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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Es ist nur einer. Ich hinterlege die Schlüssel in dem Ledergeschäft. Schickt nur einen rein, wenn ihr danach fragt. Ende.“
    Er blickte hinüber zu Taheri. „Gehen wir!“ Wortlos verließen sie das Gebäude. An der Straße angekommen, wies Bassett mit der Hand nach rechts. „Du gehst da runter, ich gehe nach links!“
    Taheri maulte: „Aber ich muß auch nach links.“
    Bassett hob die linke Braue. „Du gehst nach rechts und drehst dich nicht um, hast du mich verstanden?“
    Taheri resignierte. „Ja.“
    Bassetts Braue verharrte in angehobener Position. „Ja, Dick!“
    Taheri gab endgültig auf. „Ja, Dick.“
    Bassett klopfte ihm jovial auf den Rücken. „Übrigens, dein Anzug hat gelitten; müßte mal aufgebügelt werden.“ Taheri murmelte Unverständliches, drehte sich abrupt nach rechts und ging, so schnell er nur konnte, die Straße hinunter. Nur weg von diesem Amerikaner!
    Bassett beobachtete eine Weile Taheris Abgang, dann trat er in das Ledergeschäft. „Guten Tag! Kamal Khan bat mich, Sie zu grüßen. Ich soll diesen Schlüsselbund bei Ihnen hinterlegen. Gleich kommt mein Architekt und wird danach fragen. Ist das OK?“
    Der Inhaber nickte freundlich mit dem Kopf. „Legen Sie ihn dort neben das Telefon!“ Bassett tat, wie geheißen. Alles mußte seine Ordnung haben.
     
     

Datum und Uhrzeit unbekannt; Sulaiman Coal Mine
    „Igor, ich bin allein in stockschwarzer Finsternis bis hierunter gekommen! Nun sind wir zu zweit! Wir haben Licht, Wasser, medizinische Ausrüstung, Seile. Ich schwöre dir, wir kommen hier raus! Aber sag, wieso ist deine Familie in Gefahr?“ Der Russe löste seinen Griff. Sander massierte seinen Oberarm, damit das Blut wieder zirkulierte. Er war beeindruckt von der Kraft dieses Mannes.
    Unvermittelt setzte Igor seine Geschichte fort. „So weit sind wir noch nicht. Zunächst flog ich nach Nowokusnezk zurück und bereitete dort die Reise nach Taschkent vor. Ich hatte noch elf Tage Zeit, jeden Schritt zu planen. Aber ich kam in meinen Gedanken nie über den ersten Schritt, die Beobachtung der konspirativen Geldübergabe, hinaus. Was würde danach auf mich zukommen? Ich hatte doch gar keine Ahnung! Ich weiß nicht, woher ich das Gottvertrauen nahm. Ich war überzeugt, vor Ort die erforderlichen Informationen zu erhalten, die mir erlaubten, die nächsten Schritte festzulegen. Ich beschloß, zwei Tage vor der Geldübergabe zu fliegen. Da ich die Situation in Bukhara nicht einschätzen konnte und jede Begegnung mit dem Oberst und dem Sicherheitsingenieur ausschließen mußte, zog ich es vor, ein Hotel in Taschkent zu buchen. In der Nacht vor der Geldübergabe wollte ich mit einem Leihwagen nach Bukhara fahren. Ich buchte das Dedeman Silk Road Hotel, ein großes Hotel im Stadtzentrum, in dem mir die Anonymität am ehesten gesichert schien. Endlich kam der Tag der Abreise. Alles lief wie geplant. Im Hotel angekommen, blieb ich auf dem Zimmer. Ich hatte Angst, mich in das Gedrängel der Straßen zu stürzen. Vor dem Wochenende ist auf dem Amir Temur-Platz der Teufel los. Ich fürchtete, dem Oberst und seinen Ganoven vor die Füße zu laufen. Gegen zehn Uhr abends hielt ich es auf dem Zimmer nicht mehr aus. Das Warten machte mich wahnsinnig. Immer mußte ich an Natascha und die Kinder denken, an Nataschas Verständnis, ihre unbegreifliche Souveränität, die mich zutiefst beschämte. Ich beschloß, in den Pasha Night Club zu gehen, um dem Wechselbad der Gefühle zu entkommen. Der Club gehört zum Hotel. Gerade wollte man mir einen Platz zuweisen, als ich sie sah! Der Oberst und der Sicherheitsingenieur saßen mit vier mir unbekannten Burschen in einer Nische und waren allerbester Stimmung. Sie logierten im selben Hotel! Ich sagte dem Clubchef, ich hätte mein Handy auf dem Zimmer vergessen. Er möge mir den Platz freihalten, ich käme gleich wieder.“
    Sander hörte das Knacken der Gelenke. Offensichtlich streckte der Russe die Arme. Als er fortfuhr, zitterte seine Stimme. „Die Nacht habe ich nicht geschlafen. Ich beschloß, das Hotel früher zu verlassen, früh morgens den Wagen zu mieten und schon am Tage nach Bukhara zu fahren. Dort wollte ich an einem sicheren Platz – ich kannte Bukhara überhaupt nicht, mußt du wissen – im Auto übernachten. Als ich dort ankam, war es schon dunkel. Ich parkte den Wagen am Rande der Altstadt unter einem Minarett, hoffte, unter den Augen Allahs würde keiner auf Raubzug gehen. Ich ging ziellos durch die Gassen, um die Zeit

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