Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
Vom Netzwerk:
danke für alles.“
    Entwaffnet strahlte der Arzt sie an. „So was nenne ich ein Te u felsweib.“
    „Da werden Ihnen sicher ein paar Leute zustimmen“, entgegnete sie und winkte ihm zum A b schied zu.
    Auf dem Parkplatz angekommen, zupfte Leyla den Strafzettel von der Windschutzscheibe i h res Wagens. Nach all dem Erlebten und vor allem der allgemeinen Situation in der Stadt kam es ihr grotesk vor, ein Bußgeld für zu langes Parken zu bekommen. U n geduldig lenkte sie den Wagen auf die kaum befahrene Straße. Obwohl alles alltäglich und vertraut war, kam sie sich eigena r tig fremd vor. Ähnlich wie einem das eigene Zuhause nach einer langen Abwesenheit für eine Weile anders, irgendwie klein, erscheint. Um diese Uhrzeit hatte selbst die Ec k kneipe an der Kölner Straße ihre Reklame ausgeschaltet. Nur vereinzelt rauschten Autos an ihr vorbei, während sie unter der Eisenbahnbrücke die Rotphase der Ampel abwartete. Ein einsamer Fußgänger übe r querte die Straße, die Hände tief in die Taschen gestopft, den Kopf eingezogen. Das regelmäßige Klicken des Blinkers wurde übertönt, als über ihr ein Zug über die Gleise donnerte. Die alter s schwachen Metallstreben der Brücke vibrierten, wodurch das lautstarke Reiben stählerner Räder auf Gleisen einen eigenartigen Widerhall erhielt. Leylas Herzschlag schien sich dem wummernden Rhythmus a n zupassen.
    Das Signal sprang um und Leyla legte den ersten Gang ein, nur um an der nächsten Ampel einen erneuten Halt einzulegen. Ruh e los wippte sie mit dem Fuß gegen den Bodenbelag. Ohne Auto hätte sie ihr Ziel vermu t lich schneller erreicht. Das Aurodom lag bereits in Sichtweite. In den dunklen Fenstern spiegelte sich das Licht der Straßenlaternen.
    Als der gläserne Aufzug endlich die oberste Etage erreichte, empfing Rudger sie bereits. Sein Anblick löste eine Vielzahl an G e fühlen aus, ließ sie für den Bruchteil einer Sekunde atemlos dastehen. Er hatte geduscht. Das feuchte Haar durchnässte den seid e nen Stoff seines Morgenmantels. Darunter trug er höchstwahrscheinlich nichts. Ihr Puls raste. Die Aut o schlüssel glitten ihr aus der Hand. Ihre Jacke folgte.
    Sehnsucht erfüllte jede Faser ihres Körpers, als hätten sie sich jahrelang nicht gesehen. Mit einem Schritt war sie bei ihm, warf sich in seine Arme. Sog seinen Duft ein, spürte seine Erregung. Mit geschickten Fingern öf f nete er den Verschluss ihrer Jeans, streifte sie samt Slip über ihr Hinterteil. Griff fest in ihr Fleisch. Dabei küsste er sie hungrig, löste sich nur von ihren Lippen, um ihr mit einer schwungvo l len Bewegung den Pullover über den Kopf zu ziehen. Ihr Verstand setzte aus, als feste Küsse ihre Halsbeuge bedeckten. Sie warf den Kopf in den Nacken, als er die Tr ä ger ihres BHs hinabstreifte. Ihre Hände nestelten am Gürtel seines Bademantels, glitten über seine nackte Brust. Ein intensives Sandelhol z aroma strömte ihr warm entgegen. Benebelte ihre Sinne. Fast hastig stieg sie aus ihrer bis zu den Knien g e rutschten Jeans.
    Sie liebten sich mit einer an Verzweiflung grenzenden Hingabe. E r forschten ihre Körper mit der unstillbaren Begeisterung eines Schatzsuchers bei der Entdeckung eines Gehei m nisses. Gleich so, als könne es das letzte Mal in ihrem Leben sein. Dabei sprachen sie kein Wort. Nur hin und wieder murmelte Rudger etwas, das sie nicht verstehen konnte. Doch der Klang dieser fremden Worte, gemischt mit seinem tiefen Seufzen, bedurfte keiner weit e ren Erklärung.
    Längst waren die Licht abweisenden Jalousien h e runtergefahren, als Rudger neben ihr in den Schlaf sank. Vollkommen nackt. Als sei ihre Anwesenheit Schutz genug, verzichtete er darauf, sich wie gewöhnlich anzukle i den, wenn er in die Starre sank. Langsam kühlte die Haut an seinem Bauch ab, die Atemzüge wurden flacher. Leyla zog die Decke über ihn, hüllte sich ein, um ihre Körpe r wärme zu speichern. Mit einem zufriedenen Seufzen rollte sie sich in Rudgers Armbeuge zusammen. Noch vernahm sie seinen schwachen Herzschlag, dessen Pochen sie in den Schlaf begleit e te. Bis er irgendwann aufhörte.
     
    *
     
    Etwas war anders in Niflheim.
    Rudger konnte es nicht deuten. Möglicherweise hing es mit Leylas Auftauchen zusa m men, das eine Verbindung zwischen seinen beiden Existenzen gezogen hatte. Ein seltsames Erwartungsgefühl überzog seine Haut wie ein Prickeln, ließ ihn die verhüllten G e stalten genauer betrachten. Bislang war es ihm unvorstellbar erschienen, dass Sterbliche in

Weitere Kostenlose Bücher