Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)
nicht ganz folgen. »Eben. Deswegen ist es ja auch Unsinn die Höhle zu zerstören, stattdessen ...«
»Wir zerstören sie nicht nur«, unterbrach ihn Katmar abermals. »Wir stürmen sie und stehlen die Pfeile. Dann können wir die Adepten mit ihren eigenen Waffen schlagen.«
Rani klatschte in die Hände und auch Nurifs Knurren klang zustimmend. Martin war allerdings nach wie vor skeptisch. »Die Höhle wird doch sicher scharf bewacht.«
»Wir lenken ab«, meinte Rani leichthin. »Explosion in der Nähe.«
Martin wiegte den Kopf hin und her. »Nun gut. Aber ich bitte dich, die Kinder und die Alten nach Dulbrin bringen zu lassen, Rani. Sie dürfen den Nekromanten nicht in die Hände fallen. Nur Katmar und ich werden mit euch kommen.«
»Was?« Tiana, die nicht weit entfernt auf einem Felsblock gesessen hatte, kam mit energischen Schritten zu ihnen. »Auf keinen Fall fliehe ich nach Dulbrin. Ich will kämpfen.« Mit trotzigem Blick und vor der Brust verschränkten Armen sah sie zu Martin auf. Er hatte nicht bemerkt, dass Shurma und die Mädchen nicht mit den anderen zum Lagerplatz gegangen waren, sondern in der Nähe zugehört hatten.
»Aber Tiana, du ...«, setzte Martin an, doch Shurma trat neben das Mädchen und schüttelte den Kopf. »Du kannst sie nicht gegen ihren Willen wegschicken, Martin. Sie ist alt genug und kann euch von großem Nutzen sein. So wie ich.«
»Und ich«, ergänze Vinjala, die noch immer müde aussah, aber dennoch eine entschlossene Miene zur Schau trug.
»Lass sie mit uns kommen«, riet nun auch Katmar. »Wir brauchen die Mädchen, ich allein kann nicht viele Zauber wirken.«
Martin warf ihm einen bösen Blick zu, gab sich aber geschlagen und zuckte die Schultern. Brauchen konnten sie sie wirklich und er hatte auch keine Lust zu streiten. Obwohl er nach wie vor der Ansicht war, dass Frauen und insbesondere junge Mädchen nichts in einer Schlacht zu suchen hatten, wollte er auch nicht für alles und jeden die Verantwortung übernehmen.
Die Paladjur waren in einen kleinen, abgeschiedenen Teil der Höhle geführt worden und Martin und die anderen gesellten sich nach der Besprechung zu ihnen. Gnome brachten ihnen Wasser und etwas zu essen. Zwar war es nur trockenes Brot und zähes, salziges Fleisch, aber Martin war dennoch froh, dass die Gnome überhaupt so etwas anzubieten hatten, ernährten sie sich doch in der Regel von Schnecken, Asseln und anderem Getier.
Feuer waren in der Höhle verboten, da der Rauch das Versteck des Widerstandes hätte verraten können. Dennoch war es recht warm, weshalb Martin vermutete, dass sie in der Nähe von einem der Vulkane lag. Der Boden war allerdings sehr unbequem und die paar Decken, die man ihnen gebracht hatte, nutzen kaum etwas. Trotzdem schliefen die meisten bald vor Erschöpfung ein und auch Martin döste vor sich hin, als Rani zu ihm trat.
Sie reichte ihm einen Schlauch, der dem Duft nach mit Wein gefüllt war, und Martin nahm einen kräftigen Schluck. »Nurif nicht mitkommen«, sagte sie. »Er suchen Gefährtinnen.«
Martin zuckte die Schultern. »Wir schaffen das auch ohne ihn und sein Rudel. Ich traue den Wolfsmenschen ohnehin nicht.« Schaudernd dachte er an die Meute, die sie bis zum Eingang verfolgt hatte. »Wie hast du Nurif gefunden? Und überhaupt, wie bist du damals den Nekromanten entkommen, als du einfach verschwunden bist?«
Rani setzte sich und erzählte leise. Ihre Idee war damals gewesen, einen anderen Gnom zu finden, der die Gruppe um Martin, Tristan und dessen Vater aus der Unterwelt führen sollte. Schließlich hatten sie zusammen mit Jessica auch die Karte verloren und Rani kannte sich nicht aus. Also eilte sie zurück und geriet mitten in einen Kampf. Nurif und sein Rudel lieferten sich ein Scharmützel mit einigen Ogern. Als ein untoter Paladin hinzukam, wurde Rani klar, dass dieser die Wolfsmenschen einfach auslöschen würde. Da das meuternde Rudel noch eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Nekromanten spielen konnte, stürzte sie sich ins Getümmel und führte die recht orientierungslosen Wolfsmenschen auf der Flucht zurück zu dem Ort, wo Darius gefangen gehalten worden war. Dort trafen sie auf Gnome, und Rani überzeugte sie, den Wolfsmenschen zu helfen und sie zu verstecken. Mit einem ortskundigen Gnom eilte sie dann auf Umwegen zurück zu dem Schacht, wo sie Martin und die anderen zurückgelassen hatte, doch schon auf dem Weg hörte sie die Trommeln der Oger und fand die Gefährten nicht mehr. »Ein Wunder,
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