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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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treten Sie in sein Blickfeld, damit er Sie identifizieren kann. Hat er Sie erkannt, werde ich die Hand heben und auf das Dach des Gebäudes zeigen. In diesem Fall begeben Sie sich unverzüglich zu Boris in den Bus und setzen sich auf die hintersten Plätze. Die zweite Reihe bleibt frei! Ist das alles klar?“
    Erneutes Nicken. Double H registrierte mit Genugtuung, daß Cannon auf jede Anmerkung verzichtete. „OK, reden wir über Phase 2, die Aktion nach der Aktion. Es kann passieren, daß wir getrennt werden, daß Igor oder ich oder wir beide, aus welchem Grund auch immer, den Bus nicht erreichen. Boris weiß in diesem Fall, was zu tun ist. Versuchen Sie nicht, auf ihn einzuwirken, es wäre ohnehin zwecklos! Boris wird Sie auf dem schnellsten Weg zurück zum Flughafen fahren und Sie außerhalb des Passagierbereichs an einen Piloten einer kasachischen Chartergesellschaft übergeben. Vergessen Sie Ihre Taschen nicht! Von diesem Moment an folgen Sie den Anweisungen des Piloten! Er wird Sie sicher zu Ihrer Maschine bringen. Sie werden sofort starten. Der Flug führt Sie über Karaganda, wo zwischengetankt wird, zum Luftwaffenstützpunkt Termez in Usbekistan. Von da an kümmert sich ein Kollege vom MAD um Sie. Es ist alles vorbereitet.“
    Double H schaute nach draußen. Linker Hand versperrte das Metallurg-Stadion die Sicht. „Wir sind da.“ Er klopfte Boris auf die Schulter und zeigte ihm den Platz, wo er sie aussteigen lassen sollte. Boris ließ den Wagen ausrollen. Double H sprang heraus und öffnete die Schiebetür. Er gab Boris noch ein paar Anweisungen, während Cannon und Sander sich auf dem Bürgersteig reckten. Das dauernde Sitzen hatte ihre Muskulatur zermürbt. Double H umkurvte den Bus. „Kommt, ich erklär‘ euch den Weg. Hinter dem Stadion beginnt der Park. Wir durchqueren ihn in voller Länge. Das Kino, ein alleinstehender Bau, sieht man schon von weitem. Man erkennt es an seiner Dachkuppel. Wir nähern uns in seiner Deckung und passieren es auf der rechten Seite. Sollten wir getrennt werden, geht ihr umgehend zu unserem Bus! Der steht, von hier aus gesehen, links vom Gebäude. Boris weiß, was in diesem Fall zu tun ist. Verlaßt euch auf ihn!“ Er schlug mit der flachen Hand auf das Dach. Boris hupte kurz, gab Gas und verschwand wenig später in einer Rechtskurve. Double H schaute auf die Uhr. „Leute, wir haben gleich zehn vor acht! Wir müssen uns beeilen!“ Sie machten sich auf den Weg. An der Stadionwand kündigte ein Spielplan die Begegnungen von Metallurg an. Hinter Metallurg - Traktor stand ein handgeschriebenes 4:3. Demzufolge war bei Metallurg die Welt in Ordnung. Würde das nachher auch für sie gelten?
     
     

24. August, 05:00 Uhr Ortszeit; Davos, Schweiz
    Boris Kustow kochte vor Wut. Er war kurz davor, die über Jahrzehnte anerzogene und zur Perfektion trainierte Contenance zu verlieren. „Du wagst es, mich mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln, um mir solche Platitüden zu erzählen? Natürlich weiß ich, daß das Unternehmen in Ramstein fehlgeschlagen ist! Das allein schon ist eine Katastrophe, vermutlich bin ich nur noch von Dilettanten umgeben. Ich werde die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Aber daß du es wagst, dein Geld zurückzufordern, schlägt dem Faß den Boden aus! Merke dir: Es ist nicht mehr dein Geld! Du schuldest es der Organisation! Allein du hast zu verantworten, daß wir uns in dieser Situation befinden. Erfüll deinen Auftrag, dann bleibt dir wenigstens das Leben!“
    Kustow atmete schwer, er konnte seine Erregung kaum unterdrücken. Am anderen Ende der Funkstrecke herrschte entsetztes Schweigen. Wenn er etwas haßte, dann war es Sprachlosigkeit, sei dies aus Furcht oder aufgrund geistigen Unvermögens. „Hallo! Bist du noch dran?“ Das Echo der Satellitenverbindung hallte zeitverzögert durch den Äther.
    Es dauerte eine Weile, bis William sich gefaßt hatte. „Ich bin noch dran. Ich hatte allerdings eine andere Antwort erwartet, insbesondere von jemandem, der jahrelang behauptet hat, unsere Beziehung sei von besonderer, von elitärer Qualität.“
    Kustow war nicht der Typ, sich auf solche Spiegelfechtereien einzulassen, schon gar nicht morgens um fünf. „Dann gib dich gefälligst elitär! Was du seit dem Erdbeben bietest, hat damit ja wohl wenig zu tun. Erzähl mir lieber, wo du bist, was du bisher erreicht hast, was du zu tun gedenkst. Ich hoffe doch sehr, daß du etwas erreicht hast!“
    William war der Schwenk zur Sachlichkeit nicht

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