Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
Vom Netzwerk:
mehr aufhalten. Auch kein Paladin.«
    »Aber warum? Wozu all das?«, fragte Tristan. Die Grausamkeit des Adepten verstörte ihn.
    »Euer Amulett verleiht meinem Vater bereits große Macht. Doch wenn er auch noch das Amulett der Nekromanten erlangt, mit dem er einst in diese Welt kam, wird er wahrhaftig über die Macht eines Totengottes gebieten. Wir werden auf den Kontinent ziehen und das Amulett finden. Dank dieser Armee wird niemand uns aufhalten, auch wenn die Leichen der untoten Paladine lange verrottet sind.«
    Die Oger unten in der Gruppe zerrten weitere Wolfsmenschenjunge herbei. Tristan drehte sich von der Grube weg, um das Brandmarken nicht mitansehen zu müssen. Im gleichen Moment trat ein Oger mit einer Fackel zu Nergal und grunzte dem Adepten etwas zu.

    Martin und die anderen waren vielleicht fünfzehn Meter entfernt hinter Stalagmiten geduckt. Jeden Moment musste das Feuerfass explodieren.
    Plötzlich sog Tiana hörbar die Luft ein. »Ihr Götter, das ist Tristan.«
    Martins Kopf fuhr hoch. Die Fackel eines Ogers beschien das Gesicht des zweiten Menschen, das nun ihnen zugewandt war. Klar zu erkennen war es nicht, aber die Frisur und das schmale Gesicht kamen Martin vertraut vor. »Tu irgendwas«, zischte er Tiana zu.
    Da explodierte das Fass bereits.

    Tristan bekam einen Stoß vor die Brust, der ihm die Luft aus den Lungen trieb und ihn nach hinten stolpern ließ. Da er nah an der Grube gestanden hatte, fiel er – und gleichzeitig schien sich die Zeit zu dehnen, lief alles wie in Zeitlupe ab. Er hörte eine Explosion, sah, wie auch der Adept und der Oger in die Luft geschleudert wurden. Splitter schwirrten durch die Gegend – und Pfeile. Tristan sah einen knapp an sich vorbeifliegen und konnte sogar vage die Runen erkennen. Er selbst war aber schon auf dem Weg in die Grube, die Pfeile zischten über ihn hinweg. Der Adept wurde hingegen getroffen.
    Das Geschehen beschleunigte sich wieder und Tristan prallte hart auf den Boden der Grube.

    Kaum dass die Detonation verklungen war, ließ Martin alle Vorsicht fahren und sprang aus der Deckung. Mit langen Sätzen eilte er auf die Grube zu, erschlug einen Oger, der knapp außerhalb des Explosionsradius gestanden hatte, und erreichte den Rand der Grube. Rasch sah er sich um, entdeckte Tristan, der auf einigen Welpen gelandet war, bemerkte aber auch die beiden Oger, die die Jungen gebrandmarkt hatten. Noch standen die Kreaturen verwundert da und verstanden nicht, was los war, doch das würde sicher nicht lange so bleiben.
    »Sichert den Aufgang«, rief Martin über die Schulter und deutete auf die Leiter, die aus der Grube führte. Dann sprang er hinab.

    Sterne tanzen vor Tristans Augen, doch allmählich klärte sich sein Blick. Um ihn herum heulten Dutzende Welpen und er lag auf etwas Warmem, das an seinem Kopf klebte. Mühsam drehte er sich auf die Seite und fuhr erschrocken zurück, als er erkannte, dass der zerquetschte Leib eines Welpen ihn davor bewahrt hatte, sich den Schädel am Boden der Grube zu zertrümmern. Dafür war Tristans linker Arm beinahe taub. Seine Hände waren jedoch wieder frei, der Fesselzauber des Adepten war gelöst.
    Beim Gedanken an Nergal versuchte Tristan auf die Beine zu kommen, aber sein rechtes Bein gab nach. Der Unterschenkel brannte wie Feuer, als er ihn zu belasten versuchte. Am Boden kauernd suchte er nach einer Waffe. Zauber waren zwecklos, seine Kräfte waren zu schwach, das spürte er.
    Eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes und ein darauf folgender Aufschrei ließen Tristan zur Seite blicken. Jemand war zu ihnen in die Grube gesprungen. Ungläubig erkannte er Martin, der sich mit verzerrtem Gesicht aufrichtete. Er humpelte, sein Fuß war verdreht von der Landung. So würde Martin die beiden Oger kaum aufhalten können, die sich im näherten, während die Welpen ihnen fiepend auswichen.
    Verzweifelt versuchte Tristan noch einmal aufzustehen. Er musste Martin irgendwie helfen. Ein Röcheln links von ihm zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Dort lag Nergal, von Pfeilen gespickt, er regte sich schwach. Und neben ihm lag das Runentuch.
    So schnell er konnte Tristan kroch zu dem Adepten, griff nach dem Runentuch und hob es hoch. Das Amulett fiel heraus und er fing es in der Luft auf. Es war unversehrt. Wie ein Blitz durchfuhren Tristan die Paladinenkräfte, als er es berührte. Schmerzen und Erschöpfung, Verzweiflung und Hilflosigkeit wurden von der Flut an Kraft hinfort gespült. Er spürte das vertraute Pulsieren

Weitere Kostenlose Bücher