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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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seinen Leuten g e schätzt. Sie kannten ihren Herrn nicht anders und nicht wenige von ihnen verdankten ihm ihr Leben. Doch als er mitteilte, dass er das Mädchen mitnehmen wollte, waren sie entsetzt zurückgewichen. Rudger hatte sie damals nur verständnislos angeblickt. Später wusste er, dass seine Männer zwar ei n fachen Gemüts waren, doch instinktiv die Gefahr spürten, die von Fjodora ausging. Seinen Verstand hatte sie längst umnebelt. Entgegen aller Warnungen hatte Rudger das Mädchen auf seinen Gutshof g e bracht und damit sein Schicksal besiegelt.
    Sie war in der Nacht, während er schlief, zu ihm gekommen und hatte seine Leidenschaft en t facht. Sie war eine Verführerin mit dem zartesten Körper, den Rudger jemals gefühlt hatte. Sie schlug ihre scharfen Zähne in dem Moment in seinen Hals, als er ihren erigierten Penis berührte. Der Rausch explodierte in seinem Körper wie eine Mischung aus grenze n losem Entsetzen und Verlangen. Sie biss und saugte an unzähligen Stellen seines Körpers und riss ihn immer weiter fort in einen orgastischen Strudel. Irgendwann schmeckte er Blut und trank mit nie zuvor erlebter Gier. In weiter Ferne hatte er das klägliche Aufkommen von Widerwillen ve r spürt, doch ihre Macht war zu groß. Er fand ihr zweites Geschlecht und vereinte sich mit ihr. Er fühlte ihre Weiblichkeit und sah das, was er sehen wollte.
    Fortan zog er mit Fjodora durch die Jahrhunderte und lernte von ihr seine Macht als Vampir zu nutzen. Er lernte auch seinen Geist zu verschließen, sich in einen Zustand zu versetzen, indem ihn ihre Grausamkeiten nicht erreichten. Es war ihr nie wieder g e lungen, eine derartige Macht über seinen Körper zu erlangen wie in jener letzten Nacht seines menschlichen Daseins. Dennoch vermochte sie ihn zu zerstören, wie sie ihn geschaffen hatte. Er versuchte seine Abscheu vor ihrer Zweigeschlechtlichkeit zu ve r bergen, doch sie ließ sich nicht täuschen. Sie strafte ihn dafür, indem sie ihn daran teilh a ben ließ, wenn sie ihre Opfer folterte und vergewaltigte. Rudger war ein le i denschaftlicher Jäger der Nacht, doch war ihm nicht daran gelegen, seine Opfer zu quälen. Er ertrug Fjodoras abartige Launen mit geübter Gelassenheit, bis sie das Interesse daran verloren hatte, ihn zu provozi e ren. Wie jeden Vampir lockten auch Rudger die Schlachtfelder der Menschenkriege, wenn der verlockende Geruch des Blutes die Luft erfül l te. Doch während er sich eins fühlte mit der Bestie, die im Krieg aus vielen Menschen wurde, zog es Fjodora zu den Frauen und Ki n dern, die schutzlos in ihren Heimen verharrten. Danach genoss er die Zeiten, in denen ihr unstetes Wesen sie von Rudger tren n te und in die Welt hinaustrieb. Als sie eines Tages mit Vincent an ihrer Seite zurückkehrte, begrüßte Rudger diese Wendung. Vincents Transsexualität ergänzte sich mit Fjodoras Besonderheiten und ihre Aufmerksamkeit war zumindest zeitweise von Rudger abg e lenkt.
     
    Rudger fühlte seinen erstarrten Körper innerlich vibrieren, als der unbändige Hass auf Fj o doras heimtückische Launen ihn erfüllte. Leyla! Das Wort formte sich in seinem Kopf wie ein stummer Schrei. Der Gedanke an sie ließ sein Herz für einen Moment aufb e gehren. Sie würde ihn spüren, auch wenn das Wasser seine telepath i schen Fähigkeiten verzerrte. Die Verbindung zwischen ihrem und seinem Geist bestand seit langer Zeit. Ob sie die Vision akzeptierte, die er ihr schickte, war eine andere Frage. Rudger konnte nur hoffen, dass sie soweit war und erkannte, dass ihre Schicksale unüberwindbar miteinander verbu n den waren.

15
     
    D
    as Kasernengebäude lag schmutzig grau in der trostlosen Umgebung aus verlassenen Werften und rostigen Übe r bleibseln einer einst regen Hafenindustrie vor ihnen. Der abe n drote Horizont schimmerte über das Unkraut der Uferböschung auf die dunkle Wasseroberfläche des Rheins. Die Luft war erfüllt von den Ausdünstungen der u m liegenden Chemiefabriken. Leyla zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und lehnte sich nach hinten. Sie kämpfte die leisen Zwe i fel nieder, dass sie ihre jungen Helfer möglicherweise in Gefahr brachte. Es war ebenso u n möglich, Rudger allein aus dem Fluss zu ziehen wie dem Drang zu widerstehen, dem Mei s tervampir zu helfen.
    Ihre Handflächen kribbelten und ihr Magen zog sich unter der A n spannung zusammen. Sie spürte ihn, nahm seine schwindende Kraft wahr, als säße er unmittelbar neben ihr. Stä n dig wurde sie auf dieses Band zwischen ihnen

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