Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
obwohl die scheidende Kälte den Leuten in die Knochen fuhr. Sörun e rgänzte, was Nod gerade erzählt hatte: „Du hast uns in Mal Aurinn getroffen und hast uns für die ideale Besetzung gehalten, um in Mal Kallin Furcht und Schrecken zu verbreiten. Dabei waren wir nur auf Handelsfahrt und haben unseren Bockshornkleesaft verkauft. Aber als Starkir von dem Schwert hörte und wie leicht es zu bekommen wäre, da hat er sich angeboten dieses zu stehlen.“
„Ja, hätte ich damals gewusst wie unblutig die Sache verlaufen würde, dann hätte ich eine andere Schiffsbesatzung gefragt. Ich war enttäuscht, als Steinn und ich lediglich zur Waffenkammer vordrangen, die wir verwaist vorfanden, da die Wache beim Ertönen des Alarms auf die Festungsmauer gestürmt war. Aber alleine konnte ich nichts tun. Ich hatte ja sogar den Fehler gemacht Starkir zu erläutern wie einfach es sein würde an das Schwert zu kommen, wenn man die Wache durch den Alarm fortlocken könnte. So musste ich meine Rachegelüste aufschieben, denn dass Fölsir nun nicht mehr in den Händen derer von Marc lag, war nur eine kleine Befriedigung.
Erst als wir in Throndje Thorgnyr begegneten, da loderte das kleine Licht der Rache in mir wieder auf.
Zunächst hörte er nur sehr interessiert zu, als wir ihm von dem Schwert, welches sich in unserem Besitz fand, erzählten. Als er aber Cathyll sah, da wusste er, dass sich mit der zukünftigen Königin von Marc ein gutes Lösegeld erzielen würde. Wir handelten mit ihm einen Preis für beide aus: Den Witwenmacher und die Prinzessin.“
Eigentlich hätte Cathyll nicht überrascht sein dürfen, denn was Nod von sich gab, passte in das Mosaik, was sich vor ihr aufgetan hatte in dieser fremden und für sie undurchdringlichen Welt. Die Seitenblicke, die ihr Nod und Steinn nach Throndje geschenkt hatten, das Flüstern und Tuscheln.
Balain sprach als erster aus, was alle Umstehenden befürchteten: „Dann hast Du Thorgnyr Cathyll und Fölsir verkauft? Und ich ne hme an, dass er bald hier auftauchen wird, um seinen Handel abzuschließen.“ Nod schaute betreten zu Boden. „Sobald das Eis taut, werden die Schiffe Gunnars hier sein. So war es mit Thorgnyr abgemacht.“
Erst jetzt merkten die Umstehenden wie kalt ihnen geworden war.
33. Beim Thing
an traf sich in der Festhalle. Es war früher Morgen, noch nicht hell und dennoch waren alle da. An'luin fragte sich, ob es wirklich erst drei Wochen her war, dass Cath und Ketill ihr Julspiel vorgeführt hatten. In der Zwischenzeit, so hatte er den Eindruck, hatte sich alles verändert: er war kein Junge mehr, der Sehnsucht nach seiner Mutter hatte und obwohl er tiefen und echten Schmerz für den Tod von Starkir verspürte und Angst hatte vor der Bedrohung, die von Gunnar und seinen Leuten ausging, verspürte er eine vorher nicht dagewesene Kontrolle, die er nun über sein Leben zu haben schien. ER hatte dafür gesorgt, dass sie nun zurück nach Ankilan fuhren, zurück in das Land der Bløsker. Darauf war er stolz. Doch er versuchte es nicht allzu offen zu zeigen, allein schon deswegen, weil er Niedas Hand in seiner hielt und er spürte, dass er ihr nun Halt geben musste, denn schließlich verband auch sie diesen Ort mit Erinnerungen. Allerdings war an ihrer äußeren Erscheinung nicht zu erkennen, dass der gewaltsame Tod ihres Vaters noch an ihr nagte. Sie schien entschlossen zu sein, gleich ihrer Mutter Hjete, das Leben und seine Herausforderungen zu jeder Sekunde zu akzeptieren und keine übergroße Emotionen zuzulassen. An'luin schaute auf ihr reines, in den typischen harten Zügen der Norr geformtes Gesicht, das teils von dem blonden Haar, das ihr zur Seite hinabhing, bedeckt wurde. Sie bemerkte seinen Blick und lächelte ihn an. Er war stolz auf sie und küsste sie auf den Mund, woraufhin sie ihren Körper an seine Seite drückte.
Alle Leute aus dem Dreischafetal waren hier, auch die alte Widma und An'luin erkannte viele Kinder von der Julfeier wieder, die ihn jetzt mit Ehrfurcht anstarrten. Ansonsten gab es keine Ordnung in dem Haufen von ungefähr 80 Menschen, die den Beginn des Things erwarteten, der Versammlung, die über die Zukunft des Ortes en tscheiden würde. Dann aber trat Gjuki in die Mitte und wie abgesprochen bildete sich ein Kreis um ihn herum. Gjuki hob die Arme und sprach:
„Leute aus dem Dreischafetal. Große und wichtige Dinge haben sich zugetragen, so dass wir uns heute hier versammelt haben, um unser weiteres Schicksal zu bestimmen. Mögen die
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