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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Die sechs Hexer trabten auf einem schwarzen, pferdeähnlichen Geschöpf mit Rüstung und zwei Hörnern am Kopf bestückt, starke Tiere, die das Land Barabur hervorbrachte. Sie waren sehr seltene Geschöpfe, dunkle Magie floss durch ihre Adern. Die Hexer teilten sich in drei Gruppen, einst nannten sich die abtrünnigen Druiden Rurin und Kahli, Maiko und Goltar sowie Tulum und Schmaik.
    Die finsteren Diener wurden begleitet von einer achthundert Mann starken Goblin-Streitmacht, die Blutbrigaden trieben ihre schwer bewaffneten Krieger an, begleitet von dumpfen Kriegstrommeln, die weit ins Land dröhnten.
    Zufrieden starrten die rubin-funkelnden Augen des dunklen Herrschers in die Dunkelheit.
    Ihm ging ein Gedanke nicht aus dem Kopf, der Mischling musste entweder einen guten Unterschlupf haben oder er war sich seiner Herkunft nicht einmal bewusst, dass er der Auserwählte war.
     
    Des Dunklen Würfel würden bald fallen, er war seinem Ziel nahe, die Pforte würde ihm nicht mehr lange standhalten können, die Länder würden fallen, das dunkle Reich errichtet werden. Zeit war unbedeutend, Rückschläge ärgerlich wie vor zwanzig Jahren. Das Kind befand sich schon so gut wie in seinen Händen, aber das Kind und die Königin kamen nie in Barabur an.
    Hadros Reich war gefallen, der König ausgelöscht, doch sein Erbe war entkommen, der Dunkle ließ nach dem verschollenen Trupp Goblins suchen, seine Diener fanden jedoch nur die tote Königin, kein Kind. Die gesamte Schlucht war durch ein Erdbeben verschüttet worden.
    Damals verschwendete der Dunkle darüber keine großen Gedanken, denn ihm wurde eine lästige Arbeit abgenommen, getötet hätte er das Kind und die Königin so oder so. Er schickte seinen besten Diener, den schwarzen Engel Losdan, in die Schlucht. Dieser sollte nach dem Leichnam des Kindes suchen.
    Diese Aufgabe dauerte Monate, aber sie fanden keinen Säugling. Erst in diesem Moment begriff der Dunkle, was für einen schrecklichen und leichtsinnigen Fehler er begangen hatte.
    Anstatt damals dem Trupp zu befehlen, beide, das Kind und die Königin, zu töten, ließ er sie von einfachen Brigade-Goblins zu sich transportieren, ohne einen mächtigen Hexer. Er konnte nur erahnen, was in jener Nacht passiert war, aber er ahnte, ein Erdbeben durch Magie heraufbeschworen, wäre ihm im Lande Barabur nicht weiter aufgefallen.
    Der Dunkle liebte das Grollen und Beben seines Landes Barabur, ihn hatte jemand getäuscht und dieser Jemand war mindestens eben so mächtig wie seine Hexer, interessant!
    Ein boshaftes grünes Glimmern verstärkte den magischen Nebel, welcher Narr würde sich ihm in den Weg stellen?
    Nur Druiden wären dazu in der Lage. Diese Erkenntnis formte weiteren Hass, den der Dunkle wie ein Schwamm in sich aufsog, selbstsicher lachte er hasserfüllt von der Brüstung, erregt schaute die Gestalt auf das Land Barabur. So würde bald ganz Morin aussehen, alles würde zu Staub zermahlen sein, dann löste sich die Erscheinung des Dunklen auf.
    Lorbo verabschiedete sich von seinem Onkel Gotar, reichte ihm verlegen die Hand. Gotar zog seinen Jungen an sich, drückte ihn, schaute ihn mit Tränen in den Augen an und sagte: »Mein Junge, halt die Ohren steif und hör auf das, was dir deine Gefährten beizubringen   versuchen. Du wirst eine Menge Neues lernen und erfahren. Sorge dich nicht um mich, wir werden uns bald wiedersehen.«
    Lorbo nickte und versprach seinem Onkel auf sich aufzupassen, Landurin räusperte sich: »Also, auf gehts, brechen wir auf.« Gemeinsam verließ die Gruppe Lorbos Haus. Es war um Mitternacht, Landurin führte die Gruppe an, gefolgt von den Zwelfs, danach kam der Zwerg, dann der Mensch, Dragon, der Elb, als Letzter.
    Landurin versammelte die Gruppe noch kurz auf dem Hof, ruhig und gelassen flüsterte er: »Wir werden auf direktem Wege nach Gons Klamm marschieren. Das ist zirka drei Wegstunden von hier entfernt, wir sollten uns ruhig verhalten, also sprecht so wenig wie möglich. Dragon, du bist die Vorhut, ich führe die Gruppe.«
    Dragon nickte und sprintete nach Elbenart geräuschlos davon, Landurin wartete etwa zwei Minuten, schaute gegen den Himmel, der wolkenverhangen und finster auf sie herab blickte. Es war Mitternacht, die Schwärze empfing sie. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Augen an die Nacht gewöhnt hatten, Landurin wartete eine Weile, dann sprach er: »Also, folgt mir.« Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Gons Klamm. Sie marschierten eine halbe Stunde, kamen

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