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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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das?«
    »Es könnte sein, daß Sie mich dazu zwingen. Ich kenne Ihre Position nicht, aber ich kenne eine ganze Anzahl von Leuten in Washington und habe noch nie von Ihnen gehört. Daraus kann ich gewisse Schlüsse ziehen – wenn jemand wie Sie mit solchen Geschichten herumläuft, waren diese Geschichten auch anderen zugänglich. Ja, es könnte sein, daß Sie mich zu einem Gerichtsprozeß zwingen. Ich dulde solche Verleumdungen nicht!«
    »Und wenn es wahr wäre?«
    »Das ist es aber nicht, und das wissen Sie genausogut wie ich. Es gibt überhaupt keinen Grund auf der Welt, weshalb mein Sohn sich mit solchen – mit solchen Aktivitäten befassen sollte. Er ist selbst wohlhabend. Meine beiden Söhne verfügen über mündelsichere Anlagen, die ihnen ein Jahreseinkommen von – wollen wir ehrlich sein – geradezu absurder Höhe einbringen.«
    »Dann müssen wir wohl den Profit als Motiv eliminieren, nicht wahr?« Benjamin Reynolds runzelte die Stirn.
    »Wir eliminieren gar nichts, weil es nichts gibt. Wenn mein
Sohn in schlechte Gesellschaft geraten ist, muß man ihn kritisieren – aber nicht als Verbrecher brandmarken. Und wenn Sie jetzt den Namen Scarlatti nur wegen seines Ursprungs schlechtmachen wollen, dann ist das verabscheuungswürdig, und ich werde dafür sorgen, daß man Sie entläßt.«
    Benjamin Reynolds, der sich nicht leicht aus der Ruhe bringen ließ, begann nervös zu werden. Er mußte sich selbst daran erinnern, daß diese alte Frau ihre Familie zu schützen versuchte und daher schwieriger war, als sie es vielleicht unter anderen Umständen gewesen wäre.
    »Ich wünschte, Sie würden mich nicht als Feind betrachten, und ich finde Ihre Anschuldigung beleidigend...«
    »Jetzt werden Sie schon wieder anmaßend«, unterbrach ihn Elizabeth Scarlatti. »Ich räume Ihnen gar nicht den Status eines Feindes ein. Ich halte Sie einfach für einen kleinen Mann, der bösartige Verleumdungen ausspricht, um sich Vorteile zu verschaffen.«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß es keineswegs nur eine Verleumdung ist, wenn ich von einem Mordbefehl spreche. «
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Das ist die wichtigste Anklage. Aber es gibt mildernde Umstände, falls Sie das beruhigt.«
    Die alte Frau starrte Benjamin Reynolds verächtlich an. Er ignorierte ihren Blick. »Der Mann, dessen Tod Ihr Sohn befahl, war selbst ein notorischer Killer. Der Kapitän eines Frachters, der mit den schlimmsten Elementen in den Docks zusammenarbeitete. Er war für viele Morde verantwortlich.«
    Elizabeth Scarlatti erhob sich aus ihrem Sessel. »Ich werde das nicht dulden«, sagte sie leise. »Sie stellen hier ungeheuerliche Behauptungen auf, und dann verstecken Sie sich hinter einer Mauer von Andeutungen.«
    »Wir leben in seltsamen Zeiten, Madame Scarlatti. Wir können nicht überall sein. Offen gestanden, das wollen wir auch gar nicht. Wir beklagen uns nicht über die Gangsterkriege. Sehen wir den Dingen doch ins Auge – diese Kämpfe bewirken oft mehr, als wir jemals erreichen könnten.«
    »Und in diese – diese Kategorie ordnen Sie meinen Sohn ein?«

    »Ich habe ihn nirgends eingeordnet. Das hat er selbst getan. «
    Elizabeth ging langsam von ihrem Schreibtisch zum Fenster und blickte auf die Straße hinab. »Wie viele Leute in Washington kennen diesen unerhörten Klatsch?«
    »Alles, was ich Ihnen gesagt habe?«
    »Was auch immer.«
    »Im Schatzamt hat es ein paar Gerüchte gegeben. Nichts, dem irgend jemand hätte nachgehen wollen. Was den Rest betrifft – nur meine unmittelbaren Untergebenen und der Mann, der Zeuge des Ganzen war, wissen Bescheid.«
    »Die Namen?«
    »O nein.«
    »Das kann ich leicht herausfinden.«
    »Es würde Ihnen nichts nützen.«
    Elizabeth drehte sich um. »Ich verstehe.«
    »Ich frage mich, ob Sie das wirklich tun.«
    »Was auch immer Sie annehmen, ich bin keine Idiotin. Ich glaube Ihnen kein Wort. Aber ich möchte nicht, daß der Name Scarlatti in den Schmutz gezogen wird. Wieviel, Mr. Reynolds?«
    Der Direktor der Gruppe 20 erwiderte Elizabeths starren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Nichts. Keinen Cent. Vielen Dank. Ich gehe sogar noch weiter. Ich bin versucht, Anklage gegen Sie erheben zu lassen.«
    »Sie dummer alter Mann!«
    »Verdammt noch mal, hören Sie doch auf! Ich will doch nichts anderes als die Wahrheit! Nein, das ist nicht alles, was ich will. Ich will, daß das aufhört, ehe noch jemand verletzt wird. So viel sind wir einem hochdekorierten Kriegshelden schuldig, besonders in diesen

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