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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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wirkte niedergeschlagen.
    Sander klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ich hab‘ vielleicht einen Weg. Wir müssen per Internet Kontakt zu dem in Deutschland lebenden Pakistaner, meinem Ex-Kommilitonen und Partner, aufnehmen. Der kennt den General aus etlichen Begegnungen, sie stehen sporadisch in Kontakt zueinander. Er könnte die erforderlichen Informationen unter Ankündigung eines beabsichtigten Besuches anfordern.“
    Nasim schien überzeugt. „So geht es! Ich bin ans Internet angeschlossen. Geben Sie mir die E-mail-Adresse, ich werde ihn heute nachmittag instruieren.“
    Sander schüttelte den Kopf. „Bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr! Gibt es in Quetta ein Internet-Café? Falls ja, dann nehmen Sie von dort aus Verbindung zu ihm auf. Ferner bitte ich Sie, mir ein Prepaid-Handy zu besorgen. Er möge mich unter dessen Nummer anrufen.“ Sander wandte sich an Aamir: „Haben Sie hier überhaupt ein Netz?“
    Aamir schüttelte den Kopf. „Nicht im Tal. Aber wenn wir auf die Höhen fahren, die Quetta zugewandt sind – dort können Sie telefonieren.“
    Sander schaute zu Nasim hinüber. „Sobald Sie die Handynummer haben, schreiben Sie ihm, er möge mich morgen, 22:00 Uhr Pakistan Standard Time, unter dieser Nummer anrufen ...“
    Aamir unterbrach ihn. „Das ist zu spät! Wir müssen im Hellen zurück sein! Das ist Vorschrift.“
    Sander nickte. „OK, dann machen wir es um 20:00 Uhr. Reicht das?“
    Aamir tippte mit dem Zeigefinger auf seine Uhr. „Wir müssen in diesem Gelände eine Stunde pro Fahrt rechnen. Wie lange werden Sie telefonieren?“
    „Maximal 3 Minuten.“
    „Dann reicht es allemal.“
    Sander konzentrierte sich einen Moment, um den Faden wieder aufzunehmen. „Also, er soll mich unter der Handynummer um 20:00 Uhr Pakistan Standard Time anrufen. Er soll etwas zum Schreiben bei sich haben. Egal, ob das Gespräch mit ihm zustandekommt, melden Sie das Handy kurz nach dem Erwerb als gestohlen. Dann kann Ihnen nichts passieren, falls das Gespräch abgehört wird.“
    Nasim hob die Hand. „Und wie erfahren Sie die Daten des Generals?“
    Sander lächelte. „Jetzt tritt Ihr Computer in Aktion! Unser Mann wird Ihnen, zeitlich auseinanderliegend, zwei unverfängliche E-mails schicken. In den Text der ersten ist die Anschrift eingearbeitet, in den anderen die Telefonnummer. In dem Gespräch werde ich ihm sagen, wie er verfahren soll.“
    Nasim sprang auf. „OK, probieren wir‘s! Zumindest ist es ein Weg. Einen besseren wüßte ich jedenfalls nicht.“
    Sander hob beschwichtigend die Hand. „Moment noch! Hat jemand was zum Schreiben?“
    Nasim reichte Sander Rezeptblock und Kugelschreiber. Kurz darauf erhielt er beides zurück. „Hier, das ist seine Internetadresse."
    Nasim warf einen kurzen Blick darauf, nickte und verstaute Block und Stift in der Hemdtasche. Er nahm wortlos die Arztkoffer und schritt forsch zur Tür, so daß Aamir sich sputen mußte, ihm diese zu öffnen. Igor und Sander vermochten den beiden kaum zu folgen, Nasim hatte es plötzlich verdammt eilig. Er warf die Taschen auf die Rückbank und schwang sich auf den Fahrersitz. Ein Wink aus dem Fenster, schon rollte er an. Ein lustloser Check am Schlagbaum, eine Minute später verschwand der Wagen hinter der ersten Biegung. Kurze Zeit später sah man ihn, eine beeindruckende Staubwolke hinter sich herziehend, die Serpentine zur anderen Talseite nehmen. Nasim fuhr am Limit.
    Sie gingen zurück in die Halle. Alle wirkten sie erleichtert, sie hatten das Heft in die Hand genommen! Sander legte die Hand auf Aamirs Schulter. „Sag‘, Aamir, was fällt Ihnen zum Wort ‚Trenchcoat‘ ein?“
    Aamir sah ihn verwundert an. „Trenchcoat? Was mir dazu einfällt? Regen, England, Erster Weltkrieg. Was soll die Frage?“
    Sander grinste. „Vergessen Sie‘s! War Blödsinn.“ Aamir schüttelte den Kopf. Offensichtlich hatte der Berg dem Deutschen doch zugesetzt. Sanders Wissensdurst schien unersättlich. „Noch eine Frage, Aamir. Wie spät ist es eigentlich?“
    „Viertel nach zwei.“
    Sander lächelte versonnen, dann stellte er seine Uhr und zog sie bis zum Anschlag auf. Er war in die Zeit zurückgekehrt.
     
     

07. August, 16:20 Uhr Ortszeit; Nishtar Colony, Peshawar
    Das aufreizende Klingeln des Telefons schallte durch das abgedunkelte Büro. Mehdi Bidram hetzte den Gang hinunter, stieß mit dem Fuß die Tür auf und langte nach dem Hörer. Er wartete, ohne sich zu melden. Mit den Fingern zählte er die Sekunden, wobei

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