Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
während meiner Reche r chen im Zentralbüro auf eine Hetzgruppe gestoßen, die sich Untergrund Terrorfraktion, UTF nennen. Unsere Ei n heit hat Zugriff auf den Rechner des Bundeskriminalamts“, fügte sie hinzu, als sie Leylas erstaunten Gesichtsausdruck sah.
„Ich weiß nicht, wer die Hintermänner sind. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Vamp i re aus dem Land zu fegen. Vielleicht hilft I h nen die Information bei Ihrem … ähm … Auftrag weiter.“
„Danke, das könnte tatsächlich hilfreich sein.“
Eine Weile starrten sie schweigend auf die schmutzigen Schaumkronen, die sich auf der Wasseroberfläche bildeten. Dann ve r nahmen sie hinter sich den Klang von Profilsohlen, die über nasses Gras gi n gen. Marc kam und stellte sich zwischen sie.
„Warum helfen Sie ihm?“
„Marc, jetzt fang nicht damit an“, rügte ihn Marie.
„Ich meinte das jetzt nicht so, wie es sich anhörte. Ich möchte es wissen, das ist alles“, verteidigte sich Marc. „Sie werden ständig eng a giert, um Vampire zu töten und nun retten Sie einen, noch dazu einen Meistervampir.“
„Ich möchte nicht, dass Fjodora Vincent oder sonst wen an seine Stelle setzt, Marc. Ich wähle das kleinere Übel und ich bin nicht ganz unschuldig an seiner Situation.“
„Einen Vampir umzubringen ist etwas anderes, als ihn bis in die Ewigkeit in einen Sarg zu ve r senken“, fügte Marie hinzu.
Marc warf ihr einen überraschten Blick zu, zuckte dann mit den Achseln und schwieg. Die Wasseroberfläche geriet in Bewegung. Dicke Luftbläschen gurgelten hinauf wie Se i fenblasen. Kurz darauf tauchten David und Stephan auf. Sie gaben dem Kranführer ein Han d zeichen und der Haken des Krans zog sich schleifend in die Höhe. Der Sarg wurde mit einem Schwall herunterfließendem Wasser hinaufgezogen und segelte schwankend durch die Luft. Unweit von ihnen fuhr der Haken hinab und legte den Sarg behu t sam in die Böschung. Die Ketten, die ihn umschlungen, zeigten die ersten Anze i chen von Rost. Marc löste den Haken, der sofort über ihren Köpfen davon schwang. Leyla starrte einen Augenblick auf den durchnässten Sarg. Eine Straßenlaterne warf ihren ma t ten Lichtkegel auf die Umgebung. Sie stieß zitternd den Atem aus und zog ihre Jacke fester an den Körper, als sich vor ihr die Sz e ne aus ihrem Traum wahrhaftig reflektie r te.
„Es ist besser, wenn Sie auf Abstand gehen. Ich öffne den Sarg allein“, wies Leyla die anderen an. Sie wartete, bis sich alle in s i cherer Entfernung oberhalb der Böschung befa n den. Dann blickte sie zu Jarno, der noch neben ihr stand.
„Ich bleibe hier“, sagte er. „Falls er angreift, werde ich da sein. Sie wissen, ich kenne mich d a mit aus.“
Jarno lächelte schief und Leyla erwiderte sein Nicken. Ein eisernes Schloss hielt die schweren Ketten um den Sarg zusammen. Noch während Jarno ratlos blickte, zog Leyla kurz entschlossen ihre Pistole und zielte auf das Schloss. In einem Funkenregen barst es auf und fiel ins Gras. G e meinsam lösten sie die schweren Ketten. Jarno fand zwischen den rostigen Utensilien ein Flacheisen und hob es auf. D a mit hebelte er den Sarg auf. Nachdem der letzte Nagel aus dem Holz gezogen war, beugte sich Leyla vor und hielt einen Moment inne. Der kalte Wind trocknete ihre schweißnasse Stirn. Mit einem Ruck hoben sie gemei n sam den Deckel auf und ließen ihn hinter den Sarg fallen.
Rudger lag reglos und starr da. Der edle Stoff seines Hemdes hing in Fetzen an seinem Körper wie welke Blätter. Seine Wunden waren verheilt, doch durch die Risse sah man verkrustetes Blut. Das bleiche Leuchten seiner Haut war einer aschfahlen Gesicht s farbe gewichen. Seine Wangen waren eingefallen und Schatten lagen unter dem Wimpernkranz seiner geschlossenen Augen. O b wohl Leyla wusste, dass Vampire nicht sterben konnten, löste sein Anblick Trauer in ihr aus und legte sich schwer um ihr Herz. Sie empfand eindeutig mehr für ihn, als sie es für möglich gehalten hatte. Doch wie sie damit umg e hen sollte, wusste sie noch nicht. Jarno bewegte sich unruhig neben ihr, als plötzlich Rudgers bleiche Hand aus dem Sarg schoss und Leylas Handgelenk umkla m merte. Die Innenseite seines antiken Siege l rings bohrte sich schmerzhaft in ihre Haut. Hinter sich hörte sie das laute Klicken von vier Gewehren, die gleichzeitig entsichert wu r den. Schnell hob sie ihre freie Hand zu einer abwehrenden Geste.
„Nicht schießen. Es ist alles in Ordnung“, rief Leyla über ihre Schulter hinweg. Wobei
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