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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie wollte den Letzten der Bande spüren lassen, welche Gefühle in ihr herrschten.Coira flog auf den Absätzen herum und eilte zurück zur Baracke, um sich Wielgar vorzunehmen.
»Ihr nach.« Tungdil rannte hinterher und überließ es Hargorin und Barskalin, die verwundeten Feinde zu töten sowie die Höhle zu sichern.
Sie erreichten die Hütte rechtzeitig genug, um mit anzusehen, wie die Maga dem schreienden, zappelnden Wielgar die Ohren abschnitt und sie ihm vor die Knie warf. Sie holte zum Stoß gegen sein Herz aus, als ihr Tungdil in den Arm fiel und sie spielend leicht zurückschob.
»Nein, Königin. Erst muss er uns noch Fragen beantworten, danach überlasse ich ihn Euch und Eurer Rache«, sagte er beruhigend. Rodario und Mallenia hielten sie, während Coira noch immer das Messer in der Hand führte und sich auf den Gefangenen werfen wollte.
Tungdil stand vor Wielgar, dem das Blut rechts und links in Strömen über die Schultern lief. »Wir haben deine Freunde besiegt, Lohasbrander. Seit wann treibt ihr euer Spiel mit den Bewohnern Weyurns?«
»Alles verloren. Alles aus.« Der Mann schluchzte und ließ sich in die Fesseln hängen. Ingrimmsch schüttete ihm Wasser über. »Rede, Langer. Sonst suche ich mir Salz und reibe es in deine Wunden.«
»Seit vierzig Zyklen«, wimmerte er.
»Vierzig?«, schrie Coira außer sich. »Ihr habt die Menschen unnötige vierzig Zyklen lang in Angst leben lassen, damit ihr wie die Götter leben konntet?« Wieder warf sie sich nach vorn. Ohne Mallenia und Rodario hätte sie den Mann niedergestochen. »Ich verfluche dich, Wielgar! Dich und deine Bande!«
Der Lohasbrander schluchzte. »Wir fanden den Drachen eines Morgens tot in einer Schlucht und wussten, dass unsere Herrschaft vorbei wäre, wenn es bekannt würde. Also haben wir ihn geborgen und ausgestopft, damit wir die Orks täuschen konnten und sie uns gefügig blieben.«
»Wie ich es gesagt habe«, meinte Ingrimmsch zufrieden und kreuzte die Arme vor der breiten Brust.
»Du bist ganz ein Schlauer«, erwiderte Slin.
»Einmal zumindest«, fügte Balyndar an.
Tungdil gab Wielgar einen Tritt. »Wie viele Orks habt ihr?«
»Die, welche ihr getötet habt, und eintausend in Weyurn. Mehrsind es nicht mehr«, heulte der Mann. »Die Zwerge haben den Durchgang nach Westen versperrt und lassen keinen weiteren Ork mehr hinein.«
Ingrimmsch richtete sich stolz auf. »Das wird Balyndis freuen. Ihr Stamm leistet ganze Arbeit. Vraccas hat sie mit stählernem Willen gesegnet.« An den Menschen gerichtet, fragte er: »Wo sind eure Schätze abgeblieben?«
Wielgar schniefte, Rotz und Speichel rannen ihm übers Gesicht. »Wir haben schon längst alles ausgegeben. Es ist nichts mehr übrig. Deswegen haben wir die Abgabenlast erhöht, um wieder zu Reichtum zu gelangen.«
Coira spie ihn an. »Ihr seid schlimmer als Orks, als der niedrigste Abschaum!«, zischte sie. »Das eigene Volk zu knechten und zu täuschen, wegen Habgier!«
Wielgar senkte den Kopf und jammerte leise vor sich hin.
Tungdil kam auf die Maga zu. »Königin, Euer Reich hat seine Freiheit schneller erlangt, als wir es vermuten konnten. Die Meldereiter der Schwadron werden die Botschaft im Land verkünden, und wir geben ihnen Stücke des Drachenkopfes als Beweis mit.« Er sah sie streng an. »Ihr werdet mich dennoch in den Süden gegen LotIonan begleiten.« »Ich ...« Sie wollte etwas erwidern.
»Jetzt ist Eure Hilfe dringender notwendig als jemals zuvor. Da Lohasbrand nicht länger als Gegner für LotIonan existiert, sind Eure Künste erforderlich und für das Geborgene Land überlebensnotwendig.« Das Braun seines Auges schien sich zu verdunkeln. »Gelingt es uns nicht, den Magus niederzuringen, wird das Unheil aus der Schwarzen Schlucht strömen. Nicht einmal die Eoil und die Avatare waren derart schlimm und mächtig wie das, was über uns herfallen wird.«
Coira schluckte und sah zu Mallenia. »Ja. Sicher werde ich Euch folgen, Großkönig«, entgegnete sie schwach. »Ohne Euch und Eure Tatkraft wäre es mir niemals in den Sinn gekommen, ins Rote Gebirge zu gehen und meine Untertanen zu befreien. Ich stehe in Eurer Schuld. Mein Land steht in Eurer Schuld.«
Er nickte ihr zu und lächelte. Wie der alte Tungdil, fand Ingrimmsch. »Ich danke Euch. Wir rasten einen Umlauf lang, und danach brechen wir sofort ins Blaue Gebirge auf. Den Ersten lassen wir Botschaften hier. Früher oder später werden sie sie finden. Wir haben nicht die Muße, eine Expedition in den Westen zusenden, um sie

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