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Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Wolf
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ein kühler Wind durch sein Lockenhaar pflügte, blickte er zu den Hügeln, die das Moseltal säumten. Irgendwo weit im Norden tobte der Krieg, bekämpften sich Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig, umgarnten sie die Fürsten, schmiedeten sie neue Bündnisse, die kurz darauf wieder zerbrachen. Der verdammte Thronstreit ging bald ins siebte Jahr, und es war immer noch nicht abzusehen, wer Kaiser des Heiligen Römischen Reiches werden würde.
    »Nein«, sagte er und wandte sich um. »Ihr schickt die Söldner nach Hause. So viel kann mir Otto gar nicht bieten, dass ich meine Kosten wieder hereinhole.«
    Walram von Limburg hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt. Da Yolande gerade mit den Kindern bei ihrer Familie in Bitche war, hatte Aristide das Risiko auf sich genommen, den Deutschen in seiner Burg zu empfangen.
    »Otto wird nicht erfreut sein, wenn er das hört. Die Flamen haben ihm in den letzten Jahren gute Dienste geleistet.«
    »Wenn er so viel von ihnen hält, soll er sie mit dem Rest seiner Streitmacht nach Schwaben schicken, damit sie Philipp in den Arsch treten!«
    »Wenn das so einfach wäre, hätte er es längst getan. Das ist kein gewöhnlicher Krieg, der nach zwei, drei Schlachten entschieden ist. Die Lage ist unübersichtlich. Ihr solltet das inzwischen begriffen haben.«
    »Das habe ich«, sagte Aristide. »Und genau aus diesem Grund mache ich nicht mehr mit. Otto soll sich anderswo Hilfe suchen. Meine weiß er offensichtlich nicht zu gebrauchen.«
    »Nur noch dieses Jahr. Mein König ist zuversichtlich, dass er Philipp bis zum nächsten Winter bezwingen kann.«
    »Das habt Ihr schon letztes Jahr gesagt. Und im Jahr davor. Ich bin Eure Versprechungen leid, von Limburg.«
    »Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch beklagt«, erwiderte der Deutsche harsch. »Vierzig Söldner zu stellen ist wahrlich kein zu großes Opfer für ein hehres Ziel.«
    Aristide verlor allmählich die Geduld mit diesem Mann und seinem verträumten Geschwätz. »›Kein zu großes Opfer‹? Ist Euch klar, was vierzig ausgebildete Krieger kosten? Zumal sie jedes Jahr mehr Sold fordern. Ich habe ihnen schon ein Vermögen in den Rachen geworfen. Mehr, als ich mir leisten kann. Oder seht Ihr hier irgendwo einen Goldesel, der Münzen scheißt?«
    »Otto ist bereit, Euch mehr als großzügig für Eure Dienste zu belohnen, wenn er erst Kaiser ist.«
    »Und wann wird das sein? In zwanzig Jahren, wenn ich ein sabbernder Tattergreis bin?«
    »Er lässt Euch ausrichten, dass er Euch eine Grafschaft verleihen wird, mit ausgedehnten Ländereien am Rhein. Außerdem stellt er Euch ein lukratives Amt am Hof in Aussicht. Aber nur, wenn Ihr ihm ein weiteres Jahr dient.«
    Aristide ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. So viel hatte Otto noch nie geboten. Offenbar hatte er seine Hilfe wahrlich nötig. »Wenn das wieder eins von Euren leeren Versprechen ist …«, begann er.
    »Ich habe Ottos Angebot schriftlich. Hier. Seht selbst.«
    Von Limburg zog ein Pergament hinter seinem Gürtel hervor. Aristide brach das Siegel und starrte auf die Zeilen. Er konnte nicht lesen, was da stand, doch Siegel und Unterschrift waren ohne Zweifel Ottos. »Ich werde das prüfen.« Mit schweren Schritten stieg er die Stufen hinunter und befahl einem Diener, den Kaplan zu holen. Kurz darauf studierte der Geistliche das Dokument und bestätigte, was von Limburg gesagt hatte.
    Eine Grafschaft am Rhein. Mit zwei Burgen, mehreren Dörfern und reichem Land. Aristide konnte nicht verhehlen, dass ihm diese Aussicht gefiel. Graf de Guillory. Kein Mann in seiner Familie hatte je etwas Vergleichbares erreicht.
    »Das Lehen liegt im Herzogtum Franken. Ferry de Bitche hat dort keinerlei Macht und könnte Euch nicht mehr behindern«, sagte von Limburg, als hätte er seine Gedanken gelesen. »Gilt der Handel?«
    »Nur noch dieses Jahr«, sagte Aristide. »Wenn Otto bis Weihnachten nicht gesiegt hat, muss er ohne mich weiterkämpfen.«
    »So soll es sein.«
    Sie besiegelten ihr Geschäft mit einem Handschlag.
    Gegen Mittag, nachdem von Limburg mit seinen Kriegsknechten aufgebrochen war, ritt Aristide nach Varennes zu seinem Palast und ließ nach dem Stadtkämmerer schicken.
    »Wie viel Geld ist noch in der Schatzkammer?«
    »Was für ein Glück, Herr, erst gestern Abend habe ich es gezählt. Es sind genau zwölf Pfund, drei Sous und zehn Deniers.«
    »So wenig? Wo ist das ganze verdammte Silber hingekommen?«
    »Ihr habt es ausgegeben«, antwortete der Kämmerer

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