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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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den Wolfsfahnen, die in ihrer Mitte wehten.
    Seltsame Geräusche erklangen aus dem Hintergrund und Gareth wurde klar, dass es sich um die Luren und Falsterpipen der Ankil handeln musste, die einen Kriegsgesang anstimmten. Er schüttelte mit dem Kopf. „Was haben sie auf unser Angebot gesagt?“, fragte er Edmund. Dieser erwiderte nüchtern: „Sie lassen sich auf keinen Handel ein und werden ihre Königin bis zum Tode verteidigen.“
    Gareth blickte sich um und sah hinter sich eine Armee von erfahr enen Kämpfern, die darauf warteten nach 10 Tagen Fußmarsch endlich kämpfen zu können. Er erblickte kurz das Gesicht von Derek, der links von ihm auf seinem Schlachtross saß und ihn dreist anlächelte, so als wollte er sagen: bald bin ich dort wo du jetzt stehst - auf dem Thron. Die meisten de anderen Männer wichen seinem Blick aus, wahrscheinlich war ihnen jetzt nicht nach Lachen zumute. Gareth kannte die Geschichten, die echten Geschichten von Schlachten und er hatte die Verwundeten gesehen, die zur Heilung nach Mal Tael gebracht wurden. Manche von ihnen wurden im Konvent des Mondzirkels wieder gesund gepflegt, sofern das möglich war. Er hatte Menschen mit abgetrennten Gliedmaßen gesehen, deren Wunden stanken und Menschen, deren innere Organe Verletzungen abbekommen hatten, an denen sie langsam verendeten. Nicht zu schweigen von den Kopfwunden, die erfahrene Krieger erlitten.
    Faers Ganning , ein alter Veteran, der auf jeden Feldzug mitwollte, hatte keine Nase mehr und die eine Hälfte seines Gesichts war von einer schweren Brandwunde gekennzeichnet, die er sich bei einer Belagerung, in der die Verteidiger siedendes Öl ausgeschüttet hatten, zugezogen hatte. Man konnte nie sicher sein, dass es nicht einen selber erwischte. Selbst sein Vater hatte ein Bein nachgezogen, nachdem im Kampf sein Hengst durch einen Pfeil getötet wurde und ihn unter sich begraben hatte und ihm dabei sein Bein gebrochen hatte.
    „Majestät?“ Edmund brachte Gareth wieder in die Gegenwart z urück. Es hatte eine halbe Stunde gedauert, bis sich die Armee der Ankil positioniert hatte und den nächsten Schritt der Sath erwartete. Diesen Schritt würde nun er machen. Gareth schaute sich noch einmal um und zog sein Schwert. Er überlegte, ob er noch eine Ansprache an seine Männer halten sollte, bemerkte aber, dass es dafür nun zu spät sein würde. Das erhobene Schwert war schon Zeichen des Angriffs. Langsam brachte er seinen Gaul in Trab und die große Masse der Kämpfer bewegte sich nach vorne. Er sah, dass die Ankil stehenblieben. Sie wollten ihrem Feind wenigstens nicht am Berg begegnen - zumindest diesen Fehler begingen sie nicht.
    Gareth trabte immer noch weiter mit erhobenem Schwert, denn wenn er mit dem Arm nach vorne deuten würde, dann bedeutete dies für die Männer das Zeichen zum Angriff. Aber er wollte noch warten, auch wenn ihm sein Schwertarm langsam zu schmerzen begann. Als er nur noch 1000 Schritt von der gegnerischen Armee entfernt war, fiel sein Blick erneut auf die Königin. Sie schien immer noch ruhig dazustehen und blickte die ihr gegenüberstehende Übermacht fast mit Interesse an. Sie trug ein silbernes Diadem auf ihrem blonden Haar, das in der Sonne fast weiß wirkte. Ihre Gewänder wurden durch den Wind nach hinten geweht. Gareth durchfuhr es wie ein Schlag. Er kannte dieses Gesicht, diese Person. Sie sah genauso aus wie Al’una, die Frau aus dem Mond. Er blinzelte und schaute noch einmal hin. Kein Zweifel - sie war es. Mittlerweile war er so nahe gekommen, dass er ihr Gesicht erkennen konnte, die spitze Nase, die hohen Wangenknochen, die blitzenden Augen. Edmund räusperte sich neben ihm. „Gareth, der Angriff.“ Doch Gareth konnte keinen Angriffsbefehl geben, das wusste er. Er konnte diese Frau, Al’una, nicht angreifen. Gareth ritt ein Stück nach vorne, wandte sich seiner Armee zu und drehte sein Schwert im Kreise, bevor er es seitlich senkte. Edmund schaute ihn ungläubig an, unfähig seinen König maßzuregeln. Gareth rief: „Nicht angreifen. Verhandlungen, wir treten in Verhandlungen.“
    Edmund rieb sich mit seiner linken Hand die Augen und schüttelte den Kopf. Gareth achtete nicht darauf, wie seine Soldaten reagie rten, es war ihm in diesem Moment egal. Er rief Edmund zu: „Kommt mit“, und ritt voraus auf den Gegner zu. Erst nach einigen Schritten merkte er, dass er keine weiße Fahne hatte und so drehte er sich um. Edmund hatte den Sachverstand gehabt einen Fahnenträger mitzunehmen, der nun

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