Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Cathyll mehr oder weniger in der Hand hatte. Dieser aber lächelte und sagte: „Eure Bedingungen sind alle akzeptiert. Zu Eurer ersten: Schon zu meiner eigenen Sicherheit werde ich meine Männer ganz sicher nicht nach Hause schicken, damit diese dann dort gegen mich rebellieren.“
Cathyll sah, wie Edmund bei diesen Worten den Kopf hob, um g egen diese Aussage Einspruch zu erheben, doch Vater Balain kam ihm zuvor: „Weise Worte eines Königs, der weiß, wo seine Feinde stehen.“
Jetzt war es doch an Edmund zu sprechen. Offensichtlich konnte er sich nicht länger zurückhalten. „Gareth, die Männer da draußen wollen kämpfen. Wenn wir sie nicht beschäftigen, dann weiß ich nicht, ob sie nicht gegen Euch rebellieren werden, auch wenn sie hier sind.“
Cathyll schaute den älteren Berater an, der ihr jetzt, da er seine Sorgen geäußert hatte, nicht mehr so unheimlich vorkam. „Es wird genug Gelegenheiten geben zu kämpfen. Mein Volk erwartet einen größeren Angriff der Drakinger in den kommenden Tagen. Vielleicht können sich Eure Soldaten solange noch disziplinieren.“
Der Hinweis auf die fehlende Disziplin in der Truppe war ein b ewusster Seitenhieb auf Edmund - obwohl sie sein Anliegen verstand, wollte Cathyll nicht, dass seine Bedenken ihre Position verschlechterten.
König Gareth nickte. „Ja, scheinbar gibt es an Krieg nie Mangel. So werden meine Männer Euch bei Eurer Verteidigung helfen. Was Euer Verbleiben in Eurem Land angeht: Ich bedaure jede Stunde, die Ihr nicht bei mir sein werdet, aber ich kann Euren Wunsch nachvollziehen und verstehen. Es wird auch leichter für Euer Volk sein, wenn sie Ihre wunderbare Königin noch um sich haben. Und zu Eurer dritten Forderung: Bei uns in Sath ist der Mann der Herr in der Ehe. Ich vermute, dass es sich in Ankilan ähnlich verhält, da unsere Völker verwandt sind.“ Cath hob schon an, um dem jungen König ins Wort zu fallen, doch dieser hob seine Hand und ergänzte: „Im Haus der Familie ist die Hierarchie aber meist eine andere, o bwohl kein Sath-Kämpfer dies jemals zugeben würde. Ich werde Euer Diener sein, Königin Cathyll, so lange ich lebe und werde Euch mit gebührendem Respekt behandeln.“ Ketill drehte sich um und fuhr dazwischen: „Schöne Worte, Sath-König. Aber werdet Ihr die auch halten? Wer garantiert, dass Ihr dieses Land nicht mit einfachen Mitteln annektiert und dann die Königin in Eure Gewalt bringt?“
Sobald er angefangen hatte zu sprechen, war Edmund vorgetreten und er stellte sich nun vor Ketill auf: „Wagt nicht, das Wort eines Königs anzuzweifeln, junger Herr. Ich weiß nicht, wer Ihr seid, aber offensichtlich habt Ihr es nicht gelernt Euer Temperament zu zügeln. Ihr redet mit einem König.“
Mit erhobenen Händen ging Balain dazwischen. „Ihr redet auch mit einem König, Edmund. Das ist Ketill Thorgeirson, König der Wo lfinger. Er befindet sich momentan in einer, “ damit blickte er auf den Besagten, „schwierigen emotionalen Lage.“
König Gareth musterte den anderen jungen König. An seinem Blick konnte Cathyll erkennen, dass er eine enge Verbindung zwischen ihr und dem Norr vermutete. Dann sprach der Sath Cathyll wieder direkt an: „Ich kann die Sorge König Ketills verstehen. Wir kennen uns nicht, edle Dame und daher habt Ihr keine Garantien was die Einhaltung meines Wortes betrifft. Aber glaubt mir, ich meine es gut mit Euch. Ich hätte dieses Land, wenn auch unter Verlusten, erobern können. Ich habe es nicht getan. Die Gründe hierfür möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht angeben, aber seid versichert, dass ich es ernst meine. Zu Eurer vierten Forderung, der nach Eurer Glaubensfreiheit: Auch dieser kann ich uneingeschränkt zustimmen, auch wenn ich meine Erfahrungen in diesem Bereich gerne mit Euch geteilt hätte.“
Cath schaute König Gareth an. Dieser junge Mann mit dem längl ichen Gesicht und den dunklen kurzen Haaren machte ihr Angst. Alles was er sagte hörte sich gut an - zu gut. Sie war von Rabec enttäuscht worden, von Hrolf und auch von Ketill. Wie konnte sie glauben, dass dieser Fremde sie nicht auch enttäuschen würde. Es war mehr als wahrscheinlich, dass das passieren würde. Dann kam ihr ein verrückter Gedanke: Selbst wenn. Wird man nicht immer enttäuscht? Sie blickte die Männer an, die um sie herum im Zelt standen und die alle schwere Schicksalsschläge hatten hinnehmen müssen, obwohl sie noch so jung waren. Das gehörte wohl zum Leben. Man musste das Beste draus machen. Mal
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