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Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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richtig gescheit, Rita.«
    »Ich war ja auch auf der Uni«, meinte Rita lächelnd.
    »Da haben wir allerdings andere Dinge studiert«, erinnerte Silke. »Aber gut, ich glaube, das lässt sich machen.«
    »Va bene!«, rief der Italiener. »Und die Sache hat gerade für dich noch einen weiteren Vorteil: Das Tremolino liegt nicht im Revier von Kooki und seinem Kumpan.«
    »Wie schön!«, stellte Silke nüchtern fest. »Dafür werden andere am Drücker sein und uns unter ihre Fittiche nehmen wollen.«
    »Ich werde für euch sorgen, wie eine Mutter ohne Brust«, versprach Seferino. »Lassen wir doch die Cosa erst mal anlaufen. Dann sehen wir weiter, oder nicht?«
    »Einverstanden«, sagte Rita, und nun stimmte auch Silke zu.
    Am nächsten Abend zeigte ihnen der Italiener das Lokal. Es befand sich noch im Umbau.
    »Ich denke, nächste Woche werden die Handwerker fertig sein«, erklärte Seferino und stieg dabei über eine Teppichrolle. Die Tische waren auf verschiedenen Ebenen, absteigend zur Bühne hin, angelegt. Es wirkte eigentlich mehr wie ein Theater als wie eine Bar. Seferino berichtete, dass es selbstverständlich noch andere Nummern im Programm geben sollte. Das ganze Programm lag im Bereich einer knisternden Erotik und nicht auf der Ebene des harten, direkten Sex.
    »Das kann ganz toll werden«, vermutete Rita.
    »Natürlich müsst ihr euch zwischen euren Auftritten um die Gäste kümmern«, hieß es dann. »Ihr werdet sehr begehrt sein. Was ihr dann mit den Männern macht, liegt bei euch. Ich könnte euch im ersten Stock eine billige Wohnung ...«
    »Nicht so hastig!«, bremste Rita. »Show und animieren - das ist gut. Aber Show, animieren und dann noch bumsen, das läuft nicht!«
    »Es wäre euer Geld«, erklärte Seferino etwas beleidigt. »Jedes Angebot bekommst du in den falschen Hals!«
    »Es steckt mir schon im richtigen«, erwiderte Rita trocken. »Wenn du uns auf den Strich schicken willst, könnten wir uns gleich einen Loddel suchen.«
    »Das käme teurer«, wusste Seferino. »Die Mädchen im 'Dolce Vita ' und im 'Tremolino' stehen unter meinem Schutz. Da kommen die Loddels nicht ran. Das solltet ihr bedenken, ihr zwei Hübschen.«
    »Wir werden es uns überlegen, wenn es mal so weit sein sollte«, stellte Rita in Aussicht.
    Zwei Tage später lernten sie die Geschäftsführerin kennen. Sie hieß Vera und stammte aus Prag. Ganz jung war sie nicht mehr, aber doch eine ungemein rassige Frau mit einem ganz eigenartigen, erotischen Reiz. Dazu gehörten ihr pechschwarzes Haar, ihre etwas raue Altstimme, die schrägstehenden Augen und die katzenhaften Bewegungen. Vera sprach ein grammatikalisch einwandfreies Deutsch, dessen Reiz durch die etwas harten Akzent ungemein erhöht wurde.
    »Ich war früher Schauspielerin und Tänzerin«, erzählte sie den Mädchen. »Später hat man mich als Hostess engagiert. Damals war das Land noch sozialistisch. Und was tut man nicht alles für Dollars! Ich war ausgebucht bis zur letzten Stunde. Das ist jetzt vorbei. Ich manage das Lokal und schreibe die Choreografien.«
    Es bestand kein Zweifel darüber, dass Vera ein strenges Regiment einführen würde. Rita hielt sie für mit allen Wassern gewaschen, wie sie sagte. Und sie sei wohl auch mit Vorsicht zu genießen.
    Man konnte mit Vera reden. Aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass von dieser Frau etwas Eiskaltes und Berechnendes ausging. In diesen Tagen stand Vera hinter der Bartheke im Dolce Vita. Den Blicken ihrer grünbraun gesprenkelten Augen entging nichts. Sie war wachsam wie eine Katze und lauernd wie ein Tiger. Und die Männer umschwirrten sie, wie die Motten das Licht.
    Vera bekam Trinkgelder, von denen die anderen Mädchen nur träumen konnten. Daher blieb der Neid nicht aus.
    An einem jener Abende gab es Gezeter. Ein Gast hatte sich von einem der Mädchen bestohlen gefühlt. Vera fackelte nicht lange. Sie packte jenes Mädchen an den Haaren, schleifte es zur Tür und warf es hinaus auf die Straße. Und Seferino stand mit gekreuzten Armen daneben und lächelte zufrieden, wogegen die Animiermädchen voller Hass und Misstrauen auf Vera blickten.
    Und dann kam Teresa einmal herunter. Sie trug ein weinrotes Kleid, das ihre Hüften betonte und ihr südländisches Wesen in gewisser Weise vertiefte.
    »Was willst du hier?«, fragte Vera. »Du bist doch von oben?«
    »Ja, ich bin von oben«, antwortete Teresa. »Ich bin privat hier.«
    »Verschwinde!«, zischte Vera.
    »Lass sie!«
    Das war Silke. Sie trat zu Teresa

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