Das Schattenreich von Morin
sagte zu sich selbst, sie werden bald nicht mehr viel zu feiern haben, wenn es losgeht. Also ließ er sie gewähren und war eigentlich froh darüber, dass bis jetzt alles gut gegangen war.
Landurin setzte den Schubkarren ab, reichte Habita den gefüllten Beutel mit Möhrchen und Knollen. »Hier, für dein Süppchen, Gotar hat uns noch andere Lebensmittel eingepackt.« Mandor half beim Entladen der Schubkarre, brachte das Mehl, die Äpfel sowie das Salz und Speck in die Höhle, stand auf, bedankte sich bei Landurin und machte sich daran, sein Süppchen zu kochen.
Der Zwerg schmorte das Gemüse an, Knollen und Möhrchen salzte er, goss Wasser auf, nahm reichlich Kräuter sowie einen schönen Speckstreifen, es roch herrlich nach geschmorten Enten und nach duftender Suppe.
Lorbo fragte Landurin: »Wie geht es meinen Vater?« »Es geht ihm gut, ich soll dich von ihm grüßen.«
»Wann werde ich ihn wiedersehen?«
»Nun, er wird hin und wieder zu uns stoßen, wenn du möchtest, können wir ihn auch gerne nachts besuchen.«
Lorbo nickte, Habita rief aus der Höhle. »Ich glaube, wir sollten essen, es ist alles fertig.« Die Freunde ließen sich nicht lange bitten und setzten sich an die Feuerstelle. Ein jeder bekam eine knusprig gebratene Ente, einen Apfel, einen Becher gefüllt mit Suppe und reichlich Brot gereicht, ein echtes Festmahl hatten die Zwelfs und der Zwerg zubereitet.
Es war ein geselliger Abend, sie lachten, spaßten miteinander, Lorbo schrieb an seinem Tagebuch mitten in der Gruppe, ließ sich ablenken, aber die Feder lief gut und er schrieb mindestens fünf Seiten. Der Abend war zur Nacht geworden und so langsam verabschiedete sich einer nach dem anderen und ging zu Bett.
Lorbo blieb als Einziger an der Feuerstelle sitzen und schrieb noch eine Weile, grübelte nach, verbesserte hier und da an seinen Landkarten und freute sich über den morgigen Tag.
Lorbo gähnte und merkte, wie müde er wurde, er nahm noch ein paar Holzscheite und legte sie ins Feuer, sah zu dem Höhleneingang und sah den Zwerg Habita.
Habita war als Einziger noch wach, er hatte wieder einmal die Nachtwache übernommen, Lorbo ging zum Höhleneingang, setzte sich noch kurz zu Habita. »Du hast wieder mal Nachtwache, wie mir scheint, soll ich sie heute mal übernehmen?«, bot Lorbo an. »Nein, mein Junge, wir Zwerge brauchen nicht so viel Schlaf, es wird morgen ein harter Tag für dich beginnen, ruh dich aus und geh zu Bett.«
Lorbo stand auf, wollte sich verabschieden mit den Worten: »Gute Nacht.« »Ja, gute Nacht«, antwortete Habita. »Warte noch einen Augenblick, ich habe etwas für dich, es ist mein persönliches Skizzenbuch über die Waffen, die ich geschmiedet habe, vielleicht findest du Anregungen, wie dein Schwert einmal aussehen soll.«
Habita reichte ihm das kleine Büchlein mit Skizzen. »Lorbo, aber verlier es nicht, es ist kostbar, es sind auch ein paar Königsschwerter darunter, die ich einst geschmiedet habe.« Lorbo nahm das bewundernswerte, wertvolle Buch entgegen. »Also, gute Nacht, und danke schön für deine Unterstützung.«
Habita blickte gegen den Sternenhimmel. »Ja, gute Nacht, junger Freund.«
Am nächsten Morgen standen alle früh auf, Dragon und Mandor weckten Lorbo, sie warteten, bis er sein Frühstück eingenommen hatte und nahmen Lorbos Waffenausbildung auf.
Dragon nahm seine Waffen, reihte sie auf dem Boden auf. Mandor tat dasselbe und reihte noch einige Waffen von Habita hinzu.
»So«, sagte Dragon, »was du hier siehst, sind die wichtigsten Waffen, mit denen du dich vertraut machen solltest.« Er zählte nach und nach die Waffen auf, angefangen von den Dolchen, Schwertern, Einhänder, Zweihänder, Streitaxt, Wurfaxt, Pike und Streitkloben.
»Wie du siehst, hat jedes Volk und ein jeder Träger unterschiedliche Waffen.
Sie alle haben ein anderes Aussehen und das hat gute Gründe.« Dragon und Mandor erklärten die Vorteile der einzelnen Waffen, wie man sie benutzt, aber das meiste war Theorie. Lorbo versuchte sich viel zu merken, vieles gab Sinn, anderes nicht. Landurin kam am späten Nachmittag zu den dreien und sprach mit ihnen über das, was Gotar, Lorbos Onkel, gehört hatte.
»Lorbo, wir haben nur noch wenig Zeit, wir müssen deine Ausbildung schnell vorantreiben, du wirst ab heute Abend mit mir Kampf-Magie sowie Schutz-Magie üben und lernen.
Ich werde dir ohne Umwege versuchen, alles Nötige beizubringen, tagsüber wirst du mit Dragon und Mandor weiter in der Waffenkunde sowie
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