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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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getötet werden!“
    Bassett hob die linke Braue. Cannon wußte, daß er sich diese Bemerkung besser verkniffen hätte, denn jetzt würde er eine Lektion erteilt bekommen. „Jetzt kommt Ihr Dreisatz, Mann! Eines vorweg: Mir nutzt nur ein lebender Taheri, denn er soll mich zu Janus führen. Das ist der Drahtzieher dieser bemerkenswerten Organisation. Also muß ich dafür Sorge tragen, daß Taheri möglichst lange überlebt …“ Er unterbrach sich, schaute Cannon skeptisch an. „Hören Sie mir überhaupt zu?“
    Cannon zuckte zusammen. Er fühlte sich ertappt. „Klar doch!“
    Bassett nickte zufrieden. Er leerte die Dose mit einem Zug, dann fuhr er fort. „ Jemanden auf Befehl umbringen, das kann der dämlichste Hund. Aber jemanden jagen, möglicherweise in fremden Ländern, schlimmstenfalls in Deutschland, um ihn lebend den Schergen zum Fraß vorzuwerfen, dazu bedarf es einer gewissen Intelligenz. Taheri ist intelligent. Also wird man ihm die Chance geben, seine Scharte auszuwetzen. Taheri kennt nicht das Geheimnis des Berges, aber seine Auftraggeber kennen es. Es scheint für sie außerordentliche Bedeutung zu haben, daß es ein Geheimnis bleibt. Darum fordern sie die Ermordung eventuell Überlebender. Wir lassen sie im Glauben, es gäbe Überlebende, lassen sie den virtuellen Sander jagen. Das Spiel kann natürlich nur funktionieren, solange sie befürchten müssen, Sander sei aus dem Berg entkommen. Das läßt sich arrangieren. Wenn ich dann noch dafür sorge, daß sie den Deutschen möglichst lebend in ihre Fänge bekommen wollen, um zu erfahren, was er weiß und wem er über sein Wissen berichtet hat, kann ich dieses Spielchen – das hoffe ich zumindest – solange treiben, bis es mich an die Tore der Schaltzentrale führt. Meine Aufgabe besteht schlicht und einfach darin, aus Sicht der Organisation den Wert des lebenden Sander über den des toten Sander zu heben. Gelingt das, wird Taheri alles tun, Sander lebend einzufangen und der Organisation anbieten zu können. Sander ist sein Joker! Er hofft, damit die Charte auswetzen und sein Leben retten zu können. Er hat keine Alternative! Wir lassen ihn den virtuellen Sander jagen und sitzen an der Spielkonsole! Glauben Sie mir – das Spielchen wird uns früher oder später in die Schaltzentrale der Organisation führen.“
    Cannon hob zum Einwand die Hand. Er schien nicht überzeugt. „Sie wollen den Wert des virtuellen Sander – virtuell! Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen! – über den des toten Sander hieven? Das ist abstrus! Wie wollen Sie das bewerkstelligen?“
    Bassett grinste. „Sie meinen, die Wertigkeit des lebenden Sander über die des toten zu heben? Das war das kleinste Problem. Ich habe Taheri zu verstehen gegeben, daß ich Sander lebend haben will, weil der etwas besäße, das für mich von höchster Wichtigkeit sei. Natürlich wird Taheri dies nicht für sich behalten – ich bin sein Feind! Ergo werden sie vermuten, daß Sander etwas besitzt, was auch für sie von Vorteil sein könnte. Sie werden versuchen, dieses Geheimnis aus ihm herauszupressen, um es in ihrem Sinne nutzen zu können. Gelänge dies nicht, könnte er ihnen zumindest als Geisel dienen. Ein toter Sander kann das nicht, nur ein lebendiger!“
    „Toll!“ Cannons Sarkasmus war unüberhörbar. „Jetzt müssen sie mir nur noch erklären, wie Ihr toter Sander – der erste real einsetzbare Untote, der mir je untergekommen ist – dem Berg entsteigt, zu allem Überfluß auch noch seinen Schergen entkommt, damit Ihr Spiel aufgehen kann!“
    Bassett war am Ziel! Der junge Bursche würde Augen machen! „Nichts einfacher, als das!“ Er zog das Telefon zu sich heran, tippte eine Kurzwahl ein und wartete auf die Verbindung. „Abdul, ich bin‘s! ... Ja, ich weiß, es ist ein bißchen naß geworden. ... Der Typ im Schrank? Ach der! Aber so schlimm wie in Zhob war es diesmal wirklich nicht!“ Bassett hielt den Hörer weit von sich gestreckt und grinste Cannon augenzwinkernd an. Der konnte selbst am Fenster hören, daß man am anderen Ende der Leitung Bassetts Interpretation nur bedingt teilte. Bassett hielt den Hörer wieder ans Ohr. „OK, soll nicht wieder vorkommen! … Versprochen! Zur Wiedergutmachung habe ich etwas für Euch! Achtet mal auf die Mine bei Quetta, wie heißt sie gleich ... richtig, Sulaiman-Mine. Ab morgen wird sich da etwas tun! Eure Freunde aus dem Iran, du weißt schon. Habt ein Auge auf die Eingänge! ... Der Haupteingang soll komplett dicht

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