Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
sich magische Kreaturen geschaffen und sich gegenseitig auf den Hals gehetzt. Ich rechne vor allem in Rän Ribastur damit, unentwegt von Gestalten angegriffen zu werden, die ihrenUrsprung unheilvoller Magie verdanken. Aber wir haben ja die Maga dabei.« Mallenia stieß einen Fluch aus. Sie dachte daran, wie wenig Energie Coira in sich barg. Das bisschen musste sie aufheben, um sich gegen den Magus zu stellen. So sehr sie auch nachdachte: Die Zeit würde nicht reichen, mit der Königin ins Reich der Albae zu reisen und sie dort in der Quelle baden zu lassen. Tungdil Goldhand musste die Wahrheit erfahren, sonst war die Gruppe trotz der Zhadär schneller ausgelöscht als alles andere.
Rodario hatte das Kinn auf die Fäuste gestützt und versuchte, im abwesenden Gesicht der Ido zu lesen, womit sie sich beschäftigte. »Ich habe vom schrecklichsten Biest überhaupt gehört. Wollt Ihr seinen Namen wissen?«
Mallenia hörte ihm gar nicht richtig zu, sondern hob zum Einverständnis die Hand. »Xolototh«, sagte er furchtbar düster. »Es jagt die Menschen, vor allem die schönen blonden Frauen, von Bäumen herab.«
»Was tut es mit ihnen? Fressen?«
»Oh, nein, bei Weitem nicht. Sondern das!« Er neigte sich blitzartig nach vorn und gab ihr einen schnellen Kuss.
Besser gesagt: Er hatte ihr einen schnellen Kuss geben wollen.
Doch als er seinen Kopf zurückzog, spürte er eine Hand in seinem Nacken, die ihn unwiderstehlich wieder nach vorne zog. Seine Lippen pressten sich erneut gegen Mallenias, die ihn anlächelte und dann die Augen schloss, um sich dem Kuss hinzugeben. Angriff war doch die beste und in diesem Fall süßeste Verteidigung.

XX
    Das Jenseitige Land, die Schwarze Schlucht, Festung Übeldamm 6492. Sonnenzyklus, Frühling.
    Der Winter war gegangen und hatte Eis und Schnee rund um die Festung mit sich genommen der rote magische Schirm dagegen war geblieben.
Goda betrachtete ihn zu Beginn eines Umlaufs, zur Mitte eines Umlaufs, am Ende eines Umlaufs und spät in der Nacht, als könnten ihre Blicke bewirken, dass er in sich zusammenfiel und den Katapulten die Gelegenheit gab, Geschosse gegen die Feinde und deren Bauten zu schleudern.
Sie vermochten es jedoch nicht. Die rötlich leuchtende Barriere, einem dünnen Stoffschleier nicht unähnlich, widerstand Godas Wünschen, Gebeten und Zaubern. Kiras kam zu ihr, um ihr am frühen Morgen einen Becher mit Tee zu bringen. Gemeinsam betrachteten sie die Senke um die Schlucht herum, die sich in ein immenses Heerlager verwandelt hatte.
»Weißt du, was das alles zu bedeuten hat?« Die hochgewachsene Untergründige hielt den Blick nach unten gerichtet.
Goda wusste, was sie meinte. Die Scheusale hatten merkwürdige Markierungen auf dem Felsboden angebracht, die von den Festungen aus ein Muster ergaben. Sie schätzte, dass es sich um magische Vorbereitungen und weniger um Aufmarschhilfen für die Heeresabteilungen handelte. Zwar lagerten mittlerweile mehrere Hundert rings um die Schlucht, doch noch wies nichts auf einen bevorstehenden Angriff hin. Umgeben von ihrem Kriegsgerät, warteten sie. In aller Ruhe.
»Nein«, gab sie langsam zur Antwort. »Es könnten Runen sein, doch ich vermag nicht, sie zu lesen.«
»Dann bereitet es mir noch mehr Sorgen.« Kiras lehnte sich an die Zinne. »Ich habe mich umgehört, und niemand konnte sich die Zeichnungen erklären.«
»Sie kommen aus einem fremden Land. Sie werden unsere Sprache und Schrift ebenso für unverständlich halten.«
»Das Wesen, das sich als Tungdil ausgibt, könnte sie übersetzen.« Kiras sah kurz zu Goda.
»Es ist nicht hier. Wir müssen sehen, wie wir ohne es zurechtkommen. Außerdem würde es uns anlügen.« Die Zwergin nahm ein Blatt hervor, auf dem sie die Zeichen der Fremden exakt aufgemalt hatte, und überprüfte sie auf Vollständigkeit. »Sie haben wieder etwas verändert«, stellte sie fest, legte das Papier auf die Mauer und suchte aus ihrer Tasche Federkiel und Tinte. Säuberlich übertrug sie die neuen Symbole und versuchte, etwas Bekanntes in dem Muster auszumachen. Vergebens.
»Was hat es mit den Versuchen auf sich, die du die Krieger mit den Spiegeln machen lässt?«, fragte Kiras. »Sobald die Sonne kräftig scheint, sieht man sie zusammenstehen.« »Nur eine Spinnerei. Ich möchte eine Sache näher ergründen.«
Ein Ubari brachte ihnen neue Nachrichten sowie einen Zwerg in einer schwarzen Rüstung. Er wartete zwei Schritte hinter dem Ubari und wirkte nicht sonderlich ängstlich. Goda und Kiras

Weitere Kostenlose Bücher