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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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dich. Cyril...“
    Dann verstummte die Stimme, denn Cathyll war in das Zimmer getreten, um sich zu vergewissern, dass die Stimme, die sie gehört hatte, tatsächlich Ketill gehörte. Als er sie sah, stockte ihm der Atem. Sie widerstand dem Impuls hinauszulaufen. Das hätte eine verängstigte Cathyll, die in einem fernen Land gefangen ist, getan. Stattdessen blieb sie einfach stehen und schaute ihn an. Es verging eine halbe Ewigkeit, bis Ketill anfing zu stottern: „Ich wollte das nicht, aber sie hat mich... gereizt und ich, ich habe mich vergessen.“
    „Ich bin eine Nacht fort, um dafür zu sorgen, dass unsere beiden Königreiche bestehen bleiben und du konntest bei der ersten Gelegenheit einem Flittchen nicht widerstehen? Bist Du blind? Siehst Du nicht, dass sie dich benutzt, um mich zu verletzen?“ Sie wusste, dass Ketill nicht so weit denken würde. Und ihr wurde angesichts seiner fast bemitleidenswerten Hilflosigkeit auch klar, dass er aus einem Impuls heraus gehandelt hatte. Und doch tat es ihr unendlich weh.
    „Glaube mir, ich woll te unsere Liebe nicht gefährden! Ich denke, wir können immer noch...“ Cathyll lachte nur kurz auf. Sie wusste, dass sie ihre Wut und ihre Enttäuschung jetzt nicht mehr aufhalten können würde, auch wenn sie, und das wurde ihr erst jetzt klar, ihn selbst betrogen hatte. „Welche Liebe? Wir haben Händchen gehalten und uns geküsst.“
    Sie wusste nicht mehr, was sie sagen wollte, nur, dass sie diese a bsurde Szene nicht länger ertragen würde. Sie ging zurück den Gang hinab, darauf achtend noch langsamer zu schreiten als Cyril, betrat ihre Kammer und schloss die Tür hinter sich ab. Dann warf sie sich auf ihr Bett und weinte.

Mal Kallin
54. Das Zeichen zum Angriff
    n der Ferne sah Gareth die Burg von Mal Kallin thronen. Die Burg, die bald ihm gehören würde. Es lagen noch 3000 Schritt, eine Ebene und ein Stück Wald dazwischen - und die Truppen der Ankil.
    Was die Söldner vorgestern im Zelt berichtet hatten, ließ allerdings keinen Zweifel darüber offen, dass die aufgestellte Armee von Königin Cathyll zu überwinden sein würde. Die Söldner hatten berichtet, dass die Königin selbst die Hälfte aller Söldnertruppen entlassen hatte und dass viele der Fürsten in den umliegenden Gebieten noch verunsichert seien, wegen des Machtwechsels am Hofe von Mal Kallin. Die Tatsache, dass der Berater von Cathyll es fast geschafft hätte, die Krone an sich zu reißen, gefiel Gareth freilich überhaupt nicht - sie machte ihm klar, dass seine eigenen Krone nicht so sicher war, wie er glaubte.
    Die Söldner hatten die Stelle an der er an der Spitze seiner Armee nun stand als die beste Schlachtposition definiert. Es ging in eine leichte Senke, an deren anderem Ende vermutlich bald die ankilan ische Armee auftauchen würde. Späher hatten berichtet, dass ihnen ungefähr 1.000 Mann gegenüberstehen würden, von denen einige Wolfinger-Krieger waren. Mit der doppelten Anzahl an kampferprobten Männern sollte das jedoch keine Schwierigkeit darstellen. Nur die Späher, die den Nordwesten erkundet hatten, waren nicht zurückgekehrt. Edmund hatte vermutet, dass sie sich abgesetzt hatten. Es passierte immer wieder, dass Männer sich vor Schlachten absetzten, da sie Angst bekamen. Es war normal, aber man durfte nicht darüber reden, um die Moral der Truppe nicht zu untergraben.
    Gareth schaute Edmund an, der grimmig neben ihm auf dem Pferd saß. Es hatte Gareth einige Überredungskunst gekostet, um Edmund davon zu überzeugen, dass der König den Angriff führen sollte. „Nicht, wenn der König vor Wildschweinen davonläuft , “ hatte Edmund grummelnd argumentiert, dann aber doch nachgegeben. Gareth wusste, was er tun musste, um den Respekt seiner Leute wiederzuerlangen. Er würde voranreiten in die Schlacht und kämpfen wie ein Löwe.
    Edmund regte sich neben ihm. Am anderen Ende der Talsenke gab es Bewegungen. Erst waren Speere zu sehen, die im Dunkel des Waldes aufblitzten, dann Schilder und dann die Männer, die aus dem Wald hervortraten und schließlich, bevor es leicht bergab ging, stehen blieben. Es war ein imposanter Anblick, die Armee zog sich über den ganzen Ausläufer der Senke und bildete einen Halbbogen, der in der Mitte am weitesten zurück stand. Dort sah man die Reiterei stehen, vermutlich die Königin selber, die ganz in weiß leuchtend hervorstach. Neben ihr stand ein Riese, so sah es jedenfalls aus der Ferne aus. Auf der Westflanke sah Gareth die Norr, zu erkennen an

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