Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
geschworen herauszufinden wer mein Dorf ausgerottet hat. Ich fand eine Anstellung in einer Schänke, wo ich viel über alle möglichen Dinge, die sich in der Welt so abspielten, erfuhr. Nach Taer Askyll kamen viele Fremde, Aeri, Norr, Ankil, Scicth, meist Händler oder Abenteurer. Ich erfuhr zufällig von einem Norr, der Robbenfelle verkaufte von einem Runenschwert, dass Witwenmacher oder Fölsir oder Fanrirs Kralle genannt wurde, das aber schon lange verschollen sei. Ich erfuhr, dass es von unermesslichem Wert sein musste. Das, so schloss ich, musste das Schwert sein, das aus irgendeinem Grunde in unserem Dorf gelandet war. Und die Ankil vom Haus Marc hatten wohl davon erfahren. Ich beschloss herauszufinden, was es mit diesem Schwert auf sich hatte, dass offensichtlich so wertvoll sein musste, dass Menschen andere dafür umbrachten. Und ich wollte das Schwert denjenigen wieder wegnehmen, die es geraubt hatten.
Ich beschloss nach Mal Kallin zu gehen, wo ich ebenfalls in einer Schänke Arbeit fand. Lange musste ich warten, bis ich herausfand was ich wissen wollte. Immer fragte ich Gäste nach einem Schwert sobald sie betrunken genug waren meine auffälligen Fragen am nächsten Tag zu vergessen. Viele Männer lud ich zum Bier ein, ohne dass mein Chef davon erfahren durfte. Es dauerte ein halbes Jahr, bis ein Hauptmann, der bei dem Überfall dabei gewesen war, protzend von diesem erzählte. Er erzählte von dem Spaß, den es gemacht hatte all die Wehrlosen zu erschlagen. Es kostete mich all meine Kraft ruhig zu bleiben. Ich schaffte es weiter freundlich zu bleiben und fand heraus, dass das besagte Schwert noch an einem sicheren Ort außerhalb der Festung geheim gehalten wurde. Es wäre unmöglich daran zu kommen, weil der Raethgir der Prinzessin es wie sein Augapfel hütete.
Ich gab dem Hauptmann noch ein weiteres Bier aus und er erzählte mir Details, wo das Schwert versteckt war. Südlich unterhalb der Festung gibt es einen Wachturm mit einer Waffenkammer. Hier halten sich die Soldaten auf, bevor sie zur Wachablösung auf die Festung müssen. Hier befinden sich auch alle Waffen der Stadtwache. In einem fest abgeschlossenen Holzschrank allerdings lag Fölsir, die Kralle des Fanrirwolfes, der Grund, dass mein Dorf ausgerottet wurde. Ich fragte den Hauptmann nach Zugängen zu diesem Raum und ob er von außen erreichbar wäre. Der Mann fing an misstrauisch zu werden und ich wusste, dass ich mich mit meiner Absicht zu weit heraus getraut hatte. Ich wechselte das Thema und doch wusste ich, dass er sich am nächsten Tag an mich und meine Fragen erinnern würde. Als er das Gasthaus als letzter verließ, verabschiedete ich mich eilig vom Wirt und folgte dem Hauptmann. In einer dunklen Seitengasse stieß ich ihm mein Messer in den Rücken und ließ ihn verbluten. Ich hatte kein Mitleid, ich fühlte gar nichts, nicht einmal Befriedigung als ich zurück zum Gasthof ging und in meine Kammer schlüpfte.
Jetzt, da ich ungefähr wusste, wo das Schwert zu finden war, musste ich einen Weg finden es zu stehlen. Der Zufall half mir. Ein von Liebeskummer erfüllter junger Wachmann vertraute sich mir an und ich hörte ihm geduldig bei seiner, für mich langweiligen, Beschreibung seiner Liebsten und der Tragik der Geschehnisse zu. Er lud mich sogar ein, ihn in seiner Kaserne zu besuchen, welche ebenfalls am Südteil der Festung liegt. Er zeigte mir sogar die Waffenkammer, in der, was er nicht wusste, das gestohlene Schwert lag. Ich merkte bald, dass es unmöglich war an das Schwert zu kommen, denn in der Waffenkammer waren immer zwei Soldaten der Stadtwache.
Ich war wie besessen von dem Gedanken, das Schwert zurück zu stehlen und die Zerstörer meines Dorfes zu bestrafen.
Nach weiteren Tagen, nachdem mir Händler in der Schänke von Überfällen der Norr auf Küstendörfer in Ankilan erzählt hatten, kam mir eine Idee. Ich könnte einer marodierenden Bande von Wolfingern von dem Schwert erzählen, die dieses dann rauben würden und dabei noch ganz Mal Kallin auslöschen würden. Das war zumindest meine naive Vorstellung als ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Ort verließ, um ins nördlich gelegene Mal Aurinn zu gehen. Ich hatte erfahren, dass dort öfter Norr auf dem Weg zu Beutezügen in den Süden Halt machten oder auch Handel trieben mit den Nordankilanern, die mit der rauhen Art der Norr besser klar kommen und selber durchmischt sind mit dem Volk der Nordländer.“
Keiner der Umstehenden war Hjete zu ihrem Haus gefolgt,
Weitere Kostenlose Bücher