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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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einfach doch das Leben schien, ganz anders als in den großen Städten seiner Heimat. Fast ein wenig neidisch betrachtete er den Jungen neben ihm.
    Zur Mitternacht verabschiedeten sich einige der Nomaden, man brachte den Gästen ihre Rucksäcke und Schlafdecken und ließ sie schließlich alleine.
    Am nächsten Tag, es war später Morgen, Mandor und Landurin hatten gut geschlafen, brachen sie auf. Freundlich wurden sie verabschiedet, man reichte ihnen für ihren Proviant getrocknetes Büffelfleisch und frisches Wasser, die ganze Sippe winkte ihnen zum Abschied.
    Die Route würde sie nahe an die Wüste bringen, Landurin meinte: »Sollten wir es bis dahin geschafft haben, werden wir uns westlich ins Waldland Horraj begeben, von dort müssten wir relativ sicher die Ebene von Kolmar erreichen.
    Was meinst du?« Mandor nickte. »Mmh, darüber mach ich mir weniger Gedanken, ich habe ein ungutes Gefühl, mein Vater hat mich verbannt, das weißt du, ich kann dir keinen Schutz versprechen.
    Was machen wir, wenn er uns durch seine Verblendung durch meine Stiefmutter und meinen Stiefbruder festsetzt oder gar einkerkert, um uns an den Dunklen auszuliefern, um mit ihm gemeinsame Sache zu machen?«
    »Du unterschätzt die Macht des Blutes, er wird seinen Sohn solchem Schicksal nicht aussetzen und die Pest räuchert man am besten aus, listig müssen wir sein, entlarven wir deinen Stiefbruder und deine Stiefmutter.
    Mir wird schon etwas einfallen, dunkler Zauber ist auf deinen Vater gelegt worden.«
     
    »Ich mache mir eher Sorgen um Lorbo, er muss sein Ziel erreichen, dies ist das Wichtigste, wenn uns das Glück hold ist, werden wir uns wiedersehen, ich hoffe es.«
    Zur späten Stunde sattelten sie ihre Pferde ab, sie waren weit gekommen.
    Zwei Tagesritte entfernt, nahe der Wüste Ramna, das Klima änderte sich.
    Die Landschaft wurde karger, zusehends verging die immer grüne Landschaft, karg und trist, einige wenige Pflanzen konnten diesem Klima trotzen, Koniferen sowie robuste Farnpflanzen begleiteten ihren Weg.
    Mandor wollte Feuer für die Nacht machen, es würde bitterkalt werden, während tagsüber die Temperaturen anstiegen. Fast glutartig brannte die Sonne, doch Landurin meinte: »Nein, die Wüste ist nicht bevölkert, doch wir sind nahe der Kampfgebietslinie, wir könnten entdeckt werden.
    Wir sollten uns schlafen legen, es wird unbehaglich werden, aber morgen ist ein –« Landurin stoppte mitten im Satz, die Pferde gingen durch, Mandor zog sein Schwert, aus der Dämmerung schoss ein großer Schatten hervor, ein riesiger Kolpa-Bär.
    Dessen Augen leuchteten rot auf, sein Fell schimmerte in den Farben Gelb und Schwarz, aggressiv fletschte er die Zähne, Landurin erkannte, dieser Bär war nicht seiner selbst, jemand kontrollierte ihn.
    Er stand unter dem Einfluss des Dunklen, er spürte seinen Geist, Kälte, grauenhafte Kälte. Landurin aktivierte seinen Stab und schrie: »Mandor, hier kannst du nichts mit deinem Schwert ausrichten!«
    »Bring dich in Sicherheit!«
    »Rasch!«
    Der Bär kam drohend auf den Druiden zu, seine Augen funkelten vor Hass.
    Landurin zog zur Rechten sein Schwert, links schwang er seinen Zauberstab Pagray und beschwörte die Magie des Geistes auf, der Bär war besessen von dem dunklen Geist. Landurin schrie einige schnelle Beschwörungsformeln:
    »Pelantus, santaras, hantoz!
    Bei den fünf Elementen Feuer, Erde, Wasser, Wind und Geist, verlass dieses Geschöpf!
    Hinweg nach Barabur!«
    Landurin schleuderte seinen Stab in die Luft und wie aus Geisterhand wurde der Bär von einem starken Ruck erfasst, doch das Glühen in seinen Augen verstärkte sich.
     
    »Teufelsbrut!
    Noch bist du nicht soweit, deine Macht ist hier begrenzt!« Eine Bewegung mit dem Stab ließ den Bär acht Fuß in die Höhe schnellen, mit voller Wucht schmetterte er ihn gegen einen nahe liegenden Felsen. Ein Krachen, ein röchelnder Laut und der Bär brach zusammen. Der Atem des Bären ging flach, ein fernes Heulen des Windes, das einem Lachen glich, hörte man von Weitem.
    Landurin spürte, es war vorbei. Mandor sprang herbei mit gezücktem Schwert und wollte dem Bären den Todesstoß versetzen.
    Landurin stoppte ihn: »Lass gut sein.« Kaum sagte er dies, rappelte sich der getigerte Kolpa-Bär auf und verschwand wie jedes aufgeschreckte Wildtier.
    »Siehst du, es ist vorbei.«
    Mandor schüttelte den Kopf. »Aber hier am Rande der Wüste einen Kolpa-Bär, so weit südlich?«
    »Der Dunkle vermag, wie jeder Zauberer, sich die

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