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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Der Iraner erhob sich, angespannt, eine sprungbereite Wildkatze. Man sah ihm an, daß ihm die Situation mißhagte. Er hielt Bassett mit erkennbarem Widerwillen die Hand hin, doch dieser ignorierte sie. Der Amerikaner ließ sich in den Sessel fallen. Er schaute Taheri sekundenlang in die Augen. „Sag, Ahmad, was gibt es so Wichtiges, daß du mich schon jetzt sprechen willst? Der Ort gefällt dir doch sicherlich, hab‘ ich extra für dich ausgesucht! Also, was gibt‘s?“
    Taheri streifte den starren Blick des Amerikaners mit zusammengekniffenen Augen. Das heftige Mahlen seiner Kaumuskulatur verriet die innere Anspannung. „Amerikaner, du bist ein Schwein!“
    Bassett hob beide Brauen, soweit die Stirnhaut dies erlaubte. „Na, na! Spricht man so zu einem Freund?“
    Taheri kochte. „Du hast elf meiner Männer auf dem Gewissen! Ich schwöre, du wirst elf Tode sterben, jeder grausamer als der vorangegangene!“
    Bassetts Brauen blieben in theatralisch gelifteter Position. „Wie kannst du mir derartiges androhen? Ich sagte, du solltest Janus‘ Auftrag ausführen. Ich sagte keinesfalls, du solltest ihn stümperhaft ausführen, das ist allein deine Angelegenheit! War es das, weshalb du mich zu diesem Gespräch gebeten hast?“ Bassett machte Anstalten, sich zu erheben.
    Taheri hatte sichtbare Mühe, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. „Nein, unsere Sache werden wir später regeln. Die Organisation will dir ein Angebot machen. Die beiden Deutschen gegen vier Millionen US Dollar, für dich freies Geleit an einen Ort deiner Wahl. Bis dorthin gilt das Versprechen der Organisation, von da an gilt meines! Ich werde dich finden, in Stücke reißen und an die Schweine verfüttern!“
    Bassetts Blick hätte seinen Kollegen und Freunden ‚Achtung – jetzt greift er an!‘ signalisiert. Taheri war weder Freund noch Kollege, vor allem aber viel zu erregt, um die Situation zu erfassen. Er wußte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß er im Begriff war, einen fatalen Fehler zu begehen. Bassett gab sich ärgerlich. „Du drohst mir mit dem Tod, selbst wenn ich mit der Organisation kooperiere? Dir ist klar, daß in diesem Fall der Deal nicht zustandekommt? Das heißt, du winzig kleiner Simpel stellst dich über Janus?“ Bassett war fasziniert von dem hektischen Muskelspiel in Taheris Gesicht, verriet es doch, daß der Pfeil die richtige Richtung hatte. Jetzt käme es nur noch auf die Durchschlagskraft an.
    In Taheri brodelte blanke Wut. „Du nennst mich einen Simpel? Du glaubst, mir dies sagen zu können? Niemand wird mich daran hindern, dich zu töten! Kein ruhmreiches Ende, von einem Simpel getötet zu werden.“
    Bassett hatte ihn sich zurechtgelegt. Er wußte, Taheri würde in die Falle tappen. „Niemand kann dich hindern? Selbst Janus nicht?“ Bassetts Spott war unüberhörbar.
    Taheris Kopf hatte eine dunkelrote Tönung angenommen. Säßen sie nicht in einer Hotelhalle, er hätte sich in diesem Moment auf den arroganten Amerikaner gestürzt. „Janus ist mir scheißegal! Um dich geht es!“
    Bassett tat erstaunt. „Ist dir euer Projekt so wenig wert, daß du es opfern würdest, nur um mich zu töten?“
    Die Antwort kam ohne Zögern. „Genau das ist es. Dein Tod ist mir wichtiger. Du hast mich gedemütigt, entehrt, hast meine Kämpfer ermordet. Dein Leben ist verwirkt, so wahr mir Gott helfe!“
    Bassett schüttelte mit gespielter Entrüstung den Kopf. „Was wird man in der Organisation dazu sagen?“
    Taheri hatte über sich keine Kontrolle mehr. „Die Organisation, die Organisation! Mann, begreif‘ endlich – nur dein Tod zählt!“ Er fuhr sich hektisch über die linke Schläfe. Erst jetzt sah Bassett, daß diese von seinem Schlag noch immer gelblich verfärbt war.
    Bassett gab sich plötzlich kumpelhaft. „Ahmad, du vergißt die schönen Bildchen, die ich dir in Saddar Town zeigte! Du zwingst mich, sie umgehend in Umlauf zu bringen, bevor mich durch deine Hand der Tod ereilt. Das wollen wir doch nicht!“
    Taheri schaute ihn verächtlich an. „Deine Bildchen! Die kannst du dir sonst wohin stecken. Ich habe meinen Leuten längst gesagt, was du mit diesen Fälschungen vorhast. Keiner nimmt dir das mehr ab! Wirf sie dahin, wo sie hingehören – in den Mülleimer!“
    Bassett sah in mitleidig an. „Aber Ahmad! Gebrauch‘ dein Hirn! Wie vielen hast du davon erzählt? Fünf, zehn oder wie viele deiner Mitstreiter wissen davon? Da draußen warten auf dich zwanzig, dreißig Millionen, heiß darauf, dir das Fell

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