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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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ihr Weg gefunden habt und fliehen konntet«, schloss sie ihren Bericht.
    »Darius glaubt, dass die Nekromanten uns haben entkommen lassen, damit wir sie zu dem Amulett führen, mit dem man zwischen den Welten reisen kann.«
    Rani machte große Augen. »Was wollen Nekromanten damit?«
    Martin zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung.«
    Rani zupfte nachdenklich an ihrem Ohrläppchen. »Wichtige Frage das. Genauso wichtig wie, wer Mardra geholfen.«
    »Geholfen? Wobei?«
    Jemand müsse Mardra aus seinem Gefängnis befreit haben, erklärte Rani. Die Gnome hätten ihn niemals zurückgelassen, für sie war er der Inbegriff des Bösen, das niemals aus seinem Gefängnis entkommen durfte.
    »Die Siedlung um das Verlies wurde doch aufgegeben«, wandte Martin ein. »Vielleicht wollten sie ihn wegbringen, und er ist dabei geflohen?«
    Rani schüttelte den Kopf. Sie hatte viele Gnome befragt, niemand hatte etwas davon gehört, dass Mardra woanders hin verlegt werden sollte. Das Gefängnis, in dem er festgehalten wurde, war das einzige, das sicher genug war.
    »Was ist also deiner Meinung nach geschehen?«
    Rani hob die Hände zur Decke. »Nicht weiß. Keiner, den gefragt, versteht, warum Mardra frei. Aber viele glauben, Vanamiri geholfen.«
    »Die Vanamiri?«, echote Martin ungläubig. »Aber der Krieg zwischen euren Völkern ist doch Jahrhunderte her und die Gnome verlassen Nasgareth ja ohnehin. Außerdem haben sie in der großen Schlacht mit den Menschen gegen die Nekromanten gekämpft. Warum sollten sie das tun, wenn sie auf seiner Seite stehen?«
    Rani wiederholte die Geste mit ihren Händen, die Unwissenheit ausdrücken sollte. »Alte Feinde sie sind«, stellte sie nur fest. »Und nun ruhe, langer Weg vor uns.«
    Es dauerte jedoch, bis Martin wirklich Ruhe fand. Die Frage, wie Mardra sich nach all den Jahren hatte befreien können, hatte er sich bislang nie gestellt. Wenn er an das Verlies dachte, das sie gesehen hatten, war es eigentlich offensichtlich, dass ihn jemand daraus befreit haben musste. Vielleicht mussten sie sich nicht nur vor den Nekromanten hüten.

9

    Vögel zwitscherten, als Tristan erwachte. Die Sonne schien ihm von einem blauen Himmel ins Gesicht, er lag auf dem Rücken inmitten einer von Gras bedeckten Waldlichtung. Verwirrt stützte er sich auf die Ellenbogen, der friedliche Eindruck passte so gar nicht zu den Erinnerungsfetzen, die vor seinem inneren Auge aufblitzten. Der Schmerz in seiner Schulter schon eher, stöhnend ließ er sich wieder zu Boden sinken und betastete die Wunde. Man hatte ihm einen Verband angelegt.
    Das verwirrte Tristan noch mehr. Es hatte doch ein Schütze der Nekromanten auf ihn geschossen, warum lebte er noch – und warum hatte man ihn sogar verarztet? Nur die gesunde Schulter belastend, setzte er sich vorsichtig auf. Er versuchte sich an einem Heilzauber, doch als er ihn ausführte, wurde ihm beinahe schwarz vor Augen und er spürte kaum einen Effekt. Im Gegenteil, beinahe fühlte er sich danach noch schwächer als zuvor schon.
    Er blinzelte einige Male, bis sich sein Blick wieder klärte. Zu seiner Überraschung hatte man ihm sogar sein Schwert gelassen, nur das Amulett fehlte. Tristan erinnerte sich an die Stimme, zu wem gehörte sie? Auf der Lichtung war kein Wachtposten zu sehen, ob sie sich in den Schatten unter den Bäumen verbargen?
    Ein paar Meter rechts von ihm lag einer der Vanamiri, Tristan konnte nicht erkennen, welcher von den beiden es war. Er rappelte sich auf, aber ihm wurde sofort so schwindlig, dass er sich vorbeugen und mit den Händen auf den Knien abstützen musste. Als sein Blick wieder klar war, ging er vorsichtig zu dem Vanamir. Es war Norwur, wie Tristan an den weißen Federn im Gesicht erkannte, und er lag auf einer Art Bahre. Er schien schwerer verletzt zu sein als Tristan, denn die Stofffetzen, mit denen man Norwur notdürftig verbunden hatte, waren von Blut durchtränkt.
    »Eurem Freund geht es nicht gut«, erklang jäh eine weiblich klingende Stimme dicht an Tristans Ohr. Er schrak so heftig zurück, dass er das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Wo kam diese Frau auf einmal her? Gerade war die Lichtung doch noch leer gewesen und bis zu den Bäumen waren es mehrere Meter.
    Sie sah zu ihm hinab und ihre Augen schienen zu lächeln. Mehr war von ihrem Gesicht nicht zu sehen. Sie trug eine Art Sturmhaube aus blauem, samtenem Stoff, die nahtlos in einen Anzug überging, der hauteng anlag und ihren athletischen Körper betonte. Soweit Tristan das

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