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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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anderen schauten Sörun anfangs überrascht, dann leicht beschämt an. Gul sagte: „Er hat unseren Jarl getötet. Er hat diesen Ort in tiefe Trauer gestürzt.“ Töft ergänzte: „Er kommt von jenseits des Meeres und bringt Verderben über uns und glaubt hier einfach an uns vorbeigehen zu können. Verdammt sei er.“ Dann spuckte er auf den immer noch Liegenden. Haldor ergänzte: „Wir sollten ihn töten. Ich will ihn nicht mehr sehen.“ Aber irgendwie schienen alle immer noch auf ein Wort von Hjete zu warten, die am meisten unter Nods Tat gelitten hatte. Diese aber sagte nichts, sondern nahm Eiswind am Zügel und ging weiter. Gul sagte: „Lass ihn uns töten, Sörun. Jetzt gleich, dann müssen wir nicht mehr auf diese Schande blicken.“
    Cath wurde schlecht. Sie konnte nicht verstehen, wie die Menschen, die seine Gegenwart schon mehr als zehn Tage lang ertragen hatten, nun noch ein Opfer verlangten. Sie wollte Hjete folgen. Doch Sörun sprach: „Ja, er hat Unglück über unser Tal gebracht. Aber vielleicht kann er selber etwas zu seiner Verteidigung sagen.“ Nod blickte auf und auf seinem Gesicht war ein bitteres Lächeln. Langsam erhob er sich.
    „Ihr sprecht von Unglück, weil ihr Euren Häuptling verloren habt. Was wisst ihr schon von Unglück. Tötet mich und bringt es endlich hinter Euch. Grund genug habt ihr ja.“ Sörun blickte verunsichert die anderen an. Dann trat Balain vor und sprach Nod an: „Nod, woher wusstest Du, dass Fölsir, die Kralle des Fanrirwolfes in Mal Kallin zu finden war?“
    „Ja, woher wusste ich das? Das ist einmal eine gute Frage. Ich we rde es Euch sagen. Ich bin in einem kleinen Ort in Nord-Ca’el aufgewachsen, einen Tagesmarsch von Taer Askyll entfernt. Der Ort hieß Sin’dha, aber jetzt existiert er nicht mehr. Es war ein Ort, so wie dieser hier, nur dass er auf einem Hügel lag. Wir lebten nicht direkt an der Küste, so dass wir einigermaßen sicher vor Überfällen der Wolfinger waren. Es gab nur ein paar Hütten und einen Steinkreis. Wir lebten als einfache Bauern und Jäger. Es ist erst zwei Jahre her, da wurde unser Dorf doch überfallen – allerdings nicht von Norr, sondern von denen, die uns eigentlich Frieden zugesagt hatten: Ankil. Es war ein Herbstmorgen, als eine Gruppe bewaffneter Reiter ins Dorf stürmte und die Hütten anzündete. Alle die herauskamen wurden getötet – sofort. Kinder, Frauen, Männer, Greise, alle. Als ich mit meinen Eltern aus unserer Hütte lief, vom Geschrei der anderen alarmiert, da hatte ich einfach nur Glück. Ein Mann, der vorbeiritt, hatte seinen Speer in meinen Vater gebohrt und ich fiel mit ihm zusammen um und bewegte mich nicht mehr. Meine Mutter beugte sich schreiend über uns, doch irgendwann hörte sie auf zu schreien. Als ich mich nach mehreren Stunden getraute aufzustehen, fand ich nur noch einen Mann lebend vor – unseren Druiden. Er flüsterte mir etwas von einem Schwert zu und erwähnte immer das Haus Marc. Er nannte das Schwert die Kralle des Fanrirwolfes und sagte, dass es ihm leid tue.
    Es dauerte fünf Tage bis ich alle Toten verbrannt hatte, dann machte ich mich nach Taer Askyll auf. Hier hatte man die Reiter in Ric htung Osten fortreiten sehen. Wieder erfuhr ich, dass es Ankil des Hauses Marc gewesen waren. Ein Wirt erzählte mir, dass die Männer einen in Tuch gehüllten langen Gegenstand dabei hatten, den sie wie einen Schatz hüteten.“
    Cath stand mit offenem Mund da. „Vor zwei Jahren sagst Du? Im Herbst? Wann war das genau?“
    „Es war Mitte Oktober. Und Deine Eltern haben mich umbringen lassen.“
    Sie begann zu begreifen, weshalb Nod sie immer mit dunklen A ugen angeschaut hatte – sie, die Thronerbin des Hauses Marc.
    „Nein, das waren nicht meine Eltern. Die sind Anfang Oktober bei einem Reitunfall umgekommen.“
    „Dann war es Rabec“, folgerte Balain, „vermutlich hat er irgendwie von dem Schwert Wind gekriegt und hat es sich holen wollen und Deine Eltern haben sich dagegen ausgesprochen. Seine Gier muss ihn vorangetrieben haben.“
    Cathyll, die wegen der Kälte ihren Umhang über ihr Gesicht zog, war erstarrt. Sie keuchte.
    „Sie haben sich vorher gestritten. Ich hatte das vergessen, vermutlich vergessen wollen. Rabec und mein Vater. Es ging um ein wertvolles Schwert.“
    Nod schaute, wie um sich zu vergewissern, dass Cathyll sich keine Geschichte ausdachte, lange auf ihr aschfahles Gesicht. Dann senkte er den Blick, als schäme er sich. Aber er redete weiter.
    „Ich habe mir

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