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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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denn eines? Weil sie magischer Natur ist?« Ingrimmsch nickte. »Ja.«
»Das ist kein Geheimnis. Jeder Magus und jede Maga und jedes Wesen, das sich ein wenig mit den Künsten der Magie auskennt, werden es dem Großkönig ansehen. Oder war es eine bestimmte Art der Magie?« Der Zhadär setzte das Schleifen des Dolches fort. »Ich darf nicht darüber sprechen«, sagte er leichthin.
»Ich muss es wissen! Wenn ein Alb einen Spruch gegen Tungdil wirft und ihn wieder in der Rüstung einsperrt, muss ich ihn befreien können, ohne jedes Mal mit dem Krähenschnabel dagegen zu schmettern.« Die schwarzen, beinahe leeren Augenhöhlen seines Gegenübers machten ihm nach wie vor zu schaffen. Es war sehr schwierig, sich mit einem Zwerg zu unterhalten, ohne an den Augen abzulesen, wie er manche Sachen meinte.»Damit hast du die Starre gelöst?« Der Zwerg lachte los. »Ein Wunder, dass deine Hände nicht geplatzt sind.«
»Ich habe gut achtgegeben.« Ingrimmschs Aufregung stieg. Er stand kurz davor, ein paar Rätsel zu lüften. Schnell sah er zuerst zu Barskalin, dann zu Tungdil. Beide waren beschäftigt und bemerkten ihn nicht. »Sag es mir, bitte! Das Leben des Großkönigs könnte davon abhängen.«
»Wohl wahr.« Der Zhadär setzte den Schleifstein ab. »Merk dir diese Worte.« Aus seinem Mund drangen Laute, die für Ingrimmsch nicht nachzusprechen waren. Verdutzt sah er den anderen Zwerg an. Inzwischen war er davon überzeugt, es mit dem Stänkerer zu tun zu haben; die Stimme passte. »Das schaffe ich nicht.« »Dann übe es. Für den Großkönig.« Er gluckste plötzlich los, dann schwieg er und stieß einen Fluch aus, dabei verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. Das Ganze dauerte nur zwei, drei Blinzler lang, doch es genügte, um Ingrimmsch zu erschrecken und nach dem Waffengriff fassen zu lassen. Aber der Zhadär blieb nach seinem Ausbruch gelassen. »Was noch?«
»Es sind also wirklich albische ... Runen?«
»Ja. Auf unseren Rüstungen ausschließlich, und beim Großkönig sind viele darunter, die ich nicht zu lesen vermag«, räumte der Zhadär ein. »Was auf der Hand liegt. Aber sie tragen bis zu einem gewissen Grad etwas Albisches in sich. Und Zwergisches.« Er sah Barskalin, der sich zu ihnen umgedreht hatte, die Augenbrauen wanderten nach unten. »Ich muss noch was tun«, sagte er und stand auf.
»He, nein, warte! Das wusste ich doch schon. Das mit der Erklärung.« Ingrimmsch war enttäuscht, verstand aber, dass er dem Zhadär keine weiteren Geheimnisse mehr entlocken konnte. Immerhin besaß er die Formel, um die Starre zu lösen. Er fragte sich, wie viele Befehle es gab, um die Rüstung des Freundes weitere magische Kunststückchen machen zu lassen, und zwar ganz gleich, ob es dem Träger behagte oder nicht. Er sollte sie wirklich ausziehen, wenn wir gegen LotIonan ziehen. Ich werde es ihm schmackhaft machen, beschloss er.
Er langte nach seiner Trinkflasche und drehte sie auf, ohne sie eines Blickes zu würdigen, während er die Zhadär weiterhin beobachtete. Sie arbeiteten schweigend, schliffen Dolche, wechselten die Rüstungen der Schwarzen Schwadron gegen ihre eigenenaus. Immer wieder hielten sie mit ihrem Tun inne, schlossen die Lider und schienen zu beten, ehe sie fortfuhren.
Seine Lippen legten sich an die Flaschenöffnung, Flüssigkeit schwappte in seinen Mund, und ohne den Geschmack zunächst wahrzunehmen, schluckte Ingrimmsch. Erst dann merkte er, dass es scheußlich und schon gar nicht nach seinem Kräutertee schmeckte, den er sich abgefüllt hatte. Den zweiten Schluck spuckte er auf den sandigen Höhlenboden: Es war eine trübe, rötlichschwarze Flüssigkeit, die zäh verrann und lange benötigte, bis sie versickerte.
»Was ist denn das?« Ingrimmsch besah die Flasche. Es ist gar nicht meine! Die lag immer noch dort, wo er sie verloren hatte.
Angewiderte spie er ein weiteres Mal aus, dann riss er seine Flasche hoch und spülte sich den Mund aus. Aber der metallische Geschmack, der ihn an Blut und sehr starken Alkohol erinnerte, blieb auf seiner Zunge haften, als sei es Pech.
»Wem gehört die?«, rief er laut und hob die fremde Trinkflasche in die Höhe, nachdem er sie verschraubt hatte.
Der Zhadär, mit dem er sich unterhalten hatte, kam angelaufen. »Meine«, sagte er aufgebracht. »Ich muss sie verloren haben.« Er riss sie an sich, als befände sich darin der beste Wein des Geborgenen Landes.
»Was ist denn drin?«
Der Zhadär wirkte erschrocken. »Wieso? Hast du davon getrunken?«
Etwas in der

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