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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Einfluss wie früher, er ist kaltgestellt, hält sich bedeckt.«
    »Verstehe, nun, überbring ihm eine Nachricht, gegen Mitternacht soll er hier eintreffen, ich möchte mit ihm sprechen, gib diesen Silberling Pauluki, mehr braucht Ihr nicht zu tun.
    Ich vergaß, wenn sich jemand nach uns erkundigt, ich bin Händler, mein Freund, mmh«, Landurin lächelte, »Gaukler, mehr nicht.«
    Der Wirt nickte, wollte zur Tür, drehte sich um: »Verzeiht!« Überglücklich drückte und schüttelte er Mandors Hand. »Ich hoffe, von nun an kommen bessere Zeiten für euch und für uns.
    Ihr habt sicher Hunger, zum Mittag gibt es Schweinerollbraten und deftige Erdknödel, wollt ihr im Zimmer speisen oder im Gastraum?«
    »Im Gastraum«, erwiderte Landurin. »Ein dunkles Eck, man hört dort die interessantesten Neuigkeiten.«
    »Oh ja, verzeiht, wie heißt Ihr?« »Landurin, Herr Ebersbach.«
    »Nun, es freut mich, einen Freund des Prinzen zu bewirten und ihr habt Recht, das Bier und der Wein macht manche Zunge lockerer, als sie sein sollte.
    Ruft nach mir, wenn ihr mich braucht«, er öffnete die Tür und ließ die beiden allein.
    Es war gegen Mittag, sie begaben sich in den Schank- und Gastraum, nahmen in einer dunklen Nische Platz, die früher mal ein Bett gewesen war, anstatt Matratze waren dort Sitzbänke eingelassen worden.
    In der Mitte stand ein alter, uriger Tisch, gemeinsam warteten sie auf das Essen, einige Kaufleute und Handwerker hatten sich eingefunden und tratschten über Geschäfte und so manch anderes.
     
    Landurin und Mandor genossen ihren Bohlhan und unterhielten sich mehr zum Schein, so fielen sie nicht weiter auf.
    Landurin strich sich den würzigen Schaum vom Mund: »In schlechten wie in guten Tagen, eines bleibt, der Geschmack eines gut gebrauten Bohlhan.«
    Mandor prostete Landurin zu: »Was meinst du, wie sollten wir weiter vorgehen?«
    »Wir hören uns erst mal um, was die Leute sich erzählen, heute Abend werden wir uns einen genehmigen.«
    »Betrunkene berichten viel, weißt du, was ich meine?«
    Es dauerte nicht lange, während sie sich unterhielten, und eine Dienstmagd brachte auf einem großen Tablett einen großen Schweinerollbraten mit knuspriger Kruste, eine Schüssel voll mit Erdäpfelknödel, etwas Kraut und Soße.
    Schnell und routiniert servierte sie das Essen. »Ich hoffe, ihr habt großen Appetit und Hunger mitgebracht.«
    »Oh ja, gute Frau«, … antwortete Landurin, »eure Speise duftet köstlich.«
    Landurin lief schon das Wasser im Munde zusammen, die Magd wünschte noch einmal »einen guten Appetit« und kümmerte sich um weitere Gäste.
    Mandor klatschte in die Hände. »Na dann!« Er nahm das Messer und schnitt den Rollbraten portionsgerecht zu, während Landurin die Knödel, das Kraut sowie die Soße auf den Tontellern verteilte.
    Sie ließen sich Zeit mit dem Essen, genossen dieses, bestellten dazwischen für jeden noch ein Krug Bolhan. Mit einem deftigen Rülpser beendete Mandor sein Mahl. »Ich bin satter als satt.« Zufrieden klatschte er sich mit den Händen auf seinen Wams.
    Landurin rülpste nun auch, grinste. »Ja, das tat gut.« Er zündete sich seine Pfeife an, die Magd kam, um abzuräumen. Die beiden lobten die Köchin, gaben ihr ein kleines Trinkgeld und bestellten für jeden einen Gebrannten, der den Magen aufräumte.
    Es war schon Nachmittag geworden. »Wann kommt Pauluki? Wer ist dieser Mann?« »Nun«, antwortete Mandor, »er war einst der Vertraute und Berater meines Vaters, er kann uns wichtige Dinge berichten.
    Sagen wir so, er ist kaltgestellt worden, ich nehme an, meine Stiefmutter und Stiefbruder sehen in ihm keine Gefahr.«
    »Können wir ihm denn wirklich trauen?« »Japt, darauf gebe ich dir mein Wort, er hat mich ausgebildet als ich ein junger Knabe war, ich habe ihm vieles zu verdanken.
     
    Als ich verbannt worden bin, war er es, der mich verteidigte, doch mein Vater schien schon verblendet.«
    »Wie dem auch sei, wir sollten auf jeden Fall herausbekommen, ob dein Vater in der Öffentlichkeit zu sehen ist.«
    »Wieso?«, fragte Mandor. »Ich will dir keine Sorge bereiten, aber wenn er sich in der Öffentlichkeit zeigt, bedeutet das zum einen, dass er wohlauf ist und immer noch der König ist oder eben eine Königsmarionette, sollte jedoch ihn in den letzten zwei Jahren niemand zu Gesicht bekommen haben, so mach ich mir ernsthaft Sorgen, verstehst du?
    Was ich meine ist, einen Sturz oder einen Staatsstreich würde ich so planen, erst kaltstellen, dann um die

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