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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Noldan trat.
    »Westlich von hier liegt ein Dorf, dort müssen wir Vorräte besorgen«, erwiderte Martin. »Und vor allem Nobos, sonst werden wir viel zu lange brauchen, um Dulbrin zu erreichen. Anschließend ziehen wir weiter nach Westen und dann der Straße folgend durch das Nassoja-Tal bis Kreuzstadt.«
    »Wie lange wird die Reise bis Dulbrin dauern?«, fragte Shurma.
    »Vier, vielleicht fünf Tage, wenn wir die Nobos bekommen«, schätzte Katmar.
    Tristan bemerkte, dass sich auch Banians Katzenfrauen zum Abmarsch bereit machten. Sie saßen schon auf ihren Katzen, berieten sich aber noch. Tristan fiel auf, dass die Tiere nach Süden ausgerichtet waren, so als ob die Nurasi andere Pläne verfolgten als die, die Martin eben dargelegt hatte. »Kommen sie nicht mit?«, fragte er Katmar.
    Der Paladjur zuckte nur die Schultern. »Sieht nicht so aus. Aber sie haben sich schon die ganze Zeit abgesondert und wenig Interesse an unseren Plänen gezeigt.« Katmar machte auf Tristan nicht den Eindruck, als ob er ihr Fortgehen bedauern würde. Erst wollte Tristan etwas erwidern, beeilte sich dann aber, zu den Katzenfrauen zu kommen, ehe sie aufbrachen. Er wollte sich wenigstens von Lissann verabschieden.
    »Ihr wollt nicht mit uns kommen?«, sprach er die Nurasi an. Da zumindest die aus Banians Gefolge ihre Masken trugen, tat er sich schwer, sie auseinanderzuhalten.
    »Nesslaja will es so.« Tristan erkannte Lissanns Stimme und ihrem Tonfall war zu entnehmen, dass sie mit der Entscheidung ganz und gar nicht einverstanden war.
    »Wir müssen unsere Sippe vom Tod unseres Runenmeisters unterrichten«, argumentierte Nesslaja, ihre tiefe Stimme war ebenso unverkennbar. »Wir müssen uns einer anderen Sippe anschließen und werden tun, was unser neuer Meister uns befiehlt.« Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den anderen.
    Lissann schnaubte. »Meister Banian ist für uns gestorben. Ich will keinen neuen, ich will ihn rächen.«
    Nesslaja seufzte und Tristan erahnte, dass die Diskussion schon länger andauerte. »So geh mit ihnen, Schwester. Leb wohl.« Die großgewachsene Jägerin hob die Hand und auf ein Zeichen galoppierte die Gruppe davon, nur Lissann und die drei Katzenfrauen der anderen Sippe blieben zurück.«
    »Was ist mit euch?«, fragte Lissann herausfordernd an die drei gewandt. »Wohin geht ihr?«
    »Die Gnomin führt uns zurück in die Unterwelt. Meister Salamus ist noch nicht gefunden«, antwortete eine, deren Gesicht wegen einer großflächigen Verbrennung furchtbar anzusehen war.
    »Eine Schande«, zischte Lissann, während sie ihren Schwestern nachsah. Ihr sonst so unerschütterlicher Gleichmut schien ihr gänzlich abhandengekommen zu sein. »Da versklaven die Nekromanten eine ganze Sippe, töten unseren Meister und ich werde die einzige unseres Volkes sein, die gegen die Tyrannen zu Felde zieht.«
    Sie gab den drei anderen Katzenfrauen keine Gelegenheit zu antworten, sondern dirigierte ihre Katze stattdessen zum Bach, um sie noch einmal zu tränken.

    In dem nahen Dorf hatte sich die Kunde von einer großen Gruppe Wolfsmenschen schon herumgesprochen und so fanden sie es am frühen Nachmittag verlassen vor. Die Bewohner waren geflohen und hatten alles zurückgelassen. Martin ließ nur das Nötigste an Proviant mitnehmen und sorgte energisch für Ordnung, als einige der Wolfsmenschen ein Bauernhaus plündern wollten. Widerwillig knurrend gaben die Kreaturen klein bei.
    In einem Stall entdeckte Katmar sieben Nobos und nahm sie mit. Tristan hatte deswegen ein schlechtes Gewissen, aber Katmar zuckte nur die Achseln, als der Junge seine Bedenken äußerte. »Wir bezahlen mit unserem Blut, das wir bei Dulbrin vergießen. Wenn wir die Schlacht gegen die Nekromanten verlieren, sind sieben verlorene Nobos das geringste Problem dieser Bauern.«
    Als sie das Dorf wenig später verließen, nahmen sie sich kurz Zeit, um sich von Rani zu verabschieden, die mit Danjassa und den beiden anderen Katzenfrauen weiter nach Norden wollte, wo sich der nächstliegende Eingang zur Unterwelt befand. Die Gnomin wünschte ihnen einen guten Kampf und sah ihnen nach, als sie nach Westen gen Nassoja-Tal über die waldiger werdende Ebene ritten.
    Ihr Tempo war gemäßigt, sodass die Meute der Wolfsmenschen ihnen auf allen Vieren trabend folgen konnte. In einigem Abstand allerdings, denn die Kreaturen machten die Nobos nervös. Noch ehe sie den Fluss erreichten, dämmerte der Abend und sie schlugen ihr Lager am Rand eines kleinen Waldes

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