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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie einen Erfolg gegen die Scheusale errungen hatten. Einen zweischneidigen.
Bis zum Sommer müssen wir ausharren, Vraccas, betete sie stumm. Ihre Hand tauchte in die Tasche und fand darin abgesehen von sehr, sehr viel Staub vier Diamantsplitter. Die letzten ...

XXI
    Das Geborgene Land, das einstige Königinnenreich Rän Ribastur, einstige Grenze im Nordwesten, 6492. Sonnenzyklus, Frühling.
    Die Luft war kühl und frisch, doch tat die Sonne ihr Bestes, damit den Reisenden nicht zu kalt wurde. Die zarten goldenen Strahlen schimmerten durch das dichte grüne Blattwerk über ihnen. Es roch nach Erwachen, nach aufblühender Natur und ersten Blumen.
Sie ritten nicht allzu schnell, um keinesfalls vor Aiphatön und seinen Albae im Blauen Gebirge anzukommen. An der Spitze befanden sich Tungdil und Ingrimmsch, dann folgten einige Zhadär und Barskalin, in der Mitte ritten die Menschen sowie Slin und Balyndar, den Schluss bildeten die verbliebenen Unsichtbaren.
»Unsere Nachrichten sind sicherlich alle schon überbracht worden.« Ingrimmsch blinzelte in die Sonne. »Was Goda wohl dazu gesagt hat? Dass wir solche Erfolge vorweisen können?«
»Weil sie ihre Zweifel an mir nicht abgelegt hat? Im Gegensatz zu dir?«, vermutete Tungdil. »Es wird sie davon nicht abbringen. Wäre ich an ihrer Stelle, könnte man darin sogar eine Bestätigung für meine Schlechtigkeit sehen«, sagte er belustigt. »Die Albae und ich, dazu die Schwarze Schwadron und die Zhadär als Verbündete das ist doch eine Ansammlung von bösen Buben.« Er lachte und klang wie der alte Gelehrte. Wenn du wüsstest, woran ich gedacht habe. Ingrimmsch hoffte, dass sein Freund ihm nicht ansah, dass er diese Gedanken vor Kurzem selbst gehabt hatte. Zu all dem kamen noch die schwarzen Striche auf dem Gesicht und die Unerklärlichkeiten im Auge. Er rang sich ebenfalls ein Lachen ab. »Ja, eine Truppe, von der Nödonn geträumt hätte. Damals.«
»Das ist schon sehr lange her.« Tungdil warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Alles läuft zu unserer Zufriedenheit, auch wenn uns einiges davon in den Schoß fiel.«
»Ich bin gespannt, ob sich die Ersten blicken lassen. Vraccas möge sie unsere Botschaft rasch finden lassen.« Ingrimmsch ließ die Zügel seines Ponys schleifen, es trottete gemütlich den Weg entlang. »Die Weichen sind gestellt wie in einem Schnelltunnel. In dem ich wesentlich lieber reisen möchte.«
»Wenn du unter Wasser atmen kannst, bitte sehr.«
»Schlimmer hätte sich Elria nicht an uns Zwergen rächen können, oder? Uns fast das gesamte Wasser von Weyurn in die Tunnel laufen zu lassen.« Ingrimmsch sah nach vorn, wo die Straße in einer geschätzten Meile Entfernung den Wald verließ und zwischen Wiesen geradeaus führte. »Wir haben noch keinen einzigen Menschen zu Gesicht bekommen. Oder etwas anderes.«
»Hast du die Geschichten auch gehört, die Rodario über Rän Ribastur erzählt hat?« Tungdil grinste, und wie immer in solchen Augenblicken fühlte sich Ingrimmsch sehr wohl neben ihm. Wie zu alten Umläufen ... und das Gefühl vermittelte Geborgenheit und Vertrauen. »Magische Tiere, welche sich die Famuli gegenseitig auf den Hals gehetzt haben, verzauberte Landstriche, in denen die Natur die Wanderer ins Verderben reißt.« Er klopfte sich gegen die Rüstung. »Ich bin sicher, solange ich sie trage.«
Wann hat er die eigentlich wahrend der Reise ausgezogen? Ingrimmsch versuchte sich zu erinnern, wann er Tungdil zum letzten Mal ohne seine Panzerung gesehen hatte. Seit sie sich auf dem Weg zu LotIonan befanden, nicht mehr. Und dennoch stank er nicht, er beschwerte sich nicht, er schlief nicht?
Hufschlag näherte sich ihnen, und die blonde Ido erschien an Tungdils Seite. »Verzeih mir die Unterbrechung, aber ich kann nicht länger schweigen«, sagte sie ohne Umschweife und schaute zuerst zu Ingrimmsch. »Ich muss mit dir sprechen, Goldhand.«
»Was ich höre, darf auch Ingrimmsch hören«, sagte der Einäugige, und Boindil wertete es als weitere Bestätigung dafür, es mit dem wahren Tungdil zu tun zu haben. Mallenia nickte. »Es geht um die Königin. Du solltest wissen, dass sie kaum mehr Magie in sich trägt.«
Aha. Es wäre auch zu schön gewesen. Ingrimmschs Augenbrauen wanderten langsam nach oben, bis sie fast an den Haaransatz stießen, doch er sagte nichts. »Woher wollt Ihr das wissen?«, hakte Tungdil nach.
»Sie hat es mir selbst gestanden.« Mallenia legte eine Hand an den Griff ihres Schwertes. »Es war mir wichtig, dass du

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