Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
ausbrach, kehrte er nach verrichteten Dingen erschöpfter zurück. Mit diesen Problemen hatten die Va m pire nichts zu Schaffen, ob Mutation oder nicht.
Auf dem Platz bewiesen die Menschen ihren Einfallsreichtum, was die Bewaffnung a n ging. Zwei Männer machten sich an einem Verkehrsschild zu schaffen, doch der Versuch, den Mast aus seiner Verankerung zu reißen, scheiterte an dem im Boden eingelass e nen Betonfuß. Den en t arteten Vampir hatten sie nicht kommen sehen. Dieser versetzte den Männern nacheinander einen Stoß, der sie quer über den Vorplatz schleuderte. Mühsam rappelten sie sich auf und starrten entsetzt auf die zähnefle t schende Kreatur, die mit einem hämischen Grinsen das Schild mit einer Hand aus dem Boden zog. Die Wucht ließ den Straßenasphalt aufsplittern. Z e mentbröckchen wirbelten durch die Gegend, verursachten Plat z wunden an den Köpfen der Getroffenen. Unterdessen positionierte der Vampir den Mast samt Schild wie einen Speer über seine Schulter und holte zum Wurf aus.
„In Deckung!“, rief Leyla, so laut sie konnte. Doch das zentnerschwere Ding raste durch die Menge, krachte auf den Boden und begrub vier Körper unter sich. Ob unter den Toten Vampire waren, schien dem dämonischen Werfer einerlei zu sein. Ein kecker n des Zischeln drang aus seinem weit aufgerissenen Maul und sollte wohl ein Lachen darstellen. Der Zw i schenfall stoppte den Kampf in unmittelbarer Umgebung gerade für eine Sekunde. Diesen Moment nutzte Leyla und spurtete los. Von Wut getri e ben, schlug sie einen Haken vor dem Dämon, der wie eine verwirrte M i niaturausgabe von Godzilla nach ihr greifen wollte. Eine steinerne Bank neben ihm diente ihr als Absprunggelegenheit, sodass sie mit erhob e nem Schwert zum Sprung ansetzen konnte, um auf gleiche Höhe mit der Kehle des Vampirs zu kommen. Mit einem Schrei ließ sie die Klinge durch seinen Hals sausen, schwun g voll genug, um bis zu dem feinen Knochengebi l de seines Genicks durchzudringen. Mit beiden Beinen landete sie wieder auf dem Boden. Der tät o wierte Schädel ihres Gegners klappte nach hinten, während eine Fontäne Blut den zuckenden Körper überströmte. Wie in Zeitlupe sackte die Höllenkreatur auf den Boden. Sofort standen weitere Angreifer parat. Ohne sie aus den Augen zu lassen, b e wegte sich Leyla rückwärts zurück in die Phalanx.
Krachend fiel die Umzäunung einer Baustelle den verzweifelten Käm p fern zum Opfer. Auf der Suche nach potenziellen Waffen wurden zahlreiche Werkzeuge zweckentfremdet, Eisenstangen als Hiebwaffe, große Schraubenzieher als Stichwaffe. Schwere Befe s tigungsketten surrten durch die Luft, rissen zahlreiche Vampire von den Füßen, machten sie alle r dings nicht kampfunfähig. Viele standen fast sofort wieder auf, brüllten und stürzten sich erneut zähnefletschend auf den nächstbesten Me n schen. Von ihnen stand keiner wieder auf.
Zahlenmäßig stand sich dieselbe Anzahl an Gegnern gegenüber. Von Chance n gleichheit konnte dennoch nicht die Rede sein, da die Vampire den Menschen überlegen waren. Noch immer strömten sie aus allen Bereichen der Stadt, als hätte ein geheimes Net z werk sie über den Kampf am Bahnhof informiert. Immer mehr Menschen schlossen sich Rudger und Leyla an. Doch die Anzahl der Gegner wuchs überproportional. Irgen d wann fragte sich Leyla, wie das enden sollte. Und wann. Selbst die Vampire konnten nicht bis in alle Ewi g keit kämpfen.
„Ich muss Rolf informieren.“
„Was?“ Rudger machte Anstalten ihr nachzusetzen, wurde jedoch von weiteren Angreifern a b gelenkt.
Ohne ein weiteres Wort rannte sie los, überquerte die zum Nebenkampfschauplatz mutierte Hansastraße. Sie schlängelte sich durch die kämpfende Meute, büc k te sich unter Fausthieben durch, und wich Händen aus, die nach ihr greifen wollten. Polizisten schossen mit scharfer Munition, womit sie nicht viel erreichten, sondern Vampire im Blutrausch erst recht auf sich aufmer k sam machten. Sie sprang über die Schienen und wäre beinahe auf einer Blutspur ausgerutscht. Etwas entfernt lag eine entgleiste Str a ßenbahn auf der Seite wie ein gutmütiger Koloss, der von A n greifern in die Knie gezwungen wurde. Der Anblick wirkte derart entmutigend, dass Leyla für einen Moment ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit überkam. Doch sie lief weiter, versuchte, die Blu t spritzer an den Innenseiten der Scheiben zu ignorieren, den Blick starr auf den verlassenen Stre i fenwagen gerichtet. Hastig beugte sie sich hinein und
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