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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Anruf seiner Mutter. Sie hatte seit gestern morgen versucht, Ulster zu finden.
    Chancellor drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Versuchen Sie es noch einmal im Haus meines Bruders, Miß Nesbit. «
    »Ja, Sir.«
    Er mußte seinen Bruder finden. Seine Mutter ließ nicht lokker. Sie bestand darauf, Ulster noch vor dem Ende dieses Tages zu sehen.
    Chancellor setzte sich auf seinen Sessel und versuchte, wieder richtig zu atmen. Der Masseur hatte ihm gesagt, daß es eine gute Übung beim Hinsetzen wäre.
    Er atmete tief ein und drückte dabei den Bauch heraus so weit er konnte. Der mittlere Knopf seines Anzugjacketts sprang dabei vom Faden und fiel auf den weichen Teppich, nachdem er vorher zwischen seinen Beinen vom Stuhl gehüpft war.
    »Verdammt!«
    Miß Nesbit rief ihn über die Sprechanlage an.
    »Ja?«
    »Das Zimmermädchen im Haus Ihres Bruders sagte, er sei zu Ihnen unterwegs, Mr. Scarlett.« Miß Nesbits Stimme ließ erkennen, daß sie auf ihre Leistung stolz war.
    »Sie meinen, er war die ganze Zeit dort?«
    »Ich weiß nicht, Sir.« Jetzt war Miß Nesbit verletzt.
    Zwanzig endlose Minuten später traf Ulster Stewart Scarlett ein.
    »Du lieber Gott! Wo bist du gewesen? Mutter versucht seit gestern früh, dich zu erreichen! Wir haben überall angerufen! «
    »Ich war in Oyster Bay. Hat irgend jemand dran gedacht, dort anzurufen?«
    »Im Februar? Natürlich nicht. Oder vielleicht hat sie es doch versucht. Ich weiß nicht.«
    »Du hättest mich ohnehin nicht erreichen können. Ich war in einer der Hütten.«

    »Was, zum Teufel, hast du dort gemacht? Ich meine, im Februar!«
    »Wir wollen einmal sagen, daß ich Inventur gemacht habe, lieber Bruder. Was für ein hübsches Büro, Chance. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letztemal hier war.«
    »Etwa vor drei Jahren.«
    »Was sind das alles für Apparate?« fragte Ulster und deutete auf den Schreibtisch.
    »Das Neueste, was es an Geräten gibt. Schau – das hier ist ein elektrischer Kalender, der an bestimmten Tagen aufleuchtet, um mich an Verabredungen zu erinnern. Das hier ist eine Sprechanlage, die mich mit achtzehn Büros im Gebäude verbindet. Hier ist meine Sonderleitung zu...«
    »Laß nur! Ich bin beeindruckt. Ich habe nicht viel Zeit. Ich dachte, du würdest es gern wissen. Ich werde vielleicht heiraten. «
    »Was! Ulster, Gott im Himmel! Du! Heiraten! Du wirst heiraten! «
    »Das scheint der allgemeine Wunsch zu sein.«
    »Wen wirst du heiraten, um Himmels willen?«
    »Oh, ich habe da schon etwas ausgesiebt, Sportsfreund. Keine Angst. Sie wird akzeptabel sein.«
    Chancellor musterte seinen Bruder kühl. Er war darauf vorbereitet, jetzt zu erfahren, daß Ulster sich irgendeine Hupfdohle vom Broadway aus einer Ziegfeld-Show gewählt hatte – oder vielleicht eine dieser seltsamen Schriftstellerinnen in schwarzen Pullovern und Männerhaarschnitt, die man immer auf Ulsters Partys fand.
    »Akzeptabel für wen?«
    »Nun, wir wollen sehen. Ich habe die meisten ausprobiert. «
    »Dein Sexualleben interessiert mich nicht. Wer ist es?«
    »Oh, das sollte es aber. Die meisten Freundinnen deiner Frau – verheiratet oder nicht – taugen nicht viel im Bett.«
    »Sag mir einfach, wem du beabsichtigst, die Ehre zu erweisen, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Was würdest du zu Miß Saxon sagen?«
    »Janet! Janet Saxon!« rief Chancellor entzückt.

    »Ich glaube, die wäre recht«, murmelte Ulster.
    »Recht! Mann, die ist wunderbar! Mutter wird sich so freuen! Sie ist wirklich großartig.«
    »Das müßte gehen.« Ulster war seltsam ruhig.
    »Ulster, ich kann dir gar nicht sagen, wie mich das freut. Du hast sie natürlich gefragt.« Das war eine Feststellung.
    »Aber Chance, wie kannst du so etwas denken? Ich war nicht sicher, daß sie die Prüfung bestehen würde.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Natürlich. Aber sie wird ganz sicher zustimmen. Hast du es Mutter schon gesagt? Ist sie deshalb so hysterisch?«
    »Ich habe Mutter noch nie hysterisch gesehen. Das sollte ein interessanter Anblick sein.«
    »Wirklich, du solltest sie sofort anrufen.«
    »Das werde ich tun. Gib mir noch ein wenig Zeit. Ich will etwas sagen. Es ist ganz persönlich.« « Ulster Scarlett ließ sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch fallen.
    Chancellor, der wußte, daß sein Bruder nur selten über persönliche Dinge sprach, setzte sich besorgt. »Was ist denn?«
    »Ich habe dich vor ein paar Minuten hochgenommen. Ich meine, was die Freundinnen deiner Frau angeht.«
    »Das

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