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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Motto.“
    Schweigend verschränkte Rudger die Arme vor der Brust und hoffte, Strade möge ihn mit we i teren Weisheiten verschonen und auf den Punkt kommen.
    „Diese ganzen Prophezeiungen von wegen Weltuntergang …“ Strade rollte the a tralisch mit den Augen. „Eben soll ein Komet entdeckt worden sein, der die Erde streifen könnte. Na, von mir aus, sollen die doch Panik verbreiten, was uns wiederum ausve r kaufte Vorstellungen b e schert.“
    „Das hört auf, wenn aus einer Krise ein Krieg wird“, en t gegnete Rudger.
    Strade lachte verunsichert auf und sah Rudger mit neuer Aufmerksamkeit an, als sei soeben in sein Bewusstsein zurückgekehrt, dass er vor einem fünfhundert Jahre alten Vampir stand. Sein Grinsen verrutschte. Sichtlich bemüht, Rudgers Bemerkung zu ign o rieren, ände r te Strade den Tonfall.
    „Kommen wir zu dem, was ich mit Ihnen besprechen wollte.“
    „Nur zu“, sagte Rudger und trat einen Schritt beiseite, um Besucher vorbeizulassen, die auf dem Weg nach unten waren.
    „In letzter Zeit lungern einige Ihrer Mitarbeiter zu Einlasszeiten im unteren B e reich des Kinos herum.“
    Rudger hob die Augenbrauen. Vergessen war der Plauderton. Das war Strade, wie er ihn kan n te. Vampire im Menschenbereich waren für ihn nicht tragbar.
    „Gab es Zwischenfälle, die auf das Verhalten meiner Leute zurückz u führen sind?“
    „Nicht direkt, aber es gab Vorfälle im 3-D-Kino. Ein paar Besucher reagierten … ve r schreckt, zum Teil irritiert, was sich kaum auf die Illusion eines Kinofilms zurückführen lässt.“
    „Das kann ich nicht beurteilen. Menschen reagieren mitunter seltsam, was technische Neuerungen betrifft.“ Nicht jeder vertrug einen Splatter Horrorfilm mit der Illusion von a b getrennten Körperteilen, die ihm von der Leinwand entgegenflogen.
    „Mag sein, aber sie verschwinden nicht“, gab Strade zurück.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Vorgestern ist ein junger Mann während der Vorstellung verschwunden. Seine Begleiter dac h ten zunächst, er wolle zur Toilette. Durch ihre 3-D-Brillen war möglicherweise die Wahrnehmung getrübt. Außerdem saßen sie in der ersten Reihe. Von dort ist das Kinoerlebnis ziemlich heftig. Auf jeden Fall meinte einer seiner Freunde, er sei ve r schwunden, ehe er die Tür erreicht hatte.“
    „Haben Sie die Polizei verständigt?“
    „Nein. Die stellen mir das ganze Haus auf den Kopf. Außerdem könnte der Mann g e gangen sein. Ich habe nichts mehr von den Leuten gehört. Eine Vermisstenanzeige sollten die Angehör i gen stellen, nicht das Kino.“
    „Ein Mann hat vorzeitig das Kino verlassen und Sie wissen nicht, ob er nach Hause gegangen ist oder sonst wo hin? Das ist s i cherlich nichts U n gewöhnliches.“
    Eine leichte Röte überzog Strades Wangen, was ihn noch wütender machte. „Ja … äh, nein. Es gibt noch mehr seltsame Vorfälle. Kunden berichteten von Dingen, die sie ges e hen haben wollen und die ich mir nicht erklären kann. Einige meinten, Bilder an den Wänden zu sehen. Andere sahen Leute aus der Leinwand steigen und umherspazieren. Vie l leicht kann man das alles der Illusion zuschreiben, doch kommt es mir seltsam vor. Andere Häuser haben keinerlei ähnliche Vorfälle zu beric h ten.“
    In seinen Gedanken las Rudger, dass Strade einen Zusammenhang zu dem direkt darüberliegenden Roten Palais vermutete. Wo r te wie Zauberei und Hokuspokus von Freaks schwirrten durch se i nen Kopf.
    „Ich werde mir den Saal ansehen.“ Rudger stieg die ersten Stufen hinauf. „Allein“, fügte er hinzu, als Strade Anstalten machte, ihm zu fo l gen.
    Leise vor sich hin murrend, zog sich der Theaterleiter zurück. „Ich nehme an, ich bekomme nicht gesagt, falls dort Außerg e wöhnliches stat t findet. Arschloch.“
    Das Schimpfwort war kaum hörbar, weil Strade seine Stimme gesenkt hatte. Instinktiv verstei f te sich Rudgers Rücken. Ein Teil von ihm hätte gern kehrtgemacht, um Strade auf der Stelle die Kehle herauszureißen. Doch er beherrschte sich, wie häufig bei ausgesprochenen oder gedachten Beleidigungen unliebsamer Zeitgeno s sen. Strade war es nicht wert, in Wut zu geraten. Er war sich weder darüber im Klaren, dass Rudger ihn gehört hatte, noch schien er die geringste Ahnung über die Gefahr zu h a ben, die ein Vampir für ihn darstellen könnte.
    Rudger benachrichtigte Konrad und machte sich auf den Weg zum kürzlich umgerüst e ten 3-D-Kino in der vierten Etage. Beim Betreten schlug ihm eine elektrisierende Atm o sphäre

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