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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Blumenfledermäusen zeigte. Die K o libris der Nacht orientieren sich einzig mit ihrem Geruch s sinn, wenn sie in der völligen Dunkelheit der Höhlen auf Nahrungssuche waren und ernährten sich vorwiegend von Nektar. Wieder ein Geschöpf der Nacht, dem aus U n wissenheit ständig Unrecht getan wurde.
    „Um wie viele Leichen handelt es sich?“
    „Eine Leiche … und ein Vampir, der sich nicht rührt.“
    „Okay. Vermutlich ohne Kopf.“
    Er hatte ja recht, auch wenn es ihr nicht passte, ein Vampir war schon tot. Toter als tot ging nicht, oder?
    „Jo!“
    „Und was noch?“
    „Sieh selbst, wir sind da.“
    Leyla wich zwei freilaufenden Zweifingerfaultieren aus, die es sich mitten auf dem Weg gemütlich gemacht hatten. An der näch s ten Biegung standen die Leute von der Spurensicherung, die mit ihrer Arbeit fertig waren und sich aus ihren Schutzanzügen schä l ten. Leyla und Rolf gingen zu einer Uferzone. Die meisten Menschen stumpften nach einer Weile ab, wenn sie es täglich mit Gra u samkeiten zu tun hatten. Leyla hatte Mühe nicht zurückzutaumeln bei dem Anblick, der sich ihr bot. Der Unterkörper des Tierpfl e gers lag zur Hälfte im Wasser; die abgefressenen Beinstümpfe schwammen an der Oberfl ä che wie Treibholz. Sein Gesicht war im Anblick des Todes zu einer schreckverzerrten Maske erstarrt. Sein Kopf hing im unnatürlichen Winkel seitwärts hinab.
    „Genickbruch“, meinte Leyla und schluckte. „Was ist mit seinen Beinen passiert?“
    „Die haben die Krokodile gefressen.“
    „Die Kaimane“, kam eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Leyla erblickte einen Mann, dessen maisgelbes Haar wirr vom Kopf abstand. Die Vorgänge hatten ihn wohl in seiner Morgento i lette u n terbrochen. Er nahm fahrig seine Brille ab und fing damit an, sie mit nervösen Bewegungen zu polieren. „Kaimane sind eine Unterfamilie der Krokodile und bedeutend kleiner. Sie haben sich instinktiv verhalten, dachten es wäre Futter“, erklärte er, als wol l te er seine Tiere verteidigen. „Entschuldigen Sie, mein Name ist Hubert Heine, ich bin der Zoodirektor.“ Er setzte seine Brille auf.
    Leyla nickte und wandte sich dem Opfer zu. Ein Stück weiter lag die andere Leiche. Ihr kopfloser Körper lag mit dem Hals im grünl i chen Wasser. Leyla identifizierte sie auf der Stelle als eine weitere von Fjodoras Nannys. Von den sechs Gardedamen blieben nur noch vier und Leyla konnte sich vorstellen, dass Fjodora nicht erfreut sein würde. Die Tote trug noch den hautengen, ärmell o sen Anzug und ihre Arme waren übersät mit den grünlichen Schuppen, die sie am Vo r abend an Fjodora bemerkt hatte.
    „Wo ist ihr Kopf?“ Leyla hob schnell die Arme. „Schon gut, ve r gessen wir die Frage.“
    Doch Herr Heine hatte schon zur Antwort angesetzt. „Wir haben ihn weiter hinten in Wasser gefunden. Den Schädel, meine ich. Man kann ihr Gesicht nicht mehr erkennen. Hören Sie, Herr Kommissar, Sie werden doch nicht auf die Idee kommen meine Tiere zu erschi e ßen oder so was?“
    „Wir haben es hier nicht mit tollwütigen Hunden zu tun, Herr Heine, beruhigen Sie sich“, sagte Rolf.
    „Sie haben das gefressen, was man ihnen zugeworfen hat“, sagte Leyla vor sich hin, wä h rend sie die grünlichen Hautstellen aus der Nähe betrachtete. „Wer ist der tote Mann?“
    „Der zuständige Tierpfleger. Übernimmt jede Nachtschicht freiwillig. Er war erst achtundzwanzig.“
    Das war eindeutig zu jung zum Sterben und ließ selbst hartgesottene Polizisten für einen Moment betroffen innehalten. Leyla b e trac h tete den Leichnam des Mannes. „Und die Frau?“
    „Naja, er hatte eine Freundin, die ihn nachts besuchte. Natürlich ist das nicht erlaubt und ich hatte ihm schon ein paar Abma h nungen gegeben. Allerdings habe ich sie niemals in diesem Au f zug gesehen. Wir dachten anfangs, sie wäre seine Mutter. Dann wurden sie in einer eindeutigen Situation erwischt, Sie verstehen?“
    Leyla nickte ihm zu und wendete sich an Rolf. „Was hat die Spurensicherung zu diesen Ve r färbungen gesagt?“
    „Sie schicken Proben ins Labor.“
    „Ich habe Ihnen gesagt, was das ist, das sehe ich sofort“, rief Herr Heine aufgebracht und fuhr sich durch sein wirres Haar. „A l lerdings kann das eigentlich nicht sein …“, sta m melte er.
    „Um was handelt es sich Ihrer Meinung nach?“
    Der arme Mann schien mit den Nerven am Ende zu sein. Leylas Frage ließ ihn aufbl i cken und erzeugte einen lebhaften Funken in seinem Blick.
    „Kommen Sie, ich zeig es

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