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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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seinem Schlitten gegen einen ZhadärSchild.
Ingrimmsch hob es in die Luft, er prallte gegen den Schutz und rutschte in den Schnee; doch er sprang sofort auf die Füße, den Krähenschnabel zur Verteidigung erhoben. »Zurück!«, schrie er den Reiter vor sich an, den er vor lauter Tauwasser vor den Augen nur undeutlich wahrnahm. »Ich schwöre, dass ich dir meinen Krähenschnabel dorthin schlage, wo es sehr wehtut!«
Daraufhin erklang vielstimmiges, dröhnendes Lachen.
    »Es gibt nicht viele Kinder des Schmieds, die eine solche Waffe führen und so alt aussehen wie du«, sagte jemand spöttelnd und doch mit einem Hauch Achtung in der Stimme. Der Zwerg sprang aus dem Sattel, Ketten klirrten.
Schnell wischte sich Boindil übers Gesicht und klärte seinen Blick: Ein Bild von einem Zwergenkrieger stand vor ihm und hielt ein langstieliges Beil in der Rechten. Ein dicker Mantel lag über dem mit Eisenplättchen verstärkten Kettenhemd, im hellroten Bart waren schwarzen Strähnen gefärbt worden. Die grünen Augen musterten ihn, sein Körper war angespannt und der Krieger auf der Hut vor einem Verzweiflungsangriff. »Sich mit dir zu messen, wäre mir eine Freude«, sagte der unbekannte Zwerg. »Boindil Zweiklinge.« Dann richtete er seinen Blick auf die Zhadär. »Was soll das, Barskalin? Seit wann fürchtest du mich und meine Krieger?«
»Ich fürchte weder dich noch sie. Doch ich war mir nicht sicher, ob du noch immer ihr Anführer bist, Hargorin Todbringer.« Die Schilde wurden auf sein Kommando gesenkt, und Barskalin trat dem Freund gegenüber. »Ich hätte nicht gedacht, dich und die Begehrer unterwegs zu treffen.«
Ingrimmsch sah zwischen ihnen hin und her. »Was beim Schmied geht hier schon wieder vor?« Er sah auf die schwarzen Rüstungen der Reiter. »Begehrer?« »Sie sammeln den Zehnten für die Albae bei den Menschen des einstigen Idoslän ein.« Balyndar sprach voller Verachtung. »Räuber und Mörder, mehr sind sie nicht.« »Nicht so voreilig.« Barskalin reichte Hargorin die Hand und stellte Slin, Balyndar und Ingrimmsch vor. »Jetzt beugt eure Knie vor dem neuen Großkönig der Zwergenstämme des Geborgenen Landes«, kündigte er theatralisch an. »Denn er ist einer von euch, ein Dritter: Tungdil Goldhand!«
Hargorin machte vor Überraschung einen Schritt zurück und starrte den Einäugigen an, der zwischen den Zhadär hervortrat; dann wanderten seine Blicke über die Rüstung, über Blutdürster und wieder hinauf zu den harten, unnahbaren Zügen. Er hatte die Insignien des Großkönigs gesehen. »Da soll mich ...« Seine Stimme versagte vor Überwältigung, dann ließ er sich auf ein Knie sinken und beugte den Nacken; sein Beil streckte er Tungdil entgegen.
Die Schwarze Schwadron saß ab, einhundertfünfzig Kriegerinnen und Krieger huldigten dem Herrscher über alle Zwerge. Ingrimmsch schaute grinsend umher. »Wenn uns das alle zehnMeilen passiert, bis wir in Dsön Bharä sind, haben wir ein Heer zusammen, das die Albae ohne Hilfe aus dem Geborgenen Land wirft«, sagte er lachend. »Gelehrter, sieh dir das an! Die Dritten haben Ehrfurcht vor dir.«
Tungdil befahl Hargorin und der Schwadron, sich zu erheben. »Habe ich Barskalins und deine Worte so zu verstehen, dass ihr die gleiche Einstellung teilt, was die Albae anbelangt?«
Hargorin warf einen kurzen Blick zum Syträp, der ihm mit den Augen die Erlaubnis gab, offen zu sprechen. »Herr, viele von uns haben darauf gewartet, dass du zurückkehrst und deinen Stamm zum Sieg über sämtliche Feinde führst«, sagte er und wirkte beinahe verklärt vor Glück. »Du weißt es nicht, doch es gibt Legenden bei uns über dich.«
Tungdil sah zu Barskalin, der entschuldigend die Schultern hob. »Dazu war keine Zeit.« Das werden schöne Runden am Lagerfeuer. Ingrimmsch griente breit. »Mein Gelehrter. Jetzt ist er bei den Dritten zu einer Märchengestalt aufgestiegen.«
»Wenn er so beliebt bei den Dritten ist, eröffnet uns das doch vollkommen neue Möglichkeiten«, warf Slin ein.
»Er ist es nicht bei allen von uns«, schränkte Hargorin unverzüglich ein. »Aber sehr, sehr vielen.« Er strahlte Tungdil an. »Eine dieser Legenden beschreibt dich und deine Heldentaten jenseits der Schwarzen Schlucht. Wenn ich dich betrachte und diese Rüstung an dir sehe, könnte ich es glatt für eine Prophezeiung halten. Du wurdest beinahe genauso beschrieben, wie du vor mir stehst.«
Barskalin gab zweien seiner Zhadär den Befehl, den Himmel abzusuchen, um vor dem möglichen

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