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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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der Arzt seine routinemäßigen Erklärungen und blickte auf. „Sie hat ziemlich viel Glück gehabt. Die Schus s wunde ist nicht tödlich, obwohl die Kugel tatsäc h lich nahe am Herzen feststeckt. Allerdings wäre sie bald verblutet.“
    Nach wenigen Augenblicken zog der Arzt mit einem zufriedenen Seufzer die Kugel an einer langen Pinzette aus ihrer Brust. Mit einem klirrenden Geräusch fiel sie in den metallenen Auffangbehälter. Danach machte er sich daran, die Wunde zu vernähen. D a bei arbeitete er so ko n zentriert, dass ihm Schweißperlen auf der Stirn standen. Als er fertig war, richtete er seinen Blick auf Rudger, und sagte dann, ohne seinen Blick von ihm zu nehmen, zu einer Schwester.
    „Wir brauchen eine Blu t konserve.“
    Rudger schüttelte den Kopf. „Sie bekommt soviel Blut von mir, wie sie benötigt.“
    „Ich meinte ja auch nicht die Patientin, sondern Sie.“
    Der Arzt blickte ihn eindringlich an, als wollte er ihm etwas mitteilen. Der Blutverlust schrän k te Rudgers Sinne stark ein und es kostete ihn Kraft für einen kurzen Moment in die Gedanken des Mediziners zu sehen. Kilian wusste über Rudgers Natur bescheid, nachdem er beim Setzen der Kanüle die Zähne gebleckt hatte. Keine Spur von Angst war zu vernehmen, nur eine neugierige Ratl o sigkeit. Verständlich für einen Menschen. Ein Vampir, der einem Menschen das Leben rettete, kam ihnen vor, als würde ein Tiger neben einer Antil o pe schlafen.
    „Ich nehme mal an, die Blutgruppe ist egal. Schwester, bitte bringen Sie mir zwei Konserven Blutgruppe Null.“ Er zwinkerte aufmunternd in Rudgers Richtung. „Davon haben wir am mei s ten.“
    Rudger hatte Probleme ihm zu folgen. Seine Lider waren schwer und sein Kopf leer, als würde sämtliche Energie aus ihm herausges o gen.
    „Wird sie es schaffen?“
    Dr. Kilian nickte. „Sie haben ihr das Leben g e rettet.“
    „Dieses Mal nicht“, sagte er leise und richtete seinen Blick auf Le y la.
    Da der Arzt die Bemerkung offenbar nicht verstand, sprach er weiter. „Ich habe selten gesehen, wie jemand so fachmännisch e i ne Wunde abdrückt. Ich schätze, Sie könnten von Dingen beric h ten, die selbst einen modernen Arzt überraschen würde.“
    „Jahrhundertelange Erfahrungswerte meinen Sie?“ Die ihm nichts genutzt hatten, als Leyla vorhin in seinen Armen zu sterben drohte. Bittere Säure kroch seine Speiseröhre empor, schlä n gelte sich behäbig um jede Windung. Sein Herz schmerzte, obwohl es kaum noch schlug. Fahrig tastete er nach ihrer Hand und legte sie auf sein Bein. Tröstend durc h strömte ihn ihre Wärme und er musste sich zusa m menreißen, sie nicht vor Erleichterung in seine Arme zu reißen. „Ja, vermutlich könnte ich das.“
    Dr. Kilian schien seinen besorgten Blick zu bemerken. „Sie wird jetzt erstmal schlafen, ich habe ihr etwas zur Beruhigung und gegen die Schmerzen gegeben. Da die Blutung gestoppt ist, können wir davon ausgehen, dass keine weiteren inneren Verletzungen vorliegen. Sicherheitshalber lasse ich ein paar Röntgenaufnahmen machen, s o bald sie erwacht. Ich würde sie gern morgen noch zur Beobachtung hierbeha l ten.“
    Rudger nickte, weil der Kloß in seinem Hals ihm die Worte abschnürte. Bleich und still lag sie da, die Frau aus der stets eine u n vergleichliche Lebenskraft sprühte. Die Frau, die er liebte.
    „Vor morgen Abend wird sie nicht aufwachen.“
    Die Worte des Arztes drangen wie durch einen Nebel zu ihm. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf sein Blut, das durch den Schlauch in langsamen Strömen zu ihr hi n über floss. Nach einer Weile zog der Arzt die Transfusionsnadel aus Leyla Arm und verband sie sorgfältig. Sein Gesicht zeigte einen zufriedenen Au s druck, als er sie abhörte.
    Die Krankenschwester kehrte zurück, legte wortlos einen Beutel Blut auf den Tisch und verließ den Raum wieder. Dr. Kilian ho l te zwei Gläser aus einem Schrank. Rudger beobachtete, wie er das Blut in die Gläser schüttete und ihm eins davon reichte. Wor t los nahm er das dargebotene Glas entgegen, als es ihm dämmerte. Die Sorge um Leyla hatte seine Wahrnehmung für die U m gebung derart eingeschränkt, dass ihm Kilians wahre Identität nicht aufgefallen ist. Er beobacht e te den Arzt über den Rand seines Glases hinweg, als sie gleichzeitig tranken. Menschliches Blut, ein unübertroffenes Elixier. Augenblicklich kehrten seine Lebenskräfte z u rück, als würde ein grauer Schleier von seinen Augen weggezogen. Licht strömte durch den Raum und

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