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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Krieger. Ein ziemlich guter, wie ich eben gesehen habe.«
Rodario warf ihr ein Zwinkern zu. »Danke ... muss ich auch Hoheit sagen?« Sie winkte ab. »Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn den einen unbekannten Poeten gibt es nicht.«
»Was du wieder redest!« Ingrimmsch kniff die Augen zusammen. »Du hast doch eben gesagt...«
»Es gibt den einen nicht.« Lächelnd hob Rodario den Zeigefinger. »Der Wettbewerb in Mifurdania ist eine weitere Tarnung für uns. Die Nachfahren des Unglaublichen haben sich seit der Eroberung durch den Drachen der Freiheit verschrieben. Egal ob Mann oder Frau, wir widersetzen uns, wo auch immer wir mit unseren Wandertheatern sind, den Besatzern. Wir schlagen unsere Gedichte an Wände und Türen und halten den Gedanken an die Selbstbestimmung hoch. Wir sind überall im Land unterwegs, das Lohasbrand sich angeeignet hat, und bekämpfen den Drachen mit unseren Mitteln.« Er nahm einen Schluck Wein. »Der Wettbewerb dient uns dazu, unsere neuesten Erkenntnisse auszutauschen, neue Zeilen zu schreiben, neue Pläne zu schmieden. Wir sind vorbereitet, um die Menschen gegen die Vasallen des Geschuppten zu führen, sobald uns die Götter eine Gelegenheit bieten. Wir kennen ihre Schwachstellen, ihre Gewohnheiten, ihre geheimen Lager alles!« Er prostete in die Runde und hielt den Becher auf Tungdil gerichtet. »Dank Euch, Tungdil Goldhand, ist diese Gelegenheit gekommen: Die Götter haben Euch gesandt.« Er trank auf ihn, und die Versammelten stimmten in den Trinkspruch mit ein. Coira funkelte ihn an, in ihren Augen war die Wissbegierde zu sehen. »Sagt: Was ist wirklich an jenem Abend im Turm geschehen?«
Rodario lachte. »Wir haben den Unerreichbaren befreit, allerdings vergessen, seine Wertsachen mitzunehmen. Darunter befanden sich einige sehr seltene Stücke, und ich wagte es, nochmals zurückzukehren. Als Ihr mich traft, hatte ich sie bereits eingesammelt. Und der Unerreichbare bekam sie von mir übergeben, ohne dass Ihr in der Gasse etwas bemerkt hattet, richtig?« Er strahlte sie an und setzte sich in Pose. »Wie der Unglaubliche«, befand Ingrimmsch anerkennend. »Mit Bärtchen würde ich meinen, er hätte die letzten zweihundertfünfzig Zyklen wie ich überstanden.« Die Königin nickte verblüfft.
»Der Tod einer unserer Freunde hatte mich sehr getroffen, wie Ihr glücklicherweise nicht bemerkt hattet«, erzählte er weiter. »Aber die Sache, das wusste ich, wird weitergeführt. Heute sehe ich, dass unser Kampf seinen Wert hatte.«
»Und wieso habt Ihr Coira bei ihrer Flucht begleitet?«, fragte Mallenia. »Das habe ich doch richtig verstanden, oder?«
»Nun, es ergab sich die unvermutete sowie unauffällige Möglichkeit, die Maga besser kennenzulernen und zu überprüfen, ob wir sie für unsere Sache, die Vorbereitung des Aufstandes, gewinnen könnten. Hätte ich den Eindruck gewonnen, dass sie eine devote, kleine Frau ist, wäre ich sehr schnell wieder von ihrer Seite gewichen.« Rodario verneigte sich erneut. »Aber ich sah sehr schnell, dass Ihr alles andere als unterwürfig wart. Also blieb ich und beobachtete Euch und Eure Handlungen. Mehr und mehr fügte sich etwas zusammen, das spürte ich.« Er sah zur Ido. »Als Ihr und die Albae aufgetaucht seid, Mallenia, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das Geborgene Land geht der Freiheit entgegen. Oder seinem Untergang. Ersteres wollte ich unterstützen, Letzteres verhindern.«
»Ich sehe die Freiheit«, gab Coira zurück und warf ihm glühende Blicke zu. »Wer würde diesem Bündnis aus Entschlossenen widerstehen können?« Er lächelte sie an.
Ingrimmsch rieb sich die Hände. »Ausgezeichnet! Da haben wir ja alles zusammen, was wir brauchen. Wenn Rodario seinen Freunden Bescheid gibt und Mallenia ihren, kann ein weiterer Sturm losbrechen. Damit dürfen wir uns ganz auf den Süden konzentrieren, nicht wahr, Gelehrter?«
Tungdil rieb sich über die Stirn und berührte seine Narbe, das braune Auge blickte in die Unendlichkeit; anscheinend hatte er nicht zugehört.
Ingrimmsch setzte neu an, doch er wurde unterbrochen.
»Was ist mit Sisaroth?« Barskalin hatte die Frage gestellt. »Ich kenne ihn. Unter anderem bildete er die Zhadär aus, und er wird nicht eher lockerlassen, bis er den Tod seiner Geschwister gerächt hat. Wenn er mitbekommt, dass Mallenia und die Königin noch am Leben sind, haben wir einen gefährlichen Alb bei unserer Reise im Schlepptau, der uns einen nach dem anderen auslöschen kann.«
»Hm. Er wird sich eher

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