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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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junge Frau sagte: »Ich träumte. Im Traum sagte ich: Mein Bogo, ich will alles tun, was ich kann, um bald Mutter zu werden. Mein Bogo, ich will alles tun, was ich kann, um bald Mutter zu werden.« Bogo sagte: »Schlafe nur ruhig, meine junge Frau! Du wirst schon Mutter werden!« Die junge Frau sagte: »Ja, das denk ich jetzt auch!« Dann legte sich Bogo wieder auf die andere Seite und schlief ein.
    Als der Morgen nahe war, erhob sich die junge Frau. Ihr Beischläfer schlief noch. Die junge Frau machte die Tür auf und ging über Bogo hinweg mit einem Topf zum Bach, um sich zu waschen und Wasser zu bringen. Als sie weg war, erwachte Bogo. Bogo sah die Tür offen stehen. Bogo blickte in das Haus hinein. Bogo sah, daß nur eine Person auf dem Bett lag. Bogo trat in das Haus.
    Im Schlafe war dem Beischläfer das Kleid heruntergefallen und sein Djoa (Penis) lag offen da. Bogo sah den Penis. Bogo sagte: »Diese Schwester hat ja einen Penis! Was mache ich mit dem Penis!« Bogo zog sein Messer heraus. Bogo sagte: »Ob ich diesen Penis der Schwester abschneide?« Bogo sagte: »Ich will warten, bis es heller ist.« Bogo ging aus dem Hause. Er steckte das Messer wieder ein.
    Bogo saß vor dem Hause und sagte: »Ich muß der Schwester den Penis abschneiden!« Bogo sagte: »Nein, ich muß die Schwester töten!« Bogo zog das Messer wieder heraus. Bogo trat zu dem Beischläfer. Bogo sagte: »Ich muß diese Schwester töten.« Bogo betrachtete den Beischläfer und sagte: »Ich muß warten, bis es noch etwas heller ist.« Bogo ging aus dem Hause. Draußen steckte er das Messer wieder ein.
    Nach einiger Zeit kam die junge Frau vom Wasser zurück. Bogo kam seiner Frau entgegen und sagte: »Deine Schwester hat ja einen Penis!« Die junge Frau schrie auf! Die junge Frau rief: »Was sagst du, meine Schwester soll einen Penis haben? Das habe ich noch nicht gesehen! Das habe ich noch nicht gehört!« Die junge Frau warf den Topf mit Wasser hin. Sie schrie. Alle Leute kamen aus den Häusern. Die junge Frau schrie: »Hört nur, ich habe eine Schwester mit einem Penis!« Die Leute sagten: »Das ist unangenehm, daß deine Schwester einen Penis hat. Schicke sie weg!« Andere Leute sagten: »Ja, es gibt Frauen, die auch einen Penis haben. Aber sie können nichts damit machen.«
    Der Beischläfer war aufgewacht. Er hatte sein Kleid umgenommen. Bogo fragte ihn: »Kannst du, meine Schwägerin, mit dem Penis etwas machen?« Der Beischläfer sagte: »Nein, ich kann mit diesem Penis nichts machen, denn er ist niemals stark.« Bogo sagte: »Dann ist es gut. Dann können wir zusammen Weiterreisen.«
    Der Beischläfer besuchte die junge Frau oft. Die junge Frau gebar bald zwei Kinder. Es waren ein Junge und ein Mädchen.

Der Blutschänder
    Nupe
    Eine junge Frau ward schwanger. Sie gebar einen Sohn. Er war bei der Geburt ein ausgewachsener Mann. Der Sohn sagte zu seiner Mutter: »Hier gebe ich dir 3000 Kauri. Gehe hin und rufe mir eine Frau, daß ich mit ihr schlafe.« Die Mutter nahm die 3000 Kauri. Sie wollte eine Frau rufen. Sie begegnete einem Mann. Sie schuldete dem Manne 3000 Kauri. Der Mann sah das Geld in ihrer Hand. Der Mann nahm ihr die 3000 Kauri ab und sagte: »Du schuldest mir diese 3000 Kauri. Ich nehme das Geld.« Die Frau sagte: »Nimm das Geld nicht. Laß mir das Geld. Das Geld gehört nicht mir. Es gehört meinem Sohn. Mein Sohn sandte mich, daß ich eine Frau für ihn suche, die mit ihm schlafe.« Der Mann sagte: »Es ist mir gleich.« Der Mann behielt das Geld. Der Mann ging mit dem Geld fort.
    Die Mutter kam nach Hause. Der Sohn fragte sie: »Hast du die Frau?« Die Mutter sagte: »Die Frau wird in fünf Tagen kommen, um mit dir zu schlafen.« Als fünf Tage verstrichen waren, fragte der Sohn: »Wo ist die Frau, die mit mir schlafen will?« Die Mutter sagte: »Die Frau wird heute abend zu dir kommen.« Die Mutter selbst hatte die Menstruation gehabt. Die Mutter wusch sich am Abend gut. Sie zog sich gewaschene Kleider an. Abends legte sich der Sohn auf sein Bett. Als es Nacht geworden war, kam die Mutter zu ihm herein. Der Sohn fragte: »Wer ist da?« Die Mutter antwortete nicht. Der Sohn wollte das Feuer anblasen. Die Mutter ergriff den Wasserkessel und goß Wasser über das Feuer. Dann legte sich die Mutter auf eine Matte neben der Tür nieder.
    Nach Mitternacht stand der Sohn auf und ging zu der Frau, die in seinem Hause nahe der Tür lag. Er beschlief die Frau. Er beschlief seine Mutter. Dann ging er zurück und legte sich wieder

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