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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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und Euch nach und nach erholen werdet. Außerdem seid Ihr vor den ...« Sie machte eine kleine Pause. »... Begleiterscheinungen geschützt, die es sonst gäbe, wenn Ihr es auf Dauer um den Hals tragt.«
    »Was für Begleiterscheinungen?«
    Lissann fixierte ihn kurz mit einem unbestimmbaren Blick, dann wandte sie unvermittelt den Kopf in eine andere Richtung. »Euer Freund kehrt zurück.«
    Tristan sah Noldan mit langen Sprüngen heraneilen, er hatte sie bald erreicht. »Ich habe die Kräuter«, verkündete er. »Hier Tristan, zerreibt die Blätter zwischen den Fingern und schluckt sie mit Wasser.«
    »Wieso ich?«, fragte Tristan überrascht. »Ich dachte die Kräuter seien für Norwur.«
    Noldan schüttelte auf die ruckartige Weise der Vanamiri den Kopf. »Nur Eure Heilzauber können ihn noch retten. Diese Kräuter werden Euch kurzzeitig Eure Kräfte zurückgeben.«
    Tristan runzelte die Stirn. »Wäre es nicht einfacher, mir einfach das Amulett zurückzugeben?«
    Lissann erwiderte seinen Blick ungerührt. »Ich werde es Euch nicht geben. Die Gefahr, dass wir dann durch seine Aura entdeckt werden, ist zu groß.«
    »Wer gibt Euch das Recht, das zu entscheiden?«, fuhr Tristan auf. »Es ist nicht Euer Amulett.« Er hatte keine Lust, irgendwelche Kräuter zu schlucken, die er nicht kannte, und Norwurs Genesung davon abhängig zu machen, wo es doch so offensichtlich eine einfachere Lösung gab.
    Lissann blieb gleichmütig. »Es ist auch nicht das Eure, Paladin.«
    »Bitte, Tristan, nehmt die Kräuter«, bat Noldan. »Es ist zwecklos, ich habe schon mit ihr darüber diskutiert.«
    Tristan verzog den Mund und hielt ihm die Hand hin. Noldan reichte ihm die Kräuter, es waren mehrere verschiedene mit dünnen Blättchen. Seufzend zerrieb er die Blätter, nahm sie in den Mund – und musste schwer an sich halten, um sie nicht gleich wieder auszuspucken. Sie waren furchtbar bitter. »Wasser«, bettelte er mit vollem Mund und tränenden Augen und riss Noldan die dargebotene Flasche aus der Hand. Er trank sie halb leer, aber der widerwärtige Nachgeschmack blieb dennoch.
    »Und jetzt?«, maulte Tristan. »Ich fühle mich kein bisschen bes....« Er stutzte, als sich in seinem Bauch plötzlich wohlige Wärme ausbreitete, die bald seinen ganzen Körper erfüllte. Müdigkeit und Abgeschlagenheit verflogen, Schmerzen verblassten, wenige Sekunden später fühlte er sich frisch und munter.
    »Wirkt es?«, fragte Noldan.
    Tristan nickte und blickte zögernd auf seine Male. Welchen Zauber sollte er anwenden? Was genau fehlte Norwur eigentlich? Angst kroch in ihm hoch, dass er noch einmal so versagen würde wie damals bei Simiur in der Unterwelt, der durch seine Unwissenheit verblutet war. »Soll ich einen allgemeinen Heilzauber wirken?«, fragte er verunsichert.
    »Ich glaube, er hat innere Blutungen«, sagte Lissann und trat neben Tristan. »Dieser Zauber könnte helfen.« Sie deutete auf einige Male auf seinem Arm.
    Verblüfft sah er sie an. »Woher kennt Ihr denn die Male?« Da sie nicht antwortete und Noldan nervös auf Norwur deutete, führte Tristan den Zauber aus. Letztlich war er froh darüber, dass ihm so die Verantwortung abgenommen wurde. Dreimal wirkte er den Zauber auf die verbundenen Wunden von Norwur, dann ließ er sich erschöpft nieder. Die Wirkung der Kräuter war beinahe aufgebraucht und seine Schulter schmerzte wieder.
    »Ich danke Euch«, sagte Noldan. »Nun liegt sein Leben auf den Schwingen der Vanari. Mögen sie ihm wohlgesonnen sein.«
    Tristan saß schwer atmend auf der Wiese und zupfte gedankenverloren einige Grashalme aus dem Boden. Obwohl er nicht allein war, fühlte er sich einsam, denn Noldan war zwar ein treuer Gefährte, aber dennoch ein Fremder, und Lissann schien irgendwie vollkommen unbeteiligt, er war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt eine Verbündete war. Noch dazu brannten ihm eine Menge Fragen auf der Zunge. Vor allem hätte er gern mit Noldan über die Nurasi gesprochen, Lissann hatte es sich allerdings in Hörweite neben ihrer Katze bequem gemacht. Schließlich hielt Tristan das Schweigen nicht mehr aus. »Wem gehört das Amulett denn?«, platzte er heraus.
    Lissann reagierte auf die unvermittelte Frage mit ihrer nervtötenden Gleichmütigkeit. »Was denkt Ihr denn?«, fragte sie zurück, statt zu antworten.
    Tristan schürzte verärgert die Lippen. »Den Paladinen«, antwortete er, aber es klang mehr nach einer Frage.
    »Es ist gemacht worden, um euch herzuholen und euch eure

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