepresst, den Blick nach oben geric h tet. Gern hätte sie gelächelt, doch ihr Mund fühlte sich taub an. Seine Arme legten sich fester um ihren Körper, als er zum Sprung ansetzte. Es war dieses Gefühl, wie wenn man beim Hinaufste i gen einer Treppe ins Leere tritt, weil man eine weitere Stufe erwartet. Sie hörte sich stöhnen und schloss die Augen.
    Als Nächstes sah sie die Wiese des Seelenheil aus der Vogelperspektive. Das Blaulicht zahlreicher Polizeiwagen erhellte die Nacht an der Stelle, wo sie Marie und die Jungs zurückgelassen hatte. Sie hörte War n rufe, gefolgt von einem weiteren Schusswechsel.
    Es war so anstrengend zu denken. Sie versuchte ihren Körper zu fühlen. Wie ein Kind in geborgener Umarmung lag sie in Rudgers Schoß. Langsam drehte sie ihren Kopf und suchte die Umgebung ab. Er hockte mit ihr auf dem Vorsprung eines Dac h giebels. Sie fand seinen Blick. Eine ganze Armada von Schatten huschte über sein Gesicht. Hinter ihm leuchtete der volle Mond. Ein Va m pir, der wie ein Engel aussah.
    „Ich wusste nicht, dass du fliegen kannst.“ Ihr Flüstern wurde von einem gurgelnden Geräusch begleitet. Sie schmeckte Blut in ihrem Mund.
    „Das kann ich auch nicht, nur sehr schnell laufen und hoch spri n gen.“
    Seine Stimme streichelte über sie hinweg, warm und tröstend. Der Versuch, eine Grima s se zu schneiden, scheiterte unter einer erneuten Schmerzwelle. Sie musste husten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er mit einer Hand ihre Wunde abdrückte. Ihre Arme hingen kraftlos hinab. Seine tiefblauen Augen schienen eine eigene Sprache der Zärtlichkeit zu beherrschen. Sie wollte sich darin verli e ren. Wenn es das war, was sie als Letztes auf Erden sehen sollte, wollte sie sich nicht beklagen.
    „Es tut mir leid, ich hatte nicht vor, schon jetzt zu sterben.“
    „Das wirst

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