Das Schattenreich von Morin
mächtige Oberarme, eine beeindruckende Gestalt, bis auf die Zähne bewaffnet. Lorbo sah auf Anhieb mindestens zehn Waffen, zwei Dolche am Gürtel sowie ein Kurzschwert ähnlich dem von Dragon, nur schwerer und breiter, auf dem Rücken, ein mächtiges Breitschwert, geschnürt an den Gelenken seiner mächtigen Arme trug er ein Bolzenschussgerät, das Lorbo jedoch noch nicht kannte, und er starrte auf diese. Mandor reichte schweigend dem Jungen die Hand, hielt sie fest und sagte: »Mein Name ist Mandor aus der Königstadt Phanthor.«
Mandor sah, wie Lorbo auf seine Handgelenke schaute. »Junger Mann, die wirst du noch oft zu sehen bekommen, gegen die Goblins leisten sie gute Dienste, du wirst von mir lernen, wie man sie am besten im Kampf benutzt.«
Gotar betrachtete seine Gäste, ein erster Blick und er konnte sie einschätzen, die meisten waren erfahrene Männer, die das eine oder andere Gefecht schon gefochten hatten. Ihre Kleidung ließ darauf schließen, dass unter ihnen Fährtenleser, Grenzmänner oder Soldaten waren, bei den Zwelfs verhielt es sich anders, aus welchem Grund sie Landurin ausgesucht hatte, war ihm unklar. Freundlich räusperte er sich von der Bank mit den Worten: »Der Braten ist gleich fertig«, und forderte nun die übrig gebliebenen Gäste auf, sich zu den anderen zu setzen.
Die Gäste ließen sich nicht lange bitten und ein jeder von ihnen schlug sich den Wanst voll. Lorbo hatte nur wenig Appetit und beobachtete seine neu gewonnenen Freunde, dabei dachte er ziemlich aufgewühlt, wie es nun weitergehen würde. Landurin war als Erster fertig, zündete wie gewöhnlich seine Pfeife an und paffte genüsslich den Rauch ein. Ruhig stand er auf und stützte sich mit beiden Händen am Tisch ab. »Meine Freunde, was wir jetzt zu besprechen haben, wird wichtig in den nächsten Monaten sein.«
Landurin fragte Dragon: »Hast du ein geeignetes Versteck für uns gefunden, in dem wir unerkannt sein werden?«
Dragon erwiderte: »Ja und nein. Etwa eine Wegstunde von hier gibt es eine kleine Schlucht mit Höhlen, gut zu verteidigen, schwer zu finden für nicht Einheimische und genau das wird die Frage sein an Gotar und Lorbo, wer kennt die Schlucht?
Wie dicht ist die Umgebung von einem bis zwei Tagesmärschen besiedelt?«
Gotar erwiderte: »Zwei Wegstunden von hier gibt es nur noch die Forellenfarm, ansonsten keine Anwohner oder Nachbarn. Ich selber war erst zweimal an der Schlucht, seit ich vor fünfundzwanzig Jahren hierher zog. – Lorbo, was ist mit deinem Freund Kaipan?« »Ja, er kennt diese Schlucht, aber auch er ist älter geworden, er kommt nur noch selten, er hat den Hof seines Vaters übernommen, ich meine, selbst wenn wir von ihm entdeckt werden, er wird schweigen.
Aber warum ist das so wichtig? Ich denke, der Dunkle weiß nichts von meiner Existenz?« »Nun, er weiß sehr wohl von deiner Existenz, er weiß nur nicht, wo du dich befindest. Er hat seine Hexer ausgesandt um dich zu jagen, dich zu finden, dich zu vernichten, es sind immer zwei von ihnen, niemals alleine.
Sie suchen dich schon, seit der Dunkle von den Hexern einige Schriften aus der Kammer des Lichts geraubt hat. Er weiß von dir, und er hat noch andere Geschöpfe, die ihm dienen.« »Mmh!«
»Also ich schlage vor, dass wir dann für die Monate diesen Unterschlupf wählen.«
Mandor sprach: »Nun haben wir uns entschieden, was meint ihr, Zwelfs, und Habita, mein Freund, dazu?«
Habita grinste in seinen Bart und erwiderte: »Von je her haben wir in Höhlen und Minen gearbeitet, mir kommt das sehr gelegen und so kann ich Lorbo die Schwertschmiedekunst lehren und mit ihm sein eigenes Schwert schmieden.«
Die beiden Zwelfs, Fobo und Robo, nickten zustimmend und Robo sagte: »Dann lasst es uns angehen, wir sollten aber für die Höhlen es uns behaglich machen, wie sieht es mit Vorrat aus? Lebensmittel, Fleisch, Gewürze, Brot, wichtig die Betten.«
Die beiden Zwelfs grinsten nun selber, Dragon erwiderte: »Oh! Ihr Zwelfs, bei euch geht nichts über Gemütlichkeit, aber keine Sorge, die Betten baue ich mit Mandor, Habita wird die Esse fürs Schmieden vorbereiten, Vorrat gibt uns der Wald und Gotar wird uns mit Brot, Käse und Milch versorgen.«
»Und so wollen wir es halten, ich würde vorschlagen, wir fangen noch heute an, holt eure Sachen«, sprach Landurin.
Der Bund der fünf Besucher öffnete die runde Eichentür, trat hinaus und holt seine Rucksäcke, ein jeder trug einen Leinensack in den Raum.
Lorbo und Gotar sahen,
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