Das Schattenreich von Morin
versteckt, schau auf die Karte, es gibt eine kleine Bucht, dort findet ihr ein taugliches Fischerboot und könnt rasch entkommen. Verwendet dieses jedoch nur im äußersten Notfall .
Es ist in Wirklichkeit meine Zuflucht, wenn die Inseln besetzt werden sollten, ich rechne jedenfalls damit, wann, weiß ich zwar nicht, aber ich denke, es ist bald so weit, vorbereitet muss man sein.«
Landurin nickte, schüttelte dankend Gotars Hand: »Und ich verspreche, dich zu informieren, sollten wir entdeckt werden.
Baut euch einen Warndienst auf, sollten die Inseln besetzt werden.«
»Das ist schon voll im Gange, in Cormar hat man daran schon gedacht und hat Posten an die Küste gesandt, sie werden Beobachtungstürme aufbauen.«
»Das ist gut, es freut mich, dass es in dieser Welt noch Bewohner gibt, die sich um andere kümmern und so sollte es überall sein. Nicht wahr, mein Freund?«
»Ja, so sollte es sein.«
Landurin verabschiedete sich von Gotar, dankte ihm nochmals und ging, holte den Schubkarren aus der Stallung und machte sich auf zu seinen Gefährten nach Gons Klamm.
Er schaute zur Küste und hoffte, dass die Späher des Dunklen ihr Augenmerk auf das Festland richteten, noch ein paar Monate, betete er inständig seine Ahnen an. Eins war ihm klar, sie mussten sich mit Lorbos Ausbildung beeilen.
Landurin verabschiedete sich mit einem Wink, nahm den Schubkarren und zog von dannen. Gotar blickte Landurin hinterher, was Gotar jedoch Landurin nicht verraten hatte, war, dass er seinen Hof an Verwandte auf dem Festland in der Hafenstadt Cor verkauft hatte.
Er wollte Lorbo auf keinen Fall alleine gegen den Dunklen ziehen lassen, er wusste, sein Ziehsohn war stark, doch Lorbo brauchte jemanden, mit dem er über seine Gefühle reden konnte. Gotar kannte seinen Stiefsohn Lorbo, der sich bis dahin noch nie einer solchen Herausforderung in seinem Leben stellen musste, ging nur ein wenig schief, Lorbo würde daran zerbrechen und das wollte Gotar vermeiden, wenn es möglich war.
Aber Gotar wusste auch, dass Lorbo, selbst wenn sie scheitern würden, nicht alle Schuld tragen konnte. Nur ein Einzelner oder ein Auserwählter war für das Schicksal auf Morin nicht verantwortlich. Große Dinge spielten sich im Hintergrund ab, die Lorbo oder Landurin, der Druide, nicht beeinflussen konnten.
Wichtig für Gotar war, dass, wenn es darauf ankam, er Lorbo in den dunkelsten Zeiten beistehen konnte, um nicht zu wanken.
Gotar hatte sich in den letzten Monaten auf einen raschen Aufbruch gut vorbereitet.
Er hatte viel Zeit damit verbracht, sich Notpläne zurechtzulegen, er hatte alte Kontakte auf dem Festland neu geknüpft. Gotar hatte einige Freunde, die schon lange im Untergrund gegen die Krieger des Dunklen kämpften und diese machte er sich jetzt zunutze. Er vermied es natürlich, Lorbo als Auserwählten zu verraten, aber er kannte einige Gruppen, die, wenn es darauf ankam, ihnen Unterschlupf gewähren würden. Ebenso konnten diese dafür sorgen, dass sie unentdeckt durch die besetzten Länder reisen konnten.
Gotar vermied es jedoch, den anderen Gefährten davon zu erzählen, es war für ihn eine Trumpfkarte, die er zu gegebener Zeit ziehen konnte. Eines hatte er jedenfalls geplant, sollte ihnen auf dem Festland aufgelauert werden, so hatten sie Verbündete, die wussten, wo sie waren und ihnen Rückendeckung gaben.
Gotar nahm sich vor, mit Lorbo darüber zu reden, ihn einzuweihen, ein Standbein mehr war immer besser.
Gotar ging ins Haus zurück, setzte sich an seinen Kamin, holte sein altes Schwert hervor und machte sich daran, die Klinge neu zu schärfen, es würde ihm gute Dienste leisten.
Er nannte es Wetzer, ein Schwert, das er von Dolan, dem Elbenkönig, für seine treuen Dienste erhalten hatte.
Landurin marschierte ohne lange Umwege nach Gons Klamm zu seinen Gefährten, er beobachtete seine Umgebung, achtete auf Kleinigkeiten, lauschte, hörte, um sicher zu sein. Beruhigt, nichts wahrzunehmen, kam er rasch nach Gons Klamm in die kleine Schlucht. Die Holzkarre knarrte hin und wieder durch die Last, er sah seine Freunde vor dem Höhleneingang sitzen.
Die beiden Zwelfs spielten auf einer Reihen-Flöte ein lustiges Lied, das in vielen Dörfern bei Dorffeiern gespielt wurde.
Habita klatschte dabei mit seinen Händen im Takt, Robo, einer der Zwillinge, tanzte ausgelassen in der Runde, Lorbo lachte ausgelassen, Landurin kam und ärgerte sich, dass seine Gefährten so leichtsinnig waren, doch er ließ sich nichts anmerken und
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