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Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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hat 'ne Macke. Springt mit uns um, als kämen wir aus einem Kindergarten. Na, der werden wir es zeigen und eine Show hinlegen, dass es sie glatt vom Hocker fetzt.«
    »Werden wir«, bestätigte Silke. »Aber mir kommt es vor, als ob sie zu den Leuten gehört, die man nie richtig zufriedenstellen kann.«
    »Das wird sich erweisen«, sagte
    Rita, und es klang beinahe ein wenig grimmig.
    Es kam der Tag der Eröffnung. Wie fast immer, wenn irgendwo ein neues Lokal eröffnet, war schon frühzeitig enormer Betrieb. Nicht nur Gäste, auch Zaungäste erschienen. Darunter Dirnen, Zuhälter, Konkurrenten und vielleicht auch Leute von der Polizei. Wer nun zu wem genau gehörte, ließ sich auf den ersten Blick nicht ausmachen.
    »Wie sieht es vorn aus?« fragte Silke ihre Kollegin Rita wispernd. Sie saßen in der Garderobe. Rita kam eben aus dem Lokal zurück. Sie hatte zwei Drinks besorgt.
    »Proppevoll«, antwortete sie. »Echt gesteckt voll!«
    »Und was für Leute?«
    »Gemischt«, erzählte die dunkelhaarige Rita. »Es sind sogar so 'ne alten Datters dabei, von denen du denkst, dass sie hinten und vorn nicht mehr in die Höhe kommen ...«
    »Und Loddels?« fiel Silke ins Wort.
    Rita musterte das blonde Mädchen etwas verblüfft.
    »Du hast doch nicht noch immer Angst vor diesen beiden Typen aus dem Dolce Vita?« fragte sie ein wenig spöttisch.
    »Immer noch«, gestand Silke ein. »Weil man es ja nie so genau wissen kann.«
    »Seferino hat gesagt, sie tauchen in dieser Gegend nicht auf. Also reg dich nicht auf, bevor die ganze Show überhaupt erst angefangen hat. Vorher ist ja ohnehin noch die Mulattin mit ihrer Anmache dran. Also trink dein Gesöff, halt den Schnabel und denk an das, was uns Vera eingebläut hat.«
    »Okay - okay, ich sag ja nichts mehr!« rief Silke und hob dabei wie abwehrend die Hände. Sie trug ein gelbes, sehr knapp sitzendes Höschen, ein sogenanntes heißes Höschen. Die helle Bluse war knapp unter dem Busen verknotet. Rita dagegen hatte auf Veras Geheiß hin einen knappes, schwarzes Röckchen und eine fliederfarbene Bluse gewählt, unter der sie einen schwarzen Spitzenbüstenhalter trug. Natürlich war jetzt alles noch hochgeschlossen. Erst im Verlauf der Show begann ja das Auskleiden.
    Es gelang der ehemaligen Studentin Silke, ihre Aufregung und Unruhe etwas zu unterdrücken. Vera hatte gemeint, das Lampenfieber sei völlig normal. Jede Künstlerin würde es empfinden, egal, wie oft sie auch schon auf der Bühne gestanden habe.
    Den anderen Mädchen, die eine Schau zu absolvieren hatten, erging es nicht viel anders. Die Atmosphäre war gespannt und irgendwie zappelig.
    Dann kam Vera herein. Sie trug ein grünes, schillerndes Kleid, das ihre Figur betonte und ihr etwas vom Aussehen einer tropischen Schlange verlieh. Vera klatschte in die Hände.
    »Alles herhören!« rief sie. »Wir haben heute recht ordentliches Publikum. Ich konnte sogar ein paar Herren aus dem Senat entdecken. Also strengt euch an, damit wir von Anfang an auf einem guten Niveau liegen werden.«
    »Ist doch egal«, maulte eine kleine Sächsin. »Hinterher tunse doch bloß bumsen wollen.«
    »Halt den Mund, Ilse. Gerade du hast es nötig! Weshalb dich Seferino engagiert hat, ist mir bis heute ein Rätsel, denn vom Tanzen verstehst du so wenig wie die Kuh vom Spagat.«
    »Ich war ja ooch nur uff Rammeln«, sagte das Mädchen beleidigt. »Meenste, die Männer wollen mit dir tanzen? Die wollen dir zwischen die Beene, und ich weeß, das es heute Abend ooch so kommen wird. Und da werd ich schon beweisen, was ich drauf hab.«
    »Schwätz nicht, zieh dich endlich um.«
    »In dem roten Fähnchen hab ich so 'n breiten Arsch«, maulte Ilse aus Sachsen. »Ich will ooch so 'n Höschen, wie es die Silke hat.«
    »Darin wirkt dein Hintern nicht schmaler. Und nun mach, sonst kannst du dich gleich verabschieden.«
    Ilse verschwand hinter der spanischen Wand, zog sich um und guckte herüber.
    »Ihr beede wart noch nich uff Rammeln?« fragte sie.
    »Wie?« meinte Silke.
    »Ob ihr schon uffn Strich gegangen seid?« fragte Ilse. Sie war an sich ein recht zierliches, keckes Persönchen. Aber sie war ein wenig dumm und hielt sich für enorm klug.
    »Wir noch nicht«, sagte Rita.
    »Dann seid froh«, erklärte Ilse, kam hinter der Wand hervor und noddelte das rotschillernde Kleid über die runden Hüften. »Ich war bis vorige Woche in Rostock. Jeden Abend hab ich die Klamotten uffn Dachboden gehängt zum Lüften. Entweder habense nach Öl oder nach

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